Wildernde Blueten
passiert? Ich würde mir ewig Vorwürfe machen, ewig.< , sagte ich leise und legte meinen Kopf auf die Hände.
>Brendan es wird alles gut. Liss hat einen starken Überlebenswillen, den sie schon mehr als einmal bewiesen hat, das müsstest du doch wissen! Sie wird es auch diesmal schaffen, denn jetzt ist sie nicht allein. In ihr wächst ein Kind und für dieses Kind wird sie ihren Lebenswillen in den Arsch treten und wieder gesund werden. Und wenn nicht, dann werde ich ihrem Lebenswillen mal in den Arsch treten.< , sagte sie grinsend.
>Danke Samara, hoffentlich hast du Recht...< , sagte ich ernst und richtete den Kopf wieder auf.
Wir saßen eine ganze Weile dort herum, bis Dad endlich kam. Er winkte uns zu sich und führte uns in Liss ihr Zimmer.
Wir gingen rein, sie war allein. Nur eine Schwester stand an ihrem Bett und fummelte bei den Geräten herum. Dann bekam Liss eine Infusion...
Sie war sehr blass... ob sie bei Bewusstsein war?
>Dad ist sie wach?< , fragte ich.
>Nein, sie ist bewusstlos.<
>Wie geht es ihr?< , fragte ich.
>Nicht sehr gut.<
>Und dem Kind?<
>Es tut mir sehr leid, aber es besteht durchaus die Gefahr, dass sie das Kind verlieren könnte.< , sagte Dad. Auch ihm stand der Schock darüber ins Gesicht geschrieben. Ich ging auf Liss zu und nahm ihre Hand.
>Du schaffst das Liebes... für uns und unser Kind, bitte...< , flüsterte ich ihr zu. Mir war nicht bewusst ob sie es hören würde...
>Ihr Zustand ist ebenfalls sehr kritisch. Wir können derzeit nicht sagen, wer von beiden es schaffen wird, oder ob wir sogar beide verlieren...< , sagte Dad sichtlich berührt.
>Dad...<
>Es tut mir wirklich sehr leid. Sie ist schwer gestürzt und hat innere Blutungen erlitten. Noch dazu hat sie sich den Arm gebrochen und eine Gehirnerschütterung. Es hat sie wirklich schlimm erwischt. Es kann entscheidend gewesen sein, dass Danny sofort den Krankenwagen gerufen hat. Das waren kostbare Minuten.<
>Wann wissen wir, ob sie es schafft?< , fragte Samara. Sie hatte Tränen in den Augen... Dad legte den Arm um sie.
>Die nächsten Tage werden ausschlaggebend sein. Wenn sie wieder aufwacht, dann müssen wir nur noch hoffen, dass auch mein Enkelkind einen starken Willen hat.<
>Dad, ich will sie nicht verlieren...< , sagte ich ebenfalls den Tränen nahe.
>Das wirst du auch nicht. Sie wird es schaffen. Sie spürt dass wir bei ihr sind und das wird ihr helfen, zurück zu kehren.< , sprach Dad ruhig.
Dad besorgte mir einen Stuhl, damit ich mich zu Liss ans Bett setzen konnte. Samara ging mit Danny in die Cafeteria, sie wollten Kaffee holen und Dad musste zu einem Einsatz.
Nach einer Weile kamen dann Liss´ Eltern und Ashley. Ich begrüßte die drei höflich und berichtete ihnen was passiert war, natürlich nur die halbe Wahrheit. Liss´ Mom ging zur Stationsschwester und ließ sich sagen, was genau mit Liss war, weil Dad noch im Einsatz war. Währenddessen sprach ich mit Liss´ Dad.
>Es tut mir leid, dass wir euch nicht eher gesagt haben, dass sie schwanger ist, aber wir mussten selbst erst mal damit klar kommen.< Ihre Eltern wussten nicht, dass wir uns lange Zeit nicht gesehen hatten. Sie gingen der Annahme, ich hätte irgendwo einen Job außerhalb von Melrose und würde nur am Wochenende kommen. In dem Glauben ließen wir sie auch.
>Ist schon okay. Mach dir keine Gedanken Brendan. Das Wichtigste ist jetzt, dass die beiden wieder gesund werden. Aber ich bin schon überrascht, dass wir so jung Großeltern werden.< , sagte Daniel fröhlich. Hm, das kam mir bekannt vor. Nämlich von Dad... er hatte auch so reagiert.
>Uns geht es ja auch nicht anders... aber ich freue mich. Liss wird sicher eine sehr gute Mom sein. Und ich natürlich ein guter Dad.< , sagte ich verträumt.
>Und ich eine gute Tante.< , sagte Ashley fröhlich.
>Das wirst du wirklich.< , sagte ich und drückte sie an mich.
>Unser Kind wird zwei wirklich fantastische Tanten haben. Die eine besser als die andere.< , sagte ich grinsend.
>Aber am besten werden die Eltern. Wisst ihr denn schon was es wird?< , fragte Ashley.
>Nein, bisher noch nicht. Aber wir werden es dir umgehend sagen, sobald wir es wissen.<
>Das finde ich gut.< , sagte sie wieder fröhlich.
Liss´ Eltern blieben noch eine Weile und wir unterhielten uns ausgiebig. Ich kam mit ihnen sehr gut klar und mochte sie auch gern. Liss hatte ihr gutes Herz und ihre zauberhafte Art eindeutig von ihrer Mom. Von wem sie die Sturheit hatte, war mir noch nicht klar
Weitere Kostenlose Bücher