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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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Nicholas und brachte seinen Waffenkameraden damit in eine schwierige Lage. Doch er musste herausfinden, wie die hacendados auf die Entgegnung des Prinzen reagieren würden.
    Salm-Salms Miene war jetzt ernst. "Ich will Sie nicht täuschen, indem ich von zahllosen Truppenverbänden berichte, die kreuz und quer durch ein so weitläufiges Land wie das Ihre patrouillieren. Wie haben den Grundstock für eine gute Armee zusammenstellen können, loyale Mexikaner, Österreicher und Belgier, die von den Familien Ihrer Majestäten geschickt wurden. Aber wir brauchen die Unterstützung von Männern wie Ihnen - Landbesitzer von adliger Herkunft, die ihre Waffen und ihren Reichtum anbieten, um die Monarchie zu stützen."
    "Viele von uns haben auf beiden Gebieten für den Kaiser bereits große Opfer gebracht", erwiderte Ruiz steif. Sein lahmer Arm hing steif an seiner Seite herab, stummer Beweis für seine Worte.
    Während das Gespräch zwischen dem Prinzen und einigen der älteren hacendados weiterging, blieb Nicholas stumm.
    Hernan Ruiz und der alte Encarnacion verdammten die Franzosen nachdrücklich, weil sie die mexikanischen Imperialisten in dieser Situation allein ließen.
    Mariano blieb, genau wie Nicholas, stiller Beobachter. Ein belustigter, verächtlicher Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
    Welches Spiel spielt er? Fortune hoffte, das bald herauszufinden. Wenn Ursula Vargas sich ihre Geschichte nicht ausgedacht hatte, würde ihr Gemahl später in der Nacht zu seinem geheimen Treffen aufbrechen.
    Die politische Diskussion zwischen den hacendados wurde heftiger, als der junge Silvio Zavala, schon leicht angetrunken, einen Toast ausbrachte. "Auf den Sieg über die unwissenden Peons und ihren indianischen Anführer. Wir brauchen keine französischen Gewehre und auch nicht die Hilfe anderer Europäer, um Mexico zu seiner früheren Größe zu führen!" Der blasse junge criollo sah sich im Raum um und ließ den Blick aus seinen glasigen blauen Augen verächtlich vom Prinzen über einige Männer aus seinem Gefolge schweifen, ausnahmslos Österreicher, Preußen oder andere Europäer.
    Einige der anderen jungen, angetrunkenen Hitzköpfe äußerten lautstark ihre Zustimmung.
    "Lang lebe Mexico!"
    "Wir werden Juarez und seinen Abschaum vor ein Erschießungskommando bringen!"
    Fortune lauschte den Beifallsrufen und musterte die aufgeblasenen, selbstherrlichen jungen criollos. Er fühlte sich auf ironische Weise an die feurigen Reden und verächtlichen Äußerungen der amerikanischen Konföderierten erinnert, die Gran Sangre besucht hatten. Schon bald würden diese unerfahrenen, verwöhnten reichen Jungen mit der brutalen Wirklichkeit konfrontiert werden. Zum erstenmal überkam Nicholas das Gefühl, dass seine geheime Mission gegen Vargas und seine Freunde eine sinnvolle Arbeit sein könnte.
    Fortune wandte sich an Salm-Salm. Der Preuße konnte seinen Ärger nur schlecht verbergen. Doch als Botschafter des kaiserlichen Hofes, der unterwegs war, um Fakten zu sammeln und guten Willen zu zeigen, entgegnete er nichts, stand nur da in beherrschtem, doch bedrohlichem Schweigen.
    Rasch mischte sich Don Encarnacion ein. Sein scharfgeschnittenes Gesicht wirkte kühl, aber seine hellen Augen schienen Blitze zu schleudern. "Ich bin sicher, dass wir alle die Juarista zum Teufel wünschen und auf einen Kaiser hoffen, der ein erblühendes Mexico regiert. Aber unserer Sache wird ein schlechter Dienst erwiesen, wenn junge Männer, die sich noch nicht in einer Schlacht bewährt haben, so respektlos über die sprechen, die genau das getan haben. Ihr habt Glück, dass Seine Hoheit keinen von euch fordert. Ich bin sicher, dass er mit den meisten kurzen Prozess machen könnte."
    Nach dieser Zurechtweisung begaben sich einige der älteren Männer zu dem Prinzen und seinem Gefolge, um sich für ihre Söhne und jüngeren Brüder zu entschuldigen.
    Mariano bewegte sich zu der Ecke, in der Fortune stand, und sagte: "Sie scheinen sich mit dem Preußen angefreundet zu haben. Warum haben Sie ihn nicht verteidigt?"
    "Ein Mann wie der Prinz kann sich sehr gut selbst verteidigen", erwiderte Nicholas trocken. "Außerdem glaube ich nicht, dass er mehr emp findet als die gewöhnliche Verwunderung eines Fachmannes, der mit Dilettanten zu tun hat."

    Ehe Mariano etwas erwidern konnte, kam der Prinz auf Nicholas zu und streckte die Hand aus. "Ich muss mich von Ihnen verabschieden, mein Freund, denn wir reisen bei Tagesanbruch nach Durango weiter."
    Nicholas ergriff die Hand

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