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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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Encarnacions gewaltsamem Tod zurückhaltend geblieben.
    Sobald Mercedes im oberen Stockwerk ein Bad nahm, während die alte Köchin ihr einen Kräutertee bereitete, begab er sich zur Koppel auf der Suche nach einem frischen Pferd für den kurzen Ritt nach San Ramos. Wenn Porfirio Escondidas Wort hielt, dann konnte er mit etwas Glück vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sein.
    Hilario begrüßte seinen Patron herzlich, aber er stellte keine Fragen.
    "Ich werde Ihnen den Schwarzen satteln, den wir letzten Herbst einfingen. Ich habe mit ihm gearbeitet, und ich glaube, Sie werden mit dem Ergebnis zufrieden sein", sagte der alte Mann stolz.
    "Bring den Schwarzen her, ich hole den Sattel", erwiderte Nicholas und wandte sich der Box zu, wo Peltre inzwischen friedlich fraß. "Schade, dass ich nicht dich nehmen kann, alter Junge, aber du hast dir eine Rast verdient", sagte er zu dem Grauen und tätschelte dessen Nase.
    Er überprüfte den Henrystutzen und packte seine Satteltaschen neu. San Ramos war republikanisch, aber auf den Straßen drohten einem einzelnen Mann immer Gefahren. Gerade als er sich den Sattel über die Schultern warf und sich umdrehte, tauchte Mercedes in der Tür auf.
    Sie trug ein pfirsichfarbenes Seidenkleid, und ihr Haar war noch feucht und lockig vom Baden. Sie stand vollkommen reglos, die Arme vor der Brust gekreuzt, und sah ihn nervös an.
    Noch haftete der Staub des langen Rittes an seinen Kleidern und bedeckte seine Haut. Seine Wolfsaugen waren verlangend auf sie gerichtet, aber er sagte kein Wort.
    Nicholas roch den Duft von Lavendel, der von ihrem Haar ausging, und er sehnte sich danach, die zarte Haut an ihrem Halsausschnitt zu berühren. Er sah, wie sie schluckte, ehe sie sprach.
    "Du willst den Juarista treffen, nicht wahr?"
    "Ich sagte, dass ich das tun würde. Die Zeit drängt. Mariano ahnt vie lleicht, dass jemand etwas herausgefunden hat. Er ist kein Narr."
    "Aber er ist gefährlich. Geh nicht. Bitte, lass den Krieg für uns vorüber sein."
    "Ich habe dir doch schon erklärt, warum das unmöglich ist", sagte er geduldig.
    Sie holte tief Luft. Er war nicht ihr Gemahl, und doch gab sie sich ihm nur allzu gern hin, hatte ihm alles verziehen, und nun vergalt er ihr ihre Liebe, indem er sein Leben riskierte für einen Mann und eine Sache, die sie nicht verstand. "Du hast mir gesagt, dass du genug hast vom Krieg und vom Töten,"
    Er hörte das Flehen in ihren anklagenden Worten, und es brach ihm fast das Herz. "Das stimmt, aber das Töten wird niemals enden, wenn man Vargas nicht aufhält."
    "Jemand anders soll ihn aufhalten. Du sagtest, du würdest mich immer beschützen - mich niemals mehr verlassen, um in den Krieg zu ziehen."
    "Dies ist etwas anderes. Ich muss diese Informationen weitergeben", wiederholte er.
    "Schick einen der Vaqueros zu deinem Spion. Ich weiß, dass es unter unseren Männern Juaristas gibt."
    "Ich fürchte, dass ich es selbst tun muss." Sollte er ihr von McQueen und dem Abkommen erzählen, das er mit dem Amerikaner getroffen hatte? Er wollte es so gern, aber ihre nächsten Worte machten es unmöglich.
    Sie trat näher, legte ihre Hand an seine Brust und sagte:
    "Lucero, bitte. Tu es für mich - für deine Gemahlin."
    Lucero. Deine Gemahlin. Also musste diese Charade weitergehen. Die Wahrheit über seine Identität würde ihre Beziehung zerstören, und das könnte er nicht ertragen. "Ich liebe dich mehr als alles andere, Mercedes, aber ich muss gehen, und über die Gründe darf ich nicht sprechen." Du weißt, warum das unmöglich ist.
    "Nein, das darfst du nicht. Und das kann ich dir nicht verzeihen. Geh und riskiere dein Leben für Juarez. Verbünde dich mit dem Feind. Ich war bereit, meine Prinzipien für dich aufzugeben, aber ich sehe, dass du nicht bereit bist, dasselbe für mich zu tun."
    Sie stieß ihn von sich und versuchte, aus dem Stall zu laufen, doch er packte ihr Handgelenk und zog sie zurück in seine Arme. "Ich kann die Republikaner nicht im Stich lassen glaubst du nicht, dass ich das tun würde, wenn es eine Möglichkeit gäbe?" Seine Stimme klang gepresst, und sein Körper war angespannt. Er fühlte, wie sie in seinen Armen erstarrte, sich ängstigte vor seinem Zorn, und doch versuchte, ihre Furcht hinter einem Schild aus kühlem Hochmut zu verbergen.
    "Lass mich gehen", flüsterte sie.
    Er ließ die Arme sinken. Sie wirbelte herum und lief hinaus.
    Nicholas folgte ihr nicht. Es gab nichts mehr zu sagen. Er konnte nur noch Escondidas seine

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