Wildes Blut
Stücke gerissen, die Kehle durchgebissen von dieser Wildkatze! Als hätten sie einen eigenen Willen, legten sich ihre Arme um ihn, und sie achtete nicht mehr auf das Blut, das ihre Kleider tränkte. Sie presste ihre Finger gegen seinen Rücken, hielt ihn so fest, wie er sie gehalten hatte, um sich zu versichern, dass sie beide am Leben waren.
Von dem Augenblick an, da er ihre Hände und ihren Körper spürte, zitternd vor Angst und Verlangen, da fühlte er die Wunden nicht mehr, die das Raubtier ihm zugefügt hatte. Ja, sie begehrte ihn, und sie konnte es weder verbergen noch kontrollieren. Ein Kampf auf Leben und Tod hatte oft diese Wirkung bei einem Menschen.
"Du spürst es auch, nicht wahr?" fragte er und zog an ihrem Haar, zwang sie auf diese Weise, ihn anzusehen mit ihren leuchtenden Augen, die dunkel waren von Leidenschaft. Und noch immer lockerte sie nicht den Griff, mit dem sie ihn festhielt, auch nicht, als er seine Hüften gegen sie drängte und seine Hand auf ihren Rücken legte.
Mercedes spürte den Druck seiner Männlichkeit hart und fest an ihrem Leib, die Lust, die so unerwartet hier in der Nähe des Todes aufgestiegen war. Ein Verlangen, das aus den Tiefen ihres Seins aufstieg, überwand jede Vorsicht, jeden Wall, den sie so mühsam zwischen ihnen errichtet hatte. Sie streckte ihm ihre Hüften entgegen, und sein Stöhnen belohnte sie.
Nicholas drückte sie zu Boden, während er ihre Röcke hochschob. Hastig zog er ihr die Pantalettes über ihre glatte weiße Haut.
Mercedes spürte seine Grobheit nicht, sondern stemmte sich hoch, um ihm behilflich zu sein. Dabei umklammerte sie die ganze Zeit seine Schultern, fühlte den Schweiß, der sich mit Blut vermengte. Sie presste ihre Lippen auf seine Wunden, küsste ihn leidenschaftlich.
Beinahe hätte er seinen Samen schon vergossen, ehe er sich von seiner Hose befreit hatte, als er ihre samtweichen Lippen auf den brennenden Wunden fühlte. Den letzten Knopf riss er ab und zerrte die engen Beinkleider herunter, dann griff er unter ihre hochgeschobenen Röcke, begierig, ihre heiße Lust zu spüren.
Sie war so verdammt weich und so bereit für ihn. Aber er nahm sich nicht die Zeit, sich über diesen so schwer errungenen Sieg zu freuen. Er spreizte ihre Beine und glitt tief in sie hinein.
Mercedes empfand diese Berührung, als schlüge der Blitz in einen Heuhaufen ein. Glühende Leidenschaft durchzuckte sie.
Sie rief seinen Namen, als er sie ganz erfüllte, tiefer als jemals zuvor, sich in jenem gleichmäßigen, wilden Rhythmus bewegte, dem sie sich nicht entziehen wollte. Statt dessen reckte sie sich ihm entgegen, öffnete sich ganz für ihn. Zum erstenmal wollte sie - musste sie - alles mit ihm teilen.
Ihre Lust wuchs, bis sie glaubte, den Verstand verlieren zu müssen. Er presste seine Lippen auf ihren Mund und schmeckte dabei sein Blut. Sie klammerten sich aneinander in einem einzigen Geben und Nehmen, stöhnten und seufzten in einer Vereinigung, die sie mehr entdecken ließ als nur die Ekstase.
Sie brauchte ihn und gab diesem Gefühl zum erstenmal nach, gestattete sich, nicht zu denken, sondern nur zu fühlen - von ganzem Herzen, mit all ihren Sinnen. Und so erlebte sie ihren Höhepunkt hier auf der ausgedörrten, staubigen Erde mit dem Geschmack seines Blutes in ihrem Mund.
Nicholas fühlte, wie sie erstarrte, und spürte ihre ekstatischen Zuckungen. Dann sank er auf ihr zusammen. Er wollte nur noch so liegen bleiben, sie so festhalten, sie mit seinem Körper bedecken, die letzten Wogen der Erregung ihres ersten Höhepunktes fühlen. Jetzt war sie an ihn gebunden, nicht an Lucero. Mercedes gehörte zu ihm.
Sein Gewicht presste sie auf den steinigen Boden. Die Lust schwand und wurde ersetzt von dem Bewusstsein ihrer Verwundbarkeit. Sein Blut durchtränkte allmählich ihre Kleider.
"Lucero?" Sie versuchte, ihn von sich herunterzuschieben.
Endlich schien er wieder zur Besinnung zu kommen, schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu klären, dann erhob er sich und kniete zwische n ihren Beinen, um sich seine Hose hochzuziehen. Sie richtete sich neben ihm auf und zupfte ihre zerrissenen Kleider zurecht, so gut es eben möglich war. Dann sah sie ihn an. Er schwankte und sank in ihre Arme.
"Vorsicht, Liebster, fall nicht", murmelte sie. Lieber Gott, jetzt konnte sie sehen, dass er entsetzlich viel Blut verloren hatte. Sie musste Verbandsmaterial finden - ihre Unterröcke.
Doch das steife Leinen würde nicht nachgeben, wenn sie versuchte, es mit
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