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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Ahnung, wie spät es war und wuss te auch nicht, wie lange sie geritten war.
    Endlich erkannte sie die Landschaft am anderen Ufer wieder und sah das Steinhaus auf der Klippe. Tiefes Wasser trennte sie von ihrem Geliebten, aber er würde es überwinden und sie in Sicherheit bringen.
    Sie fing an, Garricks Namen zu schreien. Als die Antwort ausblieb, fragte sie sich, ob er zu Hause sei. Vielleicht war er gerade auf der Suche nach ihr. Aber irgend jemand muss te dort sein, denn aus dem Kamin stieg Rauch auf. Konnten sie bei geschlossenen Türen überhaupt ihre Hilferufe hören?
    Brenna war so heiser, dass sie glaubte, sich selbst dann nicht mehr bemerkbar machen zu können, wenn jetzt jemand aus dem Haus getreten wäre.
    Sie sank auf den Boden und gab sich ihrer Verzweiflung hin. Sie schluchzte. Was sollte sie bloß machen? Sie konnte nicht hierbleiben und den Morgen erwarten - Arno würde sie eher finden, als drüben jemand aus dem Haus kommen würde. Aber wie sollte sie ohne Hilfe jemals wieder nach Hause kommen? Sie konnte weder schwimmen noch ein Schiff allein handhaben. Wenn sie ein kleines Boot nahm, müss te sie Willow zurücklassen. Und doch schien das die einzige Möglichkeit zu sein. Diese Lösung bekümmerte sie, aber zuerst muss te sie ohnehin ein Boot finden.
    Brenna stieg auf und ritt dorthin zurück, wo sie hergekommen war.
     
    In dieser ersten Nacht schlief Brenna nicht. Sie kam an dem Landesteg vorbei, an dem das Wikingerschiff lag. Ein Boot war nirgends zu sehen, und so ritt sie am Fjord entlang nach Osten, bis ihr Rücken schmerzte und sie kein Gefühl mehr in den Beinen hatte. Ihr Magen hatte schon längst aufgehört, Nahrung zu fordern.
    Im Lauf des höchsten Vormittags hielt Brenna endlich an, nicht ihretwegen, sondern um Willow zu schonen. Sie fütterte das Pferd, aß selbst etwas und rieb Willow ab, dann schnitt sie dünne Streifen von der Felldecke ab, ehe sie sie wieder auf Willow legte, stach mit Cedrics Schwert Löcher in ihr Gewand und band ihren Umhang mit den Streifen zusammen. Sie rollte sich wie eine Kugel neben Willow zusammen und schlief ein paar Stunden.
    So ging es mehrere Tage lang. Wenig Schlaf, eilig eingenommene Mahlzeiten und die ständige Angst, gefunden zu werden. Bald hatte sie nichts mehr zu essen und war gezwungen, Jagd auf Wild zu machen. Sie dankte Gott dafür, dass sie Feuersteine mitgenommen hatte und das Fleisch nicht roh verzehren muss te. Bisher war sie nachts ohne Feuer ausgekommen, weil sie fürchten muss te, dass man ihr auf dem Fuß folgte. Jetzt hatte sie keine andere Wahl mehr.
    Am sechsten Tag gab Brenna die Hoffnung, ein Boot zu finden, auf. Das bedrückte sie nicht, denn es bedeutete, dass sie Willow nicht zurücklassen muss te. Allerdings bestand jetzt nur noch die Möglichkeit, das Ende des Fjordes zu erreichen und zu umrunden. Wenn es ihr nicht gelang, nach Hause zu kommen, würde sie in der Wildnis sterben. Sie hatte nicht mehr viel Hoffnung, und als weitere Tage vergingen und der Fjord kein Ende zu haben schien, verlor sie die letzte Hoffnung.
    Sie ritt nur noch ziellos weiter, weil sie keine andere Möglichkeit hatte. Manchmal lief sie neben Willow her und trug die Wollschützer auf, die sie sich für ihre Füße gemacht hatte. Sie jagte nur noch Wild, wenn der Hunger sie so sehr s chwächte, dass sie nicht mehr laufen konnte. Zweimal gab sie auf und brach zusammen, aber Willow schubste sie an, bis sie wieder zu sich kam. Das Tier war noch nicht bereit, sie sterben zu lassen. Als ihr ganzer Körper schließlich so sehr schmerzte, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte, überkam Brenna der Schlaf für einen ganzen Tag und die darauffolgende Nacht. Selbst Willows zärtliche Rippenstöße vermochten sie nicht zu wecken.
    Als sie schließlich erwachte, fühlte sie sich keinesfalls erfrischt. Sie war so resigniert, dass sie sich nicht mehr bewegen wollte, sondern es vorzog, liegenzubleiben und den Tod zu erwarten. Sie lag auf dem Boden und hatte sich mit den Decken zugedeckt, die die Kälte nicht wirklich abhielten, und ihre Gliedmaßen waren so taub, dass sie keinen Schmerz mehr empfand.
    Willow tat sein Bestes, um Brennas Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, aber das Mädchen schloss die Augen und wünschte, sich nur noch, ihr geliebtes Pferd möge fortgehen und sie in Frieden sterben lassen. Als Willow endlich davon trottete , sah Brenna auf, um ihm nachzusehen. jetzt fühlte sie sich endgültig verloren. In dem Moment sah sie den See zum ersten Mal . Er

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