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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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durch die offene Tür gestoßen, durch die der Rauch der Feuer entwich. Dann ließ man sie in der Mitte des überfüllten Raumes stehen.
    Linnet erkannte die Männer, die an zwei langen Tischen und auf Bänken an den Wänden saßen. Sie waren auf dem Schiff gewesen. An einem Ende des Tisches wurde ein Brettspiel gespielt. Ein großer Mann, den sie zuvor noch nicht gesehen hatte, untersuchte ein edles graues Pferd, das man gemeinsam mit den Frauen in den Raum gebracht hatte. Sie seufzte, als sie sah, dass es sich um Willow, Brennas Pferd, handelte. Wenn Brenna das entdeckte, war nicht abzusehen, was sie tun würde. Zum Glück bemerkte sie es nicht. Mit unverhohlenem Abscheu sah sie Anselm den Emsigen an und warf nicht einmal einen Blick auf die Pferde, als sie ins Freie geführt wurden.
    Anselm saß am Kopf des Tisches. Er wurde von Mädchen, die in rohe, ungefärbte Wolle gekleidet waren, bedient - zweifellos Sklavinnen. Neben ihm saß, festlich in gelbe Seide gekleidet, eine Frau, die nicht viel älter als Linnet war. Neben ihr saß noch eine Frau, jung und dick und mit dem gleichen blonden Haar, das hier die meisten Menschen hatten.
    Der große Mann, der Willow gemustert hatte, kam zu den Gefangenen herüber. Er stieß Linnet zur Seite und stellte sich vor Brenna. Er hob Brennas Gesicht, um es ebenso zu mustern, wie er einen Moment zuvor das Pferd angeschaut hatte, aber Brenna schlug seine Hand mit einem Hieb ihrer gebundenen Hände fort. Die Wut in ihren Augen forderte ihn dazu heraus, sie noch einmal anzufassen.
    Brenna roch seine Männlichkeit, den Geruch von Schweiß und Pferden. Er glich Anselm dem Emsigen so sehr, dass sie ihm mit Freuden die Kehle durchgeschnitten hätte, wenn sie nur ein Messer gehabt hätte. Gierig blickte sie auf den Dolch, den er in seinem breiten Gürtel trug, aber sein tiefes Lachen zog ihren Blick zu seinem Gesicht zurück.
    »Bei Thor, sie ist eine Schönheit! «
    »Das habe ich dir bereits gesagt, Hugh«, erwiderte Anselm vom Tisch her.
    Hugh grinste, ging um sie herum und betrachtete sie von allen Seiten. Ihre Augen waren furchtlos, obwohl sie wuss te, dass sie mit ihren gebundenen Handgelenken hilflos war, solange sie kein Messer hatte, das sie mit beiden Händen packen konnte. Brenna hing diesem Gedanken so sehr nach, dass sie es nicht bemerkte, als Hugh nähertrat.
    Als er so nah vor ihr stand, dass keiner, der seine Sprache verstand, ihn hören konnte, flüsterte er ihr ins Ohr: »Ich will Euch diesen blutrünstigen Blick nehmen, Lady. Ich werde den Geist brechen, den mein Vater so sehr bewundert hat.«
    Er konnte nicht wissen, dass sie jedes Wort verstand. Ihr ekelte vor seiner Prahlerei, bis er sie an sich zog und seine fordernden Lippen sich auf ihre pressten . Mit der anderen Hand fasste er auf ihre Brüste und quetschte sie grausam zusammen, um sie mit seiner Stärke zu verspotten. Ihre Arme waren nutzlos, aber ihre Zähne wehrten sich gegen die forschende Zunge, die gewaltsam in ihren Mund drang. Er konnte sie gerade noch rechtzeitig zurückziehen. Dann stieß er sie von sich, und sie fiel auf die anderen Frauen.
    »Tochter der Hölle! « fluchte Hugh und ging auf sie zu, um sie zu schlagen, aber Anselm hielt ihn zurück. Hugh ließ seinen Arm sinken und wandte sich anklagend an seinen Vater.
    »Sie würde mein Blut vergießen, ohne zu begreifen, dass es ihren Tod bedeutet.«
    »Ich habe dich vor ihrem Hass gewa rn t«, erwiderte Anselm.
    » Hass , für den sie sterben würde. Bah! Ich glaube, sie ist verrückt. Gib sie ruhig meinem Bruder Garrick, ganz nach deinem Willen. Er hasst Frauen, und es wird ihm ein Vergnügen sein, diese hier zu misshandeln . An ihrem Körper soll er seinem Hass Luft machen. Wir werden ja sehen, ob sie einander umbringen. Ich werde die mit den feuerToten Haaren nehmen.«
    »Genug davon, Hugh! « schimpfte die Frau in der gelben Seide. »Hast du vergessen, dass deine Mutter und deine Frau anwesend sind?«
    »Verzeihung, Herrin«, antwortete Hugh unverfroren. »Ich hatte es in der Tat vergessen. Ich bin hier fertig. Ihr könnt jetzt nach dem Geheiß meines Vaters handeln und die Gefangenen ausfragen.«
    »Ich wuss te nicht, dass ich dazu der Erlaubnis meines Sohnes bedarf«, erwiderte die Frau mit kühler Autorität.
    Schallendes Gelächter kam von denen, die dem Wortwechsel gelauscht hatten, und Hugh brauste auf. Ein warnender Blick seines Vaters hielt ihn zurück. »Ich bitte wiederum um Verzeihung, Herrin. Ich muss ja nicht nur in Worten mit

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