Wildes Liebesglück
Euch streiten.«
Brenna siedete innerlich. Sie hatte genau verstanden, was der Schurke über sie gesagt hatte. Gib sie Garrick? Lass ihn mit seinem Frauenha ss sie misshandeln ? Sie würden schnell merken, dass sie sich nicht misshandeln ließ. Der Mann, der sie heiraten wollte, würde sterben, wenn er es wagte, sie zu berühren. Gott, wie sehr sie diese Männer haßte!
Linnet beobachtete das Geschehen schweigend. Sie zwang sich, nicht einzugreifen, als der Wikinger Brenna misshandelte , und hoffte, dass die grobe Behandlung Brenna wenigstens aus ihrem erbitterten Schweigen aufrütteln würde. Aber dem war nicht so. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als zu verstehen, was geredet wurde. Hätte sie sich nur Brennas Lektionen bei Wyndham angeschlossen ... Aber was hatten sie damals schon von der Zukunft ge wuss t? Wie sollten sie nur mit ihren Eroberern reden und sich ein Bild von ihrer Lage machen, wenn Brenna nicht bereit war, mit ihnen zu sprechen? Nur sie kannte ihre Sprache.
Kurz darauf wurden Linnets Befürchtungen zerstreut, denn die Wikingerdame mit dem fließenden Seidengewand kam auf sie zu. Sie war eine zierliche, graziöse Frau mit walnussfarbenem Haar und dunkelbraunen, mandelförmigen Augen.
Ach bin Heloise Haardrad. Mein Mann ist Anselm der Emsige, Anführer unseres Klans und zugleich der Mann, der euch hierhergebracht hat.«
Linnet stellte schnell sich und die anderen vor und fragte dann: »Wie kommt es, dass Ihr unsere Sprache sprecht?«
»Wie ihr wurde ich vor langen Jahren in dieses Land gebracht, wenngleich auch unter anderen Umständen. Ich war mit Anselm verlobt, und wir heirateten. Ich bin Christin - wie vermutlich auch ihr.«
» J a, natürlich! «
Heloise lächelte. »Aber ich preise auch die Götter meines Mannes - ihm zu Gefallen. Ich werde euch helfen, so sehr ich kann, aber ihr müss t verstehen, dass ich zu ihm halte.«
Linnet stellte die Frage, die für sie alle die vordringlichste war. »Was wird aus uns werden?«
»Im Augenblick seid ihr die Gefangenen meines Mannes. Die Entscheidung darüber, was mit euch geschieht, liegt bei ihm.«
»Dann sind wir also Sklaven?« fragte Cordella hochmütig, obwohl sie wenig Grund zur Arroganz hatte.
Heloise zog eine Braue hoch und sah Cordella an. »Ihr habt eure Rechte verloren, als man euch gefangengenommen hat. Es überrascht mich, dass du noch fragst, Kind. Habt ihr gedacht, man würde euch hierherbringen und freilassen, euch Häuser und Eigentum geben? Nein, ihr seid das Eigentum. Ihr gehört meinem Mann oder denjenigen, denen er euch zu schenken beliebt. Ich mag das Wort Sklave nicht besonders gern. Ich bevorzuge es, von >Dienern< zu sprechen, so wie auch ihr sie in eurem Land hattet. «
»Bei uns waren die Diener frei! « fauchte Cordella.
»Ihr mögt sie frei genannt haben, aber in Wahrheit waren sie es nicht. Und du, mein Kind, muss t schnell begreifen, wohin du gehörst, oder es sieht schlecht für dich aus.«
»Sie hat recht, Cordella«, sagte Linnet leise. »Halt jetzt den Mund.«
Cordella wandte sich beleidigt ab. Heloise lachte. »Ich glaube, wir könnten Freundinnen werden, Linnet.«
»Das wäre schön«, antwortete Linnet ernst. Im Moment brauchte sie nichts mehr als eine Freundin.
»Es ist ein unseliges Geschick, das euch hierhergebracht hat«, fuhr Heloise mitfühlend fort. »Aber ich hoffe, ihr werdet euch alle schnell eingewöhnen. Ich billige die Überfälle meines Mannes nicht, ebensowenig, dass er mit Gefangenen heimkehrt, aber in diesem Bereich habe ich wenig zu sagen. Ich weiß, dass man eure Familie verleitet hat zu glauben, ein Bündnis käme zustande, und das tut mir leid.«
»Euer Gemahl hat sein Wort gegeben«, mischte sich Cordella wieder ein. »Haben die Wikinger keine Ehre?«
»Della!«
»Man kann ihr nicht vorwerfen, dass sie sich ungerecht behandelt fühlt. J a, mein Mann hat Ehrgefühl, aber nicht gegenüber denen, die Earls seine Feinde ansieht. Garrick, mein jüngster Sohn, wurde einmal von eurem Volk gefangengenommen und unmenschlich behandelt. Von da an hasst mein Mann euch Kelten. Er hat sein Wort schon mit der Absicht gegeben, es nicht zu halten. Nie würde er unserem Sohn gestatten, eine Keltin zu heiraten.«
»War das Garrick?« fragte Linnet und wies auf den großen Wikinger. »Der Mann, der meine Nichte inspiziert hat?«
»Nein, das war Hugh, mein Erstgeborener. Garrick ist nicht hier, aber auch wenn er da wäre, würde das keinen Unterschied machen. Eine Heirat ist
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