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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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es üblich, dass die Männer sich mit ihren Sklavinnen amüsieren. Ich glaube, das ist auf der ganzen Welt der Fall. Manche Frauen dulden die Konkubinen ihrer Männer nicht in ihren Häusern, aber so bin ich nicht. Seid ganz beruhigt. Ich glaube immer noch, dass wir Freundinnen werden.«
    »Danke.«
    »Was den Rest von euch betrifft«, sagte Heloise gebieterisch, »so werdet ihr eine Zeitlang in meinem Hause bleiben, aber nicht lange. Mein Mann wird sich entscheiden, welchen Freunden, die ihm gute Dienste geleistet haben, er euch schenkt. Ich glaube nicht, dass euer Los so schwer wird, wie es auch jetzt erscheint. Mit der Zeit werdet ihr euch alle eingewöhnen.«
     

8
    Mit einem kleinen kanuähnlichen Boot wurde Brenna weiter ins Inland gebracht. Sie wurde nur von Ogden begleitet, dem Anselms Frau klare Anweisungen erteilt hatte. Sie fuhren nicht weit. Bald stiegen die Felsen neben dem Fjord wieder steil an und tauchten das Wasser und das gesamte Tal in trübes Dunkel. Dann sah sie es - Ulric Haardrads Steinhaus, das hoch oben auf den Klippen thronte und wie eine natürliche Erweiterung des grauen Felsgesteins wirkte.
    Der Wikinger, der Brenna begleitete, war nicht über seine Aufgabe erfreut. Er ruderte schneller, als sie sich dem hölzernen Landesteg näherten. Er spielte kurz mit dem Gedanken, dem Mädchen die Kehle aufzuschlitzen und sie in die bodenlose Tiefe des Fjordes zu stoßen. Hatte sie nicht seinen Bruder verwundet und ihm somit unsägliche Scham zugefügt?
    Aber Anselm würde Ogden zur Rede stellen, ganz zu schweigen von Garrick, dem das Mädchen jetzt gehörte. Und, ehrlich gesagt, es war nicht ehrenhaft, eine Frau zu töten, am wenigsten eine hilflose Frau, deren Hände gebunden waren. Im Moment hatte sie keinerlei Ähnlichkeit mit dem schwarzen Panther, der so listig gegen seinen Bruder gekämpft hatte. Trotzdem haßte Ogden diese Frau, die sich kleidete und verhielt wie ein Mann und ihn mit den heißen, gehässigen Augen einer Tigerin ansah.
    Der Landesteg lag nicht direkt unter dem Steinhaus, sondern weiter oben, wo die Klippen uneben abfielen. Ogden zerrte Brenna grob an Land und einen steilen, felsigen Weg hinauf. Es war ein schmaler Pfad, der entstanden war, als die Sklaven die großen Steine herangeschleppt hatten. Er endete bei einem großen Geröllbock, der zur Seite geschoben war. Wenn es sich als nötig erwies, konnte man mit ihm den Zugang vom Fjord her versperren. Ogden überlegte, dass Ulrics Haus im Kriegsfall eine ideale Festung wäre.
    Das Haus ähnelte den hölzernen Bauten der Norweger nur in einer Hinsicht - es war fensterlos. Im übrigen war es wie die großen, steinernen Gutshäuser, die Ogden an der schottischen Küste gesehen hatte. Es hatte Schornsteine, durch die der Rauch entweichen konnte, und einen zweiten Stock, der bewohnt war. Der Eingang war nicht dem Meer oder den Feldern zugewandt, sondern befand sich an der Seite, wo alte, knorrige Bäume wuchsen. Die hölzernen Nebengebäude, ein Lagerhaus, die Vorratsschuppen und der Stall, standen hinter dem Haus.
    Vor seinem Tode hatte Ulric sein Haus und einige Hektar fruchtbaren Landes in Anselms Gegenwart Garrick vermacht, um nachträglichen Streit zu vermeiden. Anselm hatte das Haus ohnehin nicht gewollt, weil es durch seine Steinwände im Winter sehr kalt wurde. Für Garrick war diese Erbschaft nicht unwesentlich. Das kleine, stabile Haus war sein einziger Besitz, da Anselms Reichtümer traditionsgemäß an seinen Erstgeborenen, Hugh, fielen.
    Garrick war weder Bauer wie Ogden und die anderen freien Männer, die hier fruchtbaren Boden besaßen, noch war er Fischer wie die meisten anderen. Er war Jäger. Mit Pfeil und Speer konnte er geschickt umgehen, und die dichten Wälder, von denen sein Land umgeben war, dienten ihm als Jagdgebiet. Er zog gern in die unbevölkerten Gebiete im Inland, wo Luchse und Elche hausten. Im Winter war er jederzeit dafür zu haben, durch die warmen Küstengewässer hoch in den Norden bis zum Nordkap zu segeln, um Eisbären zu jagen. Seine Geschicklichkeiten als Jäger bewies die beachtliche Fracht an Pelzen, die er im Lauf von zwei Wintern zusammengetragen hatte und jetzt im Osten verkaufte.
    Obwohl Garrick selbst kein Bauer war, gestattete er seinen Sklaven, Gemüse anzubauen. So zierten seinen Tisch selbstgezogene Zwiebeln und Erbsen, und der Roggen für das Brot sowie der Hafer für den Honigmet, der allnächtlich konsumiert wurde, kamen auch aus seinem Garten.
    Ogden hatte vor zwei Jahren

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