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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Haus?«
    »Doch, aber die sind belegt. Mein Haus ist voller Männer, Fräulein, von denen, die mit mir zurückgekehrt sind. Ich bin sicher, dass sie nichts dagegen hätten, wenn Ihr im Dunkeln über sie stolpert, aber Eure Schreie wären meinem Schlaf nicht zuträglich.«
    »Die Schreie Eurer Männer, Wikinger, nicht meine Schreie«, entgegnete sie.
    Er seufzte lautstark. »Ihr überschätzt Euch gewaltig, Dirne. Jetzt gebt mir meinen Frieden und kommt ins Bett.«
    Brenna unterdrückte die Erwiderung, die ihr schon auf der Zunge lag, und näherte sich langsam dem Bett. Sie muss te zugeben, dass es wirklich einladender war als der Fußboden. Sie kroch hinauf und legte sich an die Wand, mehr als einen halben Meter von dem Wikinger entfernt. Der Hermelinpelz, unter dem er und auf dem sie lag, bildete eine Art Mauer zwischen ihnen.
    Kurz darauf hörte sie seinen tiefen, gleichmäßigen Atem. Aber Brenna fand noch lange keinen Schlaf.
     

10
    Brenna wurde unsanft geweckt, als Yarmille in den Raum stürzte. »Wach auf! Wach auf, Mädchen, ehe er heimkommt und dich immer noch im Bett vorfindet.«
    Brenna hob den Kopf und stellte fest, dass Garrick nicht mehr neben ihr lag. Dann sah sie auf die strenge Frau mit dem harten Gesicht, die neben ihrem Bett stand. In ihrem Blick lag Ekel. Sie fragte sich, was diese Frau wohl täte, wenn sie sich auf sie werfen würde. Wahrscheinlich würde sie schreiend zu ihrem Herrn rennen, und ob sie sich vor ihm in acht nehmen muss te, konnte Brenna noch nicht beurteilen.
    »Schnell, Mädchen, zieh dich an«, fuhr Yarmille fort und gab Brenna ein Gewand aus rauher Wolle. »Garrick will dich nicht in seinem Zimmer haben. Genauer gesagt, er freut sich gar nicht über dich. Bei deinem bösen Blick ist das aber auch kein Wunder.«
    Brenna sah sie durchbohrend an, aber sie sagte nichts. Sie hatte sich entschieden, weiterhin vorzugeben, die Landessprache nicht zu beherrschen. Es konnte ihr nur nützliche Informationen einbringen, wenn sie sich in ihrer Gegenwart unbefangen unterhielten. Das Schweigen fiel ihr schwer, aber sie würde es versuchen.
    Yarmille ging hinaus und bedeutete Brenna, ihr zu folgen. Auf dem Weg zum Nähzimmer hörten sie die Geräusche der Festivitäten aus dem unteren Geschoß.
    Das Nähzimmer ähnelte dem, das sie von zu Hause kannte, aber Brenna hatte sich nie dort aufgehalten. Sie sah sich neugierig um und entdeckte ein Spinnrad und Webstühle. Tierhäute waren in einer Ecke gestapelt, und Stofffarben standen auf einem Regal. Es war einfach ein Weiberzimmer, und Brenna fühlte sich völlig verloren.
    »Garrick holt seinen Vater ab, aber er hat unerbittlich darauf bestanden, dass du diesen Raum nicht ver lässt «, sagte Yarmille und begleitete ihre Worte mit erklärenden Gesten. »Ich habe unten mit den Vorbereitungen zu dem Fest zu tun und kann nicht auf dich aufpassen. Hier.« Sie zeigte auf eine halbfertige Matte und machte Brenna klar, dass sie daran weiterweben solle. »Damit bist du vorerst beschäftigt.«
    »Verfaulen und vermodern soll es, ehe ich das anrühre«, erwiderte Brenna lächelnd in ihrer eigenen Sprache.
    »Schon gut«, sagte Yarmille. »Garrick schien zu glauben, dass du mir Ärger machst, aber das glaube ich nicht. Wenn du dich nützlich machst, ist alles in Ordnung.« Dann fügte sie streng hinzu: »Du - hier - bleiben.« Sie ging und schloss die Tür hinter sich.
    Brenna blickte den Webstuhl drohend an. »Wenn die glaubt, dass sie mich dazu zwingen kann, Weiberarbeit zu verrichten, dann kriegt die alte Hexe mehr Ärger mit mir, als sie verkraftet. «
    Brenna stöberte müßig in dem Zimmer herum. Sie fand ein paar breite Lederstreifen und flocht sie zu einem behelfsmäßigen Gürtel zusammen. Dann flocht sie ihr Haar zu einem Zopf, der ihr bis auf die Hüften fiel und wob einen dünnen Lederstreifen hinein, um ihm Halt zu geben.
    Die Geräusche, die von unten heraufdrangen, erinnerten sie an zu Hause. So hatte es geklungen, wenn ihr Vater Gäste gehabt hatte. Bis jetzt hatten Zorn und Verzweiflung die Erinnerung an den Tod ihres Vaters nicht an die Oberfläche kommen lassen. Die blutige Szene, deren Zeugin sie zu Hause geworden war, trug zu ihrer Empörung bei.
    »0 Vater, was warst du doch für ein Narr!« flüsterte sie. »Dein Angebot hat sie zu uns geführt. Du hast geglaubt, uns zu retten, und uns statt dessen vernichtet.«
    Brenna weinte nicht mehr, sondern begrub den Kummer tief in ihrem Innern, ohne zu klagen und zu stöhnen, weil sie an

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