Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
noch nie gesehen.«
    » J a, er ist schön«, stimmte Brenna bereitwillig zu. Sie sah das geschmeidige Tier sehnsüchtig an. Der Mann rieb zärtlich den Rücken des Hengstes trocken. Man konnte dem Pferd ansehen, dass es gerade einen zügigen Ritt hinter sich hatte.
    »Der Herr hat ihn erst mitgebracht. Aus Hedeby, hat er gesagt. Der hat ihn bestimmt einen ganz schönen Batzen gekostet.«
    Brenna nickte, aber ihre Gedanken verweilten nicht länger bei dem Roß. Garrick, Anselm und zweifellos auch Hugh waren also da, dieses vulgäre Vieh, das es gewagt hatte, sie vor allen herunterzumachen.
    Brenna überlegte, ob ihr noch Zeit blieb. Suchte er sie bereits, oder war er sich gar sicher, dass sie im Nähzimmer geblieben war? Wozu sollte er sich die Mühe machen, nachzusehen? Sein Desinteresse an ihr hatte er ja schon klar ausgedrückt. Sogar Yarmille hatte gesagt, dass sie Garrick nicht gefiel.
    Brenna war froh darüber. Sie wollte keinerlei Aufmerksamkeit auf sich lenken.
    »Wie heißt du?« fragte sie den alten Mann, der sich immer noch dem Hengst widmete.
    »Erin McCay.«
    »Sag, Erin, kennst du Janie?« fragte sie mit einem warmen Lächeln.
    »Natürlich. Ein hübsches Mädchen, diese Janie.«
    »Wo kann ich sie finden? Sie hat sich um mich gekümmert, als ich eingesperrt war, aber ich war nicht nett zu ihr, und das muss ich wieder gutmachen.«
    »Du warst eingesperrt?« Er sah sie neugierig an. »So! Dann bist du die, über die man sich die Mäuler zerreißt, Garricks neue ... «
    » J a«, unterbrach Brenna ihn, ehe er das Wort aussprechen konnte, das sie so verabscheute.
    »Haben sie dich freigelassen?«
    »Ja. Wo ist Janie jetzt?«
    »Das Mädchen ist im Haupthaus. Sie wird bis spät in die Nacht hinein zu tun haben, weil sie das Festessen auftragen muss .«
    Brenna blickte finster drein. »Dieses Fest! Wie lange wird es dauern?«
    Erin lächelte liebenswürdig. »Das kann Tage dauern.«
    »Was?«
    Er kicherte in sich hinein. »Klar. Es gibt viel zu feiern. Der Herr ist als reicher Mann zurückgekehrt, und die Familie ist wieder vollzählig.«
    Sie runzelte die Stirn. Sollte sie vor den Augen der Gäste verborgen bleiben? Warum wollte Garrick nicht, dass sie sich zeigte?
    »Darf ich dir helfen, Erin?« flehte sie plötzlich.
    »Nein, das ist Männerarbeit.«
    Brenna wollte sich nicht mehr streiten und fragte statt dessen: »Wenn Garrick mir die Erlaubnis dazu erteilt, darf ich dann bei dir im Stall arbeiten?«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Kennst du dich etwa mit Pferden aus?«
    »Klar. Ich wette, ebenso gut wie du.« Sie schwieg einen Moment lang und fuhr dann mit sanfter Stimme fort: »Als ich noch bei meinem Vater gelebt habe, bin ich jeden Tag ausgeritten, durch die Felder, über die Flüsse und Steinwälle und in den Wald. Ich habe mich so frei gefühlt - damals.« Sie unterbrach sich. Ein Ausdruck tiefer Trauer trat auf ihr Gesicht. Sie schüttelte sie ab und sah Erin wieder an. »Wenn ich mit dir in den Ställen arbeite lässt du mich dann auch reiten?«
    »Klar, Kleines. Nichts lieber als das. Aber ich muss sicher sein, dass der Herr es gestattet. Andernfalls kann ich nichts für dich tun.«
    »Ich werde mit ihm reden.«
    »Warte lieber, bis das Fest vorüber ist. Der Herr hat -jetzt bestimmt schon tief ins Glas geschaut, und morgen erinnert er sich weder an deine Bitte noch an seine Antwort.«
    Sie hätte es gern gleich hinter sich gebracht, aber vielleicht hatte Erin recht.
    »Gut, dann warte ich eben.«
    »Noch was, Kleines. Halte dich besser von der Halle fern, bis die letzten Gäste gegangen sind. Wenn sie dich sehen, wird es übel für dich ausgehen.«
    Sie sah ihn neugierig an. Erst hinterließ Garrick Anweisung, dass sie in dem kleinen Zimmer bleiben sollte, und jetzt warnte sie dieser alte Mann, sich nicht blicken zu lassen.
    »Stimmt was nicht mit mir? Warum soll mich keiner sehen?«
    »Brenna, Kleines, weißt du denn nicht, dass du eine anmutige Dirne bist? Diese Wikinger sind Lüstlinge, denen ein hübsches Mädchen wie du nicht entgeht. Der Herr geht großzügig mit seinen Sklavinnen um. Seine Freunde bedürfen nicht einmal seiner Erlaubnis, wenn sie eine seiner Dirnen begehren. Seine Gastfreundschaft rühmt man überall.«
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein! « flüsterte Brenna erblei chend.
    »Doch, Kleines, das ist wahr. Bei einem besonders ungestümen Gelage hat einer eine arme Dirne vor den Augen aller mitten auf dem Fußboden der Halle genommen.«
    Brenna riss entsetzt die Augen

Weitere Kostenlose Bücher