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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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bemerkten das Blut, das Bayards Tunika befleckte.
    »Besser hättest du uns nicht unterhalten können, Bayard«, 'dröhnte Anselms tiefe Stimme durch den Raum. »Aber hältst du es für klug, eine Sklavin zu bewaffnen?«
    Bayard wurde knallrot. Da er einen so mächtigen Mann wie Anselm nicht wegen seiner spöttischen Bemerkung herauszuforde rn wagte, muss te er mitspielen. »Nein, aber es war das mindeste, was ich tun konnte, um das Fest zu beleben. Zu viele unter uns wollen lieber schlafen als trinken.«
    Wieder brach schallendes Gelächter aus. Brenna blieb auf der Hut, als ihre beiden Gegenspieler die Verfolgung aufgaben und sich unter die Menge mischten. Sie wandte sich zu Anselm um, dessen Stimme sie unschwer erkannt hatte, und in ihren rauchgrauen Augen loderte Hass . Sie fand Anselm sofort. Als ihre Blicke sich trafen, brauchte Brenna ihre gesamte Willenskraft, um nicht aufzuschreien und ihn anzugreifen wie ein wildes Tier seine Beute.
    »Leg das Messer hin, Brenna.«
    Die Stimme ließ sie erstarren. »Nein, ich behalte es.«
    »Was versprichst du dir davon?« fragte Heloise.
    »Es wird diese beiden Esel davon abhalten, mich zu misshandeln !« fauchte sie und sah in die Runde, ehe sie das Messer in ihren Gürtel steckte.
    »Da magst du recht haben. Aber Garrick wird dir nicht gestatten, es zu behalten.«
    Brennas Augen verengten sich gefährlich. Ihre Hand ruhte noch auf dem Heft des Messers. »Wenn er versucht, es mir wegzunehmen, wird er es bereuen«, sagte sie spitz und machte eine Kopfbewegung zu Anselm. »Sprecht für mich und sagt Eurem Gemahl, dass ich ihn herausfordere. Er mag die Waffe wählen, weil ich mit jeder Waffe meisterlich umzugehen verstehe.«
    Heloise seufzte und schüttelte den Kopf. »Nein, Brenna. Das werde ich ihm nicht sagen.«
    »Warum nicht?« sagte Brenna finster. »Das sind doch meine Worte und nicht die Euren.«
    »Ein Wikinger kämpft nicht gegen eine Frau. Das ist unehrenhaft«, erwiderte Heloise sanft.
    »Aber ich muss ihn sterben sehen!« schrie Brenna enttäuscht. »Es ist nicht meine Art, einen Feind von hinten anzufallen. Also muss ich fair mit ihm kämpfen. Von Angesicht zu Angesicht!«
    »Er wird nicht mit dir kämpfen, Mädchen. Aber du kannst gewiss sein, dass er weiß, was du für ihn empfindest.«
    »Das ist nicht genug! Könnt Ihr nicht verstehen, dass ich innerlich zerrissen bin und dass Euer Gemahl dafür verantwortlich ist? Seinetwegen sind meine Leute tot - Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin, mit denen ich Brot gebrochen habe und um die ich mich gesorgt habe. Der Mann meiner Schwester - tot! Sogar einer der Euren, der dort war ... « Sie ertappte sich dabei, dass sie beinahe zu viel verraten hätte. »Er war ein Freund! Auch er wurde niedergemetzelt. Und meine Dienerin, eine alte Frau, die ich innig geliebt habe ... « Die Erinnerung überwältigte Brenna. »Sie starb mit einer Axt im Rücken! Warum sie? Sie hat für niemanden eine Gefahr dargestellt. Wenn ein Wikinger nicht mit einer Frau kämpft, warum ist sie dann tot?«
    »Der Überfall hat die Männer außer sich gebracht«, sagte Heloise traurig. »Es ist schlimm, dass oft die Falschen sterben. Hinterher kommt dann die Reue. Auch Anselm bereut einiges. «
    Brenna sah sie ungläubig an. »Wie kann er Reue empfinden und doch meine Tante und meine Stiefschwester als Diener halten?«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich werde nicht dienen.«
    »Du wirst es irgendwann tun müssen, Brenna.«
    »Eher sterbe ich!«
    Brennas Ausbruch hatte den ganzen Saal erneut zum Schweigen gebracht. Man verstand ihre Worte nicht, aber ihr Zorn war unerkennbar. Hugh Haardrad kam näher, weil er fürchtete, seiner Mutter könne etwas zustoßen.
    »Droht sie Euch, Mutter?« fragte er.
    »Nein, ihr Zorn gilt deinem Vater.«
    »Ich traue keiner Sklavin mit einem Messer, und der dort am allerwenigsten«, erwiderte Hugh verstimmt. »Behaltet sie im Auge. Ich werde es ihr von hinten abnehmen.«
    »Nein, Hugh, lass sie«, befahl Heloise. »Sie ist kampfbereit. Sie will nichts lieber als das.«
    Hugh lachte. »So? Welche Chancen hat sie denn?«
    Brenna sah ihn mordlustig an. Das war der Mann, der versucht hatte, sie intim zu berühren, als sie hilflos und gebunden war.
    »Drecksau!« zischte sie und spuckte ihm vor die Füße.
    Hughs Blick wurde gehässig, und instinktiv hob er die Hand, um sie zu schlagen. »Warum, du ... «
    »Hör auf, Hugh!« befahl Heloise.
    Im gleichen Moment zog Brenna das Messer aus ihrem Gürtel und hielt es ihm

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