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Wildes Lied der Liebe

Wildes Lied der Liebe

Titel: Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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»Nach diesem Abenteuer ist mein R uf ohnehin ruiniert«, erwiderte sie. »Doch verstehen Sie mich nicht falsch, Marshal , ich habe noch immer die Absicht, Jake Vigil zu heiraten, wenn er mich will. Also werde ich keinerlei Zudringlichkeiten Ihrerseits dulden.«
    Hätte Zachary sie nicht so sehr begehrt, wäre ihm sicher zum Lachen zu Mute gewesen. »Jake ist kein Narr«, sagte er. »Er würde Sie auch heiraten, wenn Ihnen ein zweiter Kopf wachsen würde. Natürlich könnte es geschehen, dass er mich erschießt, weil ich hier mit Ihnen allein in der Wildnis war. Doch ich glaube kaum, dass Sie sich von einer solchen Kleinigkeit Ihren Hochzeitstag verderben lassen würden.«
    Christy machte alles nur noch schlimmer, indem sie ihn sanft anlächelte. »Danke«, gab sie leise zurück. »Ich danke Ihnen dafür, dass Sie Jenny und mich zur Mission begleiten. Viele andere Männer hätten es nicht getan.«
    Ihre Dankbarkeit löste einen neuerlichen Wirbel von Gefühlen in ihm aus. Offenbar verfügte Christy über unerschöpfliche Möglichkeiten, ihn aus der Fassung zu bringen. »Viele Leute mögen die Indianer nicht besonders«, bemerkte er, betrachtete das Kind auf seinem Schoß und empfand Zorn und Trauer angesichts der Ungerechtigkeit.
    Vermutlich war es das Beste, wenn Christy den guten Jake Vigil heiratete. Und schon in fünf Jahren - oder in hundert - würde er, Zachary, froh darüber sein, dass ihm das Schicksal ein Leben an der Seite Christy McQuarrys erspart hatte.
     
    Zachary hatte eine Schlafstatt im weichen Gras vorbereitet und die Pferdedecken als Unterlage benutzt. Christy und das Baby hatten sich bereits unter seine Decke gekuschelt, als er sich hinsetzte, um sich die Stiefel auszuziehen. Es war eine klare Nacht, und die Sterne funkelten und blitzten wie Diamanten, die auf einem Stück dunkelblauem Samt verstreut waren. Das Licht des Vollmonds schimmerte auf dem Wasser des Sees.
    Christy hatte nicht damit gerechnet, Schlaf finden zu können, doch schließlich tat ihre Erschöpfung ein Übriges. Das Wimmern des Babys weckte sie am frühen, taufrischen Morgen. Zachary war bereits aufgestanden. Sie hörte das Knistern eines Feuers, und ein köstlicher Duft erfüllte die Luft.
    Die kleine Jenny war noch immer schwach und in Lebensgefahr. Doch immerhin lebte sie noch, das war förmlich ein Grund zum Feiern. Es musste ein gutes Zeichen sein, dass Jenny schon so lange erfolgreich gegen das Fieber kämpfte. Christy wickelte die Kleine und legte sie dann wieder unter die Decke, bis die Sonne höher stehen und die Luft sich erwärmen würde. Danach wusch sie sich Hände und Gesicht am See. Zachary stand am Feuer und beobachtete sie.
    »Ich bedauere, Ihnen keinen Kaffee anbieten zu können.« Er hielt einen Spieß über die Flammen, auf dem ein Fisch steckte. »Doch immerhin gibt es Forelle zum Frühstück.«
    Sie aßen mit den Fingern und genossen den Anblick des Sonnenlichts, das sich im Wasser des Sees spiegelte. Dann löschte Zachary das Feuer mit etwas Sand und sattelte die Pferde, während Christy sich das Tragetuch umband und Jenny vorsichtig hineinlegte. Sie' spürte die Fieberhitze der Kleinen selbst durch die Stofflagen hindurch, und wieder stieg eine geradezu lähmende Furcht in ihr auf. Schon oft war sie ihren Ängsten begegnet und hatte sie besiegt, doch diesmal war es ein schwerer Kampf, der sie beinahe ein wenig schwindlig werden ließ.
    Schon bald ritten sie am nördlichen Seeufer entlang. Die Schönheit der Landschaft spendete Christy einen gewissen Trost, und als schließlich die Mission in der Ferne zu sehen war, war sie wieder zuversichtlich.
    Das Missionsgebäude war ein einfaches Blockhaus, auf dessen Dach ein Holzkreuz angebracht worden war. Zwar war niemand zu sehen, doch aus einem der Schornsteine stieg Bauch auf und die Tür stand offen, um die frische Morgenluft hineinzulassen.
    Christy blickte zu Zachary hinüber und erwartete, in seinen Zügen die Erleichterung zu entdecken, die auch sie erfüllte. Doch stattdessen wirkte er ernst.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte sie. Jenny bewegte sich und wimmerte leise.
    Zachary nahm den Hut ab und setzte ihn wieder auf. »Das will ich nicht hoffen«, antwortete er, doch er betrachtete das Missionshaus angestrengt, und seine Haltung drückte eine Wachsamkeit aus, die Christy beunruhigte. Er zog sein Gewehr aus der Halterung am Sattel und entsicherte es. Dann reichte er Christy die Pistole.
    »Bleiben Sie hinter mir«, sagte er.
    Die Kehle schien sich

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