Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie

Titel: Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentin Zahrnt

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hinunter und darin entlang zur Straße, an der ein Jeep parkte. Als sie die Motorschlitten abstellten, stieß Mike zu ihnen. Er dirigierte Jan zur Rückbank des Jeeps und kletterte hinterher. Der Anführer sprang auf den Beifahrersitz und schlug die Tür zu. Der dritte Mann blieb bei den Motorschlitten.
    “ Ist er das?“ Der maskierte Fahrer, der im Wagen auf sie gewartet hatte, schaute über die Schulter, während er anfuhr. „Mike, leg ihm die Handschellen an. Wir sollten uns vor ihm in acht nehmen.“
    „ Die Handschellen“, Mike rieb sich den Nacken, „die verdammten Dinger sind im Kofferraum.“
    „ Doof von den Handschellen, was?“
    Jan lachte.
    „ Halt’s Maul!“ Mike hielt ihm die Schnellfeuerpistole unter die Nase.
    „ Scheiß drauf“, sagte der Anführer. „Zieh ihm mal die Maske hoch, ich will sehen, wer das ist, dass wir so viel Asche für den kriegen.“
    Mike rupfte Jan die Maske bis zur Stirn hinauf.
    Der Anführer wandte sich nach hinten und starrte entgeistert. „Was ... Irgendwas läuft hier schief.“
    „ Der sollte doch sechzig sein.“ Mike blickte vorwurfsvoll auf Jan.
    „ Zieh die Maske wieder runter. Wir kassieren das Geld und wissen von nichts.“
    „ Denk mal nach“, sagte der Fahrer, „die werden merken, dass das der Falsche ist. Für den kriegen wir nichts, den sollten wir gleich loswerden. Das ist Beifang.“
    „ Red nicht wieder vom Fischen!“, blaffte der Anführer. „Auf deinem Kutter bist du Kapitän, hier befehle ich und ich habe gesagt, dass wir ihn abliefern.“
    Rotorengeräusche unterbrachen den Streit. In geringer Tiefe kam ein Hubschrauber auf sie zu. Hatte Beth sich befreit und die Polizei verständigt?
    „ Ras nicht wie ein Irrer“, fauchte der Anführer.
    „ Wenn ich plötzlich runterbremse, sieht das noch verdächtiger aus.“ Der Hubschrauber donnerte über sie hinweg. „Wir knallen ihn ab und verstecken ihn mit den Waffen im Schnee. Sonst erwischt uns die Polizei. Geld kriegen wir sowieso keines. Was hast du davon, wenn wir ihn erst in der Scheune umlegen?“
    „ Was habe ich gesagt? Wir liefern ihn ab. Also liefern wir ihn ab.“
    Der Sechzigjährige, den die Gangster erwartet hatten, musste Oliver sein. Albert hatte Jan und Anna offensichtlich nicht einmal erwähnt. Denn wenn die Gangster auch nur im Entferntesten mit ihm gerechnet hätten, hätten sie trotz ihres begrenzten Intellekts an seinem Äußeren und der Stimme gemerkt, dass er nicht sechzig sein konnte. All das war seltsam. Natürlich lag Albert vor allem an Oliver, aber dass er ihn und Anna unerwähnt gelassen hatte ...
    Ein Handy klingelte. Der Anführer griff in seine Jackentasche, das Handy fiel in den Fußraum, er beugte sich vor, fand es, meldete sich, hörte kurz zu. „Versuch abzuhauen. Gib nicht auf!“ Er steckte das Handy weg. „Jeff flieht mit dem Motorschlitten, der Hubschrauber klebt über ihm. Vielleicht ist das unsere Rettung.“
    Es wurde kein Wort mehr gewechselt. Mike blickte nervös aus dem Rückfenster, der Anführer strich sich über den maskierten Kopf, als wolle er sich durchs Haar fahren.
    Sie kamen durch einen Wald, dessen mächtige Bäume in gleichmäßigen Abständen wuchsen. Das Unterholz fehlte. Nach einigen Minuten bogen sie auf einen notdürftig geräumten Feldweg ein und parkten in einer leeren Scheune. Das Tor ließen sie offen.
    Bald näherten sich Motorengeräusche. Ein Lieferwagen mit zwei Maskierten schlidderte um die Kurve und bremste. Der Beifahrer sprang heraus und rannte zu ihnen. Er war so klein, dass er sich mit den im Jeep Sitzenden auf Augenhöhe befand. In einer Hand hielt er eine Pistole, mit der anderen riss er die Tür neben Jan auf. „Seid ihr verrückt?“ Der Mann richtete die Waffe auf Jan. „Warum habt ihr ihn nicht gefesselt? Was ... wer ist das?“ Er wich zurück und zielte auf den Anführer. „Macht keinen Mist, legt euch nicht mit meinem Boss an!“
    „ Bleib cool!“ Der Anführer zeigte seine leeren Hände. „Wir können nichts dafür, dass er keine sechzig ist. Das Geld –“
    „ Zieh die Maske aus!“, befahl der Kleinwüchsige und Jan beeilte sich, der Anweisung nachzukommen.
    „ Wo ist der Alte mit dem Mädchen?“
    „ Keinen Schimmer!“, wehrte sich der Anführer. „Uns wurde gesagt: Fangt den Mann, der euch auf dem Motorschlitten entgegenkommt. Er ist um die sechzig. Wenn ihr ihn erschießen müsst, bringt die Leiche mit.“
    „ Mein Boss wird entscheiden, wie viel ihr für den Jungen kriegt.“ Der