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Wildnis

Wildnis

Titel: Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Parker
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Ärger“, sagte der Mann.
    Hoods Hand schloss sich fester um die Schulter des Mannes, wieder sagte er leise etwas und nickte zur Tür hin.
    „Du kannst mich mal“, sagte der Mann, und Hood boxte ihm mit der rechten Faust in die Nieren. Er holte weit aus. Der Mann jaulte auf. Hoods Linke glitt am Arm des Mannes entlang, packte sein Handgelenk und drehte ihm den Arm auf den Rücken. Mit der rechten Hand packte er ihn am Kragen. Hood und der Mann im weißen Anzug bewegten sich sehr schnell Richtung Tür und verschwanden draußen.
    Der Barkeeper brachte der Frau in dem langen geblümten Kleid einen neuen Drink und Hood setzte sich wieder neben Newman in die Nische. Er nahm einen Schluck Perrier.
    „Verzeihung“, sagte er.
    „Ich wollte gerade raus zu dir“, sagte Newman. „Was hat sich draußen noch getan?“
    Hood schüttelte lächelnd den Kopf. „Nichts. Er ist ganz friedlich ein Haus weiter gegangen.“
    „Und wenn du mal mit einem nicht fertig wirst?“, fragte Janet.
    „Kommt selten vor“, sagte Hood. „Und außerdem …“ Er nahm eine Zwei Dollar-Rolle Fünf Cent Stücke aus der Jackentasche. „hab’ ich immer Verstärkung da.“
    Newman lachte. „Ich könnte ja mal bei dir aushelfen, wenn viel Betrieb ist. Denen würden wir’s schon besorgen.“
    „Könntest du es Adolph Karl besorgen?“, fragte Janet. Newman leerte sein Glas und rülpste. „Wetten, dass? Was meinst du, Chris, schaffen wir ihn?“
    „Wie heißt es so schön?“, meinte Hood. „Um einen umzulegen, brauchst du dreierlei: eine Kanone, Grips und noch mal Grips.“
    „Klar schaffen wir ihn“, sagte Newman. Das „schaffen“ war nicht mehr so recht zu verstehen. Sein Gesicht war gerötet, er trommelte mit beiden Händen auf die Tischkante.
    „Mal sehen, wie du morgen darüber denkst“, sagte Janet Newman.
    „Warum? Weil ich trinke? Ich bin nicht betrunken.“
    „Wir sollten es überschlafen. Und du solltest dir mal überlegen, was du Chris da aufhalst.“
    „Sag mal, willst du nicht, dass ich es mache? Eben redest du noch, als wenn’s dir wichtig wäre, dass ich es mache. Wenn du es möchtest, dann mach ich’s.“
    Die Bedienung erschien und blickte auf Newmans leeres Glas. Hood schüttelte leicht den Kopf und sie ging wieder weg.
    „Weil ich es möchte?“, fragte Janet.
    „Genau. Für dich mach ich es.“
    „Nicht, weil du es willst?“
    „Spielt keine Rolle. Ich mach’ was du willst, Baby. Wenn du das willst, bin ich dein Mann.“
    „Die Entscheidung liegt also bei mir“, sagte Janet.
    „Ein bisschen auch bei mir, Janet“, sagte Hood. In der dunklen Ecke, in der er lehnte, konnte man seine Augen nicht sehen. „Ich muss entscheiden, wie weit ich mitmache.“
    „Natürlich, Chris. Und wenn du nicht mitmachst, bezweifele ich sehr, dass Aaron es tun wird, selbst wenn er jetzt dazu entschlossen ist.“
    „Blödsinn“, sagte Newman. „Ich mach’s mit oder ohne ihn. Ich hab dich, Baby, und das genügt mir.“
    Hood lächelte und schwieg.
    „Wie gehabt – das rührende Opferlamm“, sagte Janet Newman. „Wenn du es tust, dann nur, wenn du es selber willst. Ich halt’ mich da raus.“
    „Scheiß drauf.“ Newman stand auf. „Ich fahr nach Hause. Kommst du mit?“
    „Du weißt doch, ich bin mit dem Wagen da …“
    „Richtig.“
    Newman zog ab. Janet und Hood schwiegen einen Augenblick, dann sagte Janet: „Er wird es machen, Chris. Oder ich mach’ es selber. Diese Schweine. Die machen das nicht noch mal mit mir.“
    „Du denkst an Vergeltung, Janet. Und Sicherheit.“
    „Na und?“
    „Er denkt an Ehre und Mut. Vielleicht an Gerechtigkeit.“
    „Blödsinn.“
    „Nicht für ihn. Er macht es sich schwer mit diesen Dingen. Und er macht es sich schwer damit, der Mensch zu sein, der er seiner Meinung nach sein sollte. Es ist eine Belastung.“
    „Die Frau zu sein, die ich seiner Meinung nach sein sollte, ist auch nicht gerade ein Kinderspiel“, sagte sie. „Für mich liegen die Dinge ganz einfach so, dass es die einzige vernünftige Lösung unseres Problems ist, Adolph Karl umzubringen. Damit ist die junge Frau gerächt, die er ermordet hat, er kann nicht noch einmal so etwas tun, unser Leben ist nicht mehr bedroht, und ich gebe gerne zu, dass es auch ein Trostpflaster für mich wäre für das, was ich mitgemacht habe. Und Aaron hat seine Ehre und Männlichkeit gerettet – oder was immer ihm deiner Meinung nach so wichtig ist.“
    „Und was ist ihm deiner Meinung nach wichtig?“
    „Ich weiß es

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