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Wildrosengeheimnisse

Wildrosengeheimnisse

Titel: Wildrosengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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gefreut, Robert und Anouk zu sehen, wie in diesem Moment. Ich hätte nicht gewusst, was ich Leon antworten soll. Dafür überraschen Robert und Anouk mit der Ankündigung, noch in diesem Jahr heiraten zu wollen. Der gute Robert hat sich dafür etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine Trauung im Zeppelin hoch über dem See. Ich freue mich für die beiden, denn ich habe das Gefühl, dass sie glücklich miteinander sind.
    Leon hält sein Versprechen und fährt mich anschließend nach Hause. Vor der ›Butterblume‹ macht er den Motor aus und beteuert noch einmal: »Maja, was ich vorhin gesagt habe, das habe ich auch so gemeint. Ich weiß nicht, was bei uns schiefgelaufen ist. Aber du fehlst mir. Mein Wunsch wäre, dass wir wieder zusammenkommen.«
    Oh Gott, wie komme ich da nur wieder heraus?
    Ich atme tief durch. »Leon, ich muss dir was sagen. Du bist ein echt toller Mann und immer noch sehr wichtig für mich. Aber ich bekomme ein Kind. Von Christian.«
    Ich sehe ihm an, dass das ein echter Schock für ihn ist.
    »Bist du … seid ihr zusammen?«
    Ich schüttele den Kopf. »Nein, nicht mehr. Aber das Baby möchte ich behalten.«
    Leon nickt.
    »Verstehe. Gut, das ist jetzt starker Tobak.« Er zögert kurz, dann spricht er weiter: »Na ja, das ist natürlich nicht so einfach. Trotzdem: Mein Angebot steht. Ich will dich zurück, Maja. Du müsstest natürlich dein ›Café Butterblume‹ aufgeben und zu mir ziehen. Aber ich würde für dich und das Baby sorgen, auch wenn es nicht meines ist.«
    Donnerwetter, damit habe ich nicht gerechnet. Das würde natürlich eine gesicherte Existenz für uns bedeuten. Und ist es nicht unglaublich großherzig von Leon, dass er mich zurückhaben will, auch wenn ich ein Kind von einem anderen Mann erwarte? Das muss doch echte Liebe sein von seiner Seite. Sicher wäre es klug und vernünftig, für mich und mein Baby auf eine sichere Zukunft zu bauen. Mein Leben wäre in vielerlei Hinsicht eine Sahnetorte, wenn ich zu Leon auf das Weingut ziehen würde. Aber ich müsste alles aufgeben, selbst meinen Butterblumentraum.
    Wenn ich’s mir recht überlege, mag ich gar keine Sahnetorte. Ich esse viel lieber Pflaumenkuchen. Oder Seehupferl.
    ›Liebe fühlt man im Herzen‹, hat Frieda einmal zu mir gesagt. ›Denke nicht daran, was vernünftig ist, sondern daran, was dich glücklich macht.‹
    Leon beugt sich zu mir herüber und küsst mich.
    Und ich fühle absolut nichts. Ich liebe Leon nicht. Und darum kann ich auch unter keinen Umständen zu ihm zurück.
    »Leon, ich fühle mich sehr geschmeichelt und bin dir auch sehr dankbar für alles. Du bist mir immer noch sehr wichtig, aber …«, stammele ich hilflos daher.
    »Pssssssst.« Leon legt mir einen Finger auf den Mund. »Lass dir Zeit, Maja, und überlege es dir in Ruhe.«

17. Kapitel: »Die geheimnisvolle SMS«
    Der Sommer geht zu Ende am Bodensee und verabschiedet sich wie in jedem Jahr leise und in zarten, sanften Farben. Nicht mehr lange und leuchtende Herbsttöne werden die vielen Obstbäume in einen Indian Summer verwandeln. Morgens und abends liegt jetzt schon ein leichter Nebelhauch auf dem See, der den Blick verzaubert und einen träumen lässt. Oft sitze ich nach Feierabend noch lange, in eine warme Decke gehüllt, auf der Terrasse oder dem Steg, sprachlos über die Schönheit und Stille der Natur. Schon bald, wenn es kühler wird, werden die Feriengäste weniger werden. Noch sind die Tage herrlich warm und voller Heiterkeit. Hoffentlich werden wir noch lange die Terrasse mit dem schönen Blick genießen und Zwiebelkuchen und Suser darauf anbieten können.
    Nini und Ben haben sich für ein paar Tage nach Paris verabschiedet. Sie wollen ein wenig Zeit zusammen verbringen, bevor für beide der Ernst des Lebens und das Studium beginnt.
    Ich freue mich so für sie, denn bis jetzt hat Nini noch nicht viel vom Sommer gehabt, da sie mir so häufig im Café geholfen hat.
    »Au revoir, Mamili. Soll isch dir vielleischt etwas mitbringen? Ein paar Macarons vielleischt?«, fragt sie lachend, während sie ihren Koffer in Bens alten Fiat hievt.
    »Non, merci, Mademoiselle. Das können wir doch viel besser. Kommt ihr denn nach Paris noch einmal zum See?«
    »Natürlich, Mami – ich muss doch ein paar Sachen holen für unsere gemeinsame Wohnung.«
    An der Art, wie sie das sagt, erkenne ich, dass sie sich sehr darauf freut, mit Ben zusammenzuwohnen.
    »Aber ich komme nicht nur deswegen, sondern natürlich hauptsächlich deinetwegen. Und

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