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Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Meloy , Carson Ellis
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wohl eine Überreaktion.«
    Curtis lächelte. »Alles klar bei dir?«
    »Sieht fast so aus. Und bei dir?«
    »Uns geht’s gut. Prue hat sich den Knöchel verletzt, aber abgesehen davon ist alles in Ordnung. Irgendwie ein Wunder.«
    »Was ist mit dieser Frau? Dieser Fuchs-Frau?«
    Prue runzelte die Stirn und sagte: »Das wissen wir nicht. Aber der andere Fuchs ist tot. Diese Callista. Der dritte könnte noch da oben sein.«
    »Sollen wir versuchen, zu dir runterzukommen, Septimus?«, fragte Curtis.
    »Eher nicht. Hier ist eigentlich nicht viel. Warte mal. Kannst du die Lampe bisschen tiefer halten?«, meinte die Ratte.
    Ein Stück Seil wurde aus Prues Rucksack geholt und an den Griff der Laterne gebunden, sodass sie das Licht zu Septimus absenken konnten. In dem matten Schein schüttelte er sich, und eine Staubwolke stieg auf. Sein Felsen war etwas länger als der, auf dem Prue und Curtis hockten. An den Rändern lauerte Dunkelheit.
    »Da geht’s steil runter. Auf beiden Seiten. Möglicherweise ist unter diesem hier noch ein anderer Steinbrocken.« Die beiden Kinder sahen zu, wie die Ratte zum Rand des Vorsprungs huschte und einen Kiesel hinunterstupste. Ein leises Patsch kurz darauf deutete darauf hin, dass der nächste Fels nicht sehr viel tiefer lag. »Jawoll«, stellte Septimus fest. »Es geht nur nach unten.«
    Sehnsüchtig sah Curtis wieder nach oben zu dem schmalen Lichtstreifen. »Wir sind erledigt. Am Ende. Bald nur noch Skelette.«
    »Außer …«, unterbrach Prue. Sie starrte in die Leere hinab.
    »Außer was?«
    »Tja, es gab da noch was, was der Baum durch den kleinen Jungen gesagt hat.«
    »Nämlich?«
    Sie rief zu Septimus hinunter. »Glaubst du, wir könnten es auf den anderen Felsen schaffen, den unter dir?«
    »Ja. Wobei ich an sich finde, wir sollten uns darauf konzentrieren, nach oben zu kommen.«
    Prue lächelte. »Das ist es ja. Genau das hat der Junge mir gesagt.«
    »Was denn?«, wollte Curtis wissen.
    »Manchmal muss man nach unten, um nach oben zu kommen.«
    Curtis schlug sich fassungslos die Hand vor den Mund. »Wir sollen noch … tiefer gehen?«
    »Meiner Meinung nach ist es ziemlich eindeutig, oder nicht?«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen sagte Curtis: »Das war ein kleiner Junge, der das zu dir gesagt hat. Im Namen eines Baumes.« Er wiederholte: »Eines Baumes.«
    »Was bleibt uns denn anderes übrig?« Prue deutete auf die steilen Felswände um sie herum.
    »Wir sollten warten. Vielleicht gibt es Überlebende. Dann würde uns jemand hier unten hören.«
    »Curtis, wir sind viel zu tief. Es ist ein Wunder, dass wir überlebt haben. Im Lager war niemand, es war vollkommen leer. Und selbst wenn noch der eine oder andere übrig wäre, wie sollten sie uns hören? Wie sollten sie uns hier rausholen? Zu allem Überfluss könnte Darla noch da oben sein und nur auf uns warten. Vielleicht hat sie noch mehr von diesen … diesen Dingern da bei sich.«
    »Ich weiß ja nicht, Prue. Ich meine, wir haben doch keine Ahnung, was da unten ist. Richtig?« Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass seine Einwände auf der hartnäckigen Überzeugung beruhten, dass die Räuber noch am Leben waren, dass sie nicht vollständig von den Attentätern in die Flucht geschlagen worden waren.
    Ohne zu antworten zog Prue die Laterne hoch und löste das Seil vom Griff. Dann warf sie Curtis das eine Ende zu, und das andere befestigte sie an ihrem Bauch. »Festhalten«, wies sie ihn an, bevor sie sich langsam über die Felskante gleiten ließ. Curtis stemmte sich dagegen, biss die Zähne zusammen und klemmte die Füße zwischen Felsblock und Steilwand, um Prues Gewicht zu halten. Nach einer Weile ließ der Zug nach, und Prue zupfte ein paar Mal am Seil. Curtis stellte fest, dass er keine Energie mehr für Protest hatte, also atmete er tief durch und schlang das Seil um eine Felsnadel am hinteren Rand des Vorsprungs. Dann stieg er vorsichtig hinunter, während Prue ihn unten sicherte.
    »Herzlich willkommen«, begrüßte Septimus die beiden.
    Auf diese Art machten sie weiter, kletterten von Fels zu Fels tiefer. Jedes Mal prüften sie den Abstand, indem sie Steinchen hinunterwarfen und die Zeit abschätzten, bis sie das Auftreffen hörten, so wie ein Boot die Wassertiefe auslotet. Bei jeder überwindbaren Höhe staunten sie wieder über ihr Glück und fragten sich insgeheim, wann diese Glückssträhne wohl vorbei wäre.
    Doch schließlich, nach etwa zehn solchen Abstiegen, standen sie in einem schmalen Spalt, an dem die

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