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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Stunde erübrigen. Ich muss wirklich darauf bestehen.«
    Bei dem gefährlichen Unterton in seiner Stimme konnte Alys sich nicht vorstellen, dass irgendwer es wagen würde, sich ihm zu widersetzen. Aber …
    » Nein«, sagte Elwyn energisch, ließ das Lächeln fallen und schüttelte nachdrücklich ihren silbernen Schopf. » Ich habe mich entschieden, Cadal Forge, und ich werde nicht weiter darüber diskutieren. Ich gehe nicht.«
    » Dann bleibst du eben hier!«, rief der Magyr, der in seinem plötzlich aufwallenden Zorn kaum wiederzuerkennen war. Seltsamerweise schien sein verschleierter Blick Elwyn kaum wahrzunehmen, vielmehr starrte er geradewegs durch sie hindurch. » Du wirst eine Gefangene in diesem Haus bleiben, bis du mir gehorchst!«
    » Und wie wollt Ihr mich festhalten? Ich sehe keinen einzigen Dornenzweig hier.«
    » Aber dafür einen Roten Stab.« Blitzschnell wechselte ein Gegenstand von Arics Händen in die des Magyrmeisters. Es war ein Stück Holz, wie ein Kampfstab, von mattem Rot. Seine Spitze war zu dem grässlichen Ebenbild eines Greifs geschnitzt, und als Cadal Forge den Stab auf Elwyn richtete, schossen aus dem Maul des Greifs lange, verdrehte, mit Dornen besetzte Äste.
    Unter schallendem Gelächter tanzte Elwyn leichtfüßig beiseite und war mit einer einzigen Bewegung am Fenster. Keines der vier Geschwister hatte gesehen, wie die Läden sich geöffnet hatten, aber mit einem Mal standen sie offen. Elwyn legte die Hände auf das Sims und schwang sich geschmeidig hinaus. Ihr süßes, spöttisches Gelächter hing noch für einen Moment in der Luft, dann war es verstummt.
    Aric sprang zum Fenster und beugte sich hinunter. » Wir müssen sie aufhalten!«, rief er. » Wenn sie es weitererzählt …«
    » Nein, nein. Lass gut sein«, sagte Cadal Forge. Sein wilder, leidenschaftlicher Zorn war von ihm gewichen. Er strich sich besonnen blinzelnd mit der Hand über die Stirn. » Sie wird es binnen einer Stunde vergessen haben«, fügte er hinzu, während Aric immer noch hinausspähte.
    Widerstrebend drehte der geringere Magyr sich um und schloss die hölzernen Läden wieder. » Sie war unsere einzige Hoffnung herauszufinden, was hinter den Spiegeln vorgeht«, bemerkte er dumpf.
    Ein schwaches Lächeln umspielte die Lippen von Cadal Forge. » Nein«, sagte er. » Ich hatte schon den Verdacht, dass es so weit kommen würde. Und wir haben noch einen anderen, überaus verlässlichen und intelligenten Verbündeten.«
    » Und wen?«
    » Thia Pendriel.«
    Aric starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. » Thia Pendriel«, wiederholte er ungläubig. » Silberne Gildenmeisterin, Magistrat und Mitglied des Hohen Rats. Erfinderin der Großen Trennung. Thia Pendriel, die Eure Hinrichtung wegen Hochverrats befohlen hat, die persönlich dabei geholfen hat, jenes Portal zu weben, das Euch zum Sterben in das Reich des Chaos verbannen sollte …«
    » … Und damit unwissentlich verantwortlich ist für das, was ich in diesem Reich gefunden habe.« Der Magyr griff in sein Wams und zog einen faustgroßen Edelstein hervor, einen Rubin, unregelmäßig geformt, aber so rein, dass er aussah wie ein roter Eisbrocken. Er wog ihn in der Hand, während er weitersprach. » Thia Pendriel, die Morgana dafür hasst, dass sie – und nicht Thia – in ihrer Jugend den Goldenen Stab errungen hat. Thia Pendriel, die Morgana noch mehr hasst, als sie mich jemals gehasst hat. Thia Pendriel, deren Fähigkeiten diejenigen aller anderen übersteigen, wenn es darum geht, entfernte Ereignisse ans Licht zu bringen. Thia Pendriel, die die Spiegel zu Fenstern machen kann, sodass wir auf die andere Seite sehen können.«
    Aric schüttelt immer noch wie benommen den Kopf. » Aber wenn der Rat von der Existenz unseres Bundes erfährt, dann …«
    » Von ihr wird er es nicht erfahren«, erklärte Cadal Forge entschieden. Sein Gesicht nahm wieder einen nachdenklichen und abwesenden Ausdruck an. » Du verstehst vieles nicht, Aric. Thia Pendriel hat die Spiegel studiert, sie weiß alles, was es darüber zu wissen gibt – bis auf das, was ihr allein Elwyn erzählen könnte: dass sie in der Nacht der Sonnenwende allen offen stehen. Doch für dieses letzte Geheimnis wird sie teuer bezahlen. Sie verfolgt nämlich bezüglich der menschlichen Welt durchaus eigene Interessen.«
    » Interessen, die wir nicht kennen.«
    » Noch kennt sie unsere«, murmelte Cadal Forge. Er starrte träumerisch lächelnd in die Dunkelheit.
    Aric sah ihn mit beklommener

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