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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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getan. Wer mag auf dieses Drachenmädchen geschossen haben? Es hatte jede Menge Schusswunden am ganzen Körper.«
    »Keiner von unseren Jungs, das steht jedenfalls fest.«
    »Wie weit nach Westen reicht denn die Gatlan-Ranch? Das Ganze sieht doch sehr danach aus, als hätten die ihre Finger im Spiel.«
    »Soweit ich gehört habe, haben sie Luke Handolds Land gekauft. Und der hatte ein paar Hektar an unserer östlichen Grenze. Angeblich sollen die Gatlans dabei ein kleines bisschen Überredungskunst angewandt haben, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Aber wenn sie Handolds Land gekauft haben, dann heißt das ja … dass wir Nachbarn sind!«
    »Ganz genau.«
    »Dann hat garantiert einer von denen auf den Drachen geschossen, jede Wette. Vielleicht war es sogar Bucks Frau. Erst gestern habe ich Whip sagen hören, dass sie ziemlich großzügig ist, was Bleikugeln angeht.«
    »Du willst sicher gleich ins Haus, Will, aber ich muss dir noch etwas zeigen.« Tyrone reichte mir einen Zettel. »Das haben die Gatlans heute Morgen hier vorbeigebracht.«

    »Gehst du da hin, Tyrone?«
    »Ja, aber bloß, um zu sehen, was das ganze Affentheater soll. Und was diese trotteligen Gatlans vorhaben. Eins steht jedenfalls fest: Sie vertreten bestimmt nicht die Interessen der Allgemeinheit.«
    »Ich bin ihnen vor kurzem begegnet«, erzählte ich Tyrone. »Als ich meinen Onkel besucht habe. Sie haben ihre Rinder auf Wilder Wolfs Maisfeldern weiden lassen. Wir haben die Tiere vertrieben, aber dann sind die Gatlans aufgetaucht. Sie waren stinkwütend, schlimmer als zwei gehäutete Rasselschlangen. Haben wie wild herumgebrüllt, so lange, bis Wilder Wolf ihnen einen Donnerball quer durch die Kutsche gejagt hat. Das Loch war so groß wie eine Wassermelone.«
    »Wenn das so ist, dann solltest du vielleicht lieber gar nicht erst zu der Versammlung gehen.«
    Ich nickte. »Das sehe ich genauso. Der Sheriff von Dugtown hat mich auch schon auf dem Kieker. Die Gatlans haben sich über mich beschwert.« Aber tief im Inneren wollte ich, genau wie Tyrone, erfahren, was das ganze Theater eigentlich sollte. Vor allem, weil ich das Gefühl hatte, als könnte mein Volk direkt davon betroffen sein (die Elfen meine ich natürlich). Hatte Häuptling Rote Feder nicht genau das gemeint, als er mich gebeten hat, mich umzuhören? Tyrone würde auch da sein, aber ich konnte nicht erwarten, dass er sich alles merken würde, was gesagt wurde. Nein, ich musste mir überlegen, wie ich selbst an der Versammlung teilnehmen konnte,
ohne
an der Versammlung teilzunehmen.
    Ich ging in mein Zimmer und legte mich erschöpft ins Bett. Ich dachte an Grandma und hoffte für sie, dass sie auf dem angeschlagenen westlichen Arm eine Nacht ohne Beben erlebte. Dann schlief ich ein.

Kapitel Sechs Der Saloon
Zum Lustigen Rinderbaron
    »Ich mache dich hier vor dem Hotel fest, Shy, nicht, dass die Gatlans dich womöglich wiedererkennen. Außerdem habe ich den Eindruck, als ob schon die Hälfte aller Pferde des ganzen Kaktusfelsens vor dem Saloon stehen«, sagte ich.
    Es war der Abend der Versammlung, und wir waren nach Dugtown geritten. Jetzt standen wir vor dem Hotel.
    »Ach, wie schade. Ich habe die beiden schwarzen Klepper der Gatlans schon gesehen. Mach mich doch einfach neben den beiden fest, dann kann ich ihnen mal sagen, was ich von ihnen und ihren miesen Besitzern halte.«
    Ich tätschelte Moonshine den Hals. »Ganz ruhig bleiben, mein Mädchen. Die sind es nicht wert, dass man sich aufregt. Und sie sind nicht annähernd so gut erzogen wie du. Also, du bleibst hier, und ich versuche, ob ich mich irgendwie von hinten an den Saloon anschleichen kann. Bis später!«
    Dann huschte ich zwischen dem Sheriffbüro und der Werkstatt des Waffenschmieds hindurch. Sehr bedauerlich, dass nicht alle Häuser so groß waren wie das Hotel. Es ist gar nicht so einfach, sich unauffällig zu bewegen, wenn man doppelt so groß ist wie die Gebäude.
    Am Ende der Gasse ging ich nach links, an der Rückwand des Sheriffbüros entlang und dann an den leeren Kisten und Fässern des Kaufmannsladens vorbei, bis mir der Gestank nach Boggart’s-Breath-Whiskey und Baccakrautrauch, der zu den Fenstern und den schornsteinähnlichen Luftschächten des Saloons herausdrang, in die Nase stach. Vor der Rückwand des Saloons stapelten sich noch mehr Holzkisten voller brauner Flaschen, während stinkende Mülleimer kreuz und quer davor lagen. Ein übler Geruch hing in der Luft. Ich konnte nicht verstehen, wieso so

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