Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
Vom Netzwerk:
mitsamt unseren Frauen und Kindern zu ermorden, während wir in unseren Betten liegen. Der Zauberer hat gesagt, er kann sich unsichtbar machen und sich in unsere Häuser schleichen, wenn wir schlafen.«
    Jetzt brüllten alle wild durcheinander.
    »Die sind doch nicht normal!«
    »Mörderbrut!«
    »Ich hab gehört, dass sie ihre eigenen Kinder in großen Töpfen über dem Feuer erst kochen und dann auffressen.«
    Buck hatte so langsam seinen Spaß an der Sache. Der ganze Saloon fraß ihm aus der Hand. Die Idee mit der Unsichtbarkeit gefiel mir zwar, aber ich war mir ziemlich sicher, dass das nicht in einem von Onkel Wilder Wolfs ledergebundenen Zauberbüchern stand.
    »Wir müssen was unternehmen!«
    »Ja, genau. Wenn das stimmt, dann dürfen wir uns nicht einfach zurücklehnen und warten, bis was passiert.«
    Buck grinste über das ganze Gesicht. Die anderen Rancher saugten seinen hinterlistigen Plan, seine Lügen, alles, was er sich ausgedacht hatte, gierig auf, wie ein Ameisenbär einen Schwarm Termiten. Jetzt hatte er sie genau da, wo er sie haben wollte.
    »Was sollen wir machen?«
    Buck nahm einen Schluck Bier und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab. »Wie wär’s, wenn wir die Initiative übernehmen? Wie wär’s, wenn wir … zuerst zuschlagen?«
    »Aber … die Himmelskavallerie!«
    »Die hocken doch nur in Mid-Rock City auf ihren faulen Hinterteilen und tun nur das Nötigste, solange sie nicht direkt betroffen sind. Und das hier betrifft sie nicht direkt. Da oben im Fort Mordecai ist es doch so schön gemütlich. Sie tragen saubere Uniformen, kriegen gutes Essen und haben gute Jobs, während wir hier unten schon großes Glück haben müssen, um überhaupt Arbeit zu finden. Und trotzdem kommen wir kaum über die Runden. Wir müssen eine Stadt gründen, Ranches aufbauen, und dann lassen die Elfen uns noch nicht mal Holz schlagen.«
    »Aber wir sind keine Soldaten, Buck, und von diesen Elfen gibt es Hunderte.«
    »Wir können sie schlagen, vorausgesetzt, wir haben genügend gute Männer beisammen. Die meisten von denen haben bloß Pfeil und Bogen. Aber von uns kann jeder ein Gewehr und einen Revolver bekommen. Mein Bruder und ich werden dafür schon sorgen.«
    Ich hörte, wie seine Stimme drängender wurde, während die Rancher zustimmend nickten und im ganzen Raum ein Gemurmel entstand.
    »Und außerdem haben wir Windpferde. Wir können uns wie die Himmelskavallerie aus der Luft auf sie stürzen, ach was, besser als die Himmelskavallerie!«
    »Und was ist mit diesem Medizinmann?« Die gedämpfte, weibliche Stimme aus dem hinteren Teil des Saloons kam mir irgendwie bekannt vor.
    Es wurde mucksmäuschenstill. Man hätte eine Stecknadel fallen hören.
    Ich blickte angestrengt durch den Baccakrautrauch und entdeckte einen breitkrempigen, schwarzen Hut. Ein eiskalter Schauer jagte mir den Rücken hinunter, noch bevor ich die dunklen, weitaufgerissenen Augen und die schmutzigen Bandagen gesehen hatte.

    Das war die Wolferine, der wir in Phoenix Creek begegnet waren, als sie unsere Pferde stehlen wollte.
    Und dass niemand neben ihr saß, war ein weiteres Zeichen dafür, dass sie es war, weil sie doch so fürchterlich stank. Aber was hatte sie hier bei dieser Versammlung zu suchen?
    Nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: »Was, wenn er seine Zauberkunst gegen uns richtet und mit diesen Wassermelonenkugeln, von denen du erzählt hast, unsere Pferde vom Himmel holt?«
    Buck lief knallrot an. Er ballte die Fäuste. »Freiheit hat eben ihren Preis, kapiert? Aber vielleicht willst du dich lieber von einem Haufen grüner, langohriger Bauern herumschubsen lassen. Vielleicht macht es dir ja Spaß, dass sie dich in irgend so eine winzige Ecke abschieben, wo man nicht einmal genug Platz zum Atmen hat, von der Viehzucht ganz zu schweigen.«
    »Das habe ich nicht gesagt. Aber ich bin der Meinung, dass wir noch ein paar andere Dinge bedenken sollten. Das Wichtigste ist, dass wir die Himmelskavallerie auf unsere Seite bekommen. Ohne sie haben wir keine Chance. Und wenn wir sie nicht mit einkalkulieren, riskieren wir, dass sie sich auf die Seite der Elfen schlagen. Das Zweite ist, dass wir den Elfenmedizinmann loswerden müssen. Er ist die größte Gefahr.«
    Ich riss den Mund weit auf. Ihre Worte klangen so kalt und berechnend, dass ich eine tödliche Angst spürte. Und was auch unheimlich war: Sie hatte vom Medizinmann gesprochen und nicht von dem Hokuspokus-Typen.
    Die Wolferine fuhr fort: »Der Medizinmann besitzt große

Weitere Kostenlose Bücher