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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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wusste ich genau Bescheid.
    »Der Medizinmann ist für die Verbindung zu den Elfenvorfahren in der Geisterwelt zuständig. Das geschieht normalerweise nur in Notsituationen. Dann bittet er die Verstorbenen um Rat«, sagte ich. »Das Ritual fängt mit magischen Gesängen an, dann verlässt der Geist des Medizinmanns seinen Körper und steigt in die Oberwelt auf. Dort trifft er sich dann mit den Geistern. Man könnte sagen, dass sie da so eine Art Geisterrat abhalten. Auf diese Weise holt sich der Medizinmann die Unterstützung der Geister und Vorfahren. Normalerweise geht es dabei nicht um Streitereien, auch wenn es im Lauf der Jahre immer mal wieder die eine oder andere Auseinandersetzung innerhalb des Stammes gegeben hat. Aber in der Regel hat es mit der nächsten Ernte zu tun, dem Wetter oder sonstigen Dingen, die für den Stamm von Bedeutung sind. So eine Trance ist aber auch gefährlich. Wenn jemand nicht mehr daraus erwacht, dann stirbt er womöglich. Darum dürfen wir ihn auf keinen Fall stören.«
    Ich wusste, dass die Trommeln dem Medizinmann dabei halfen, in ein anderes Bewusstsein vorzudringen. Als ich näher kam, sah ich die kleinen Bilder auf den Trommeln – Strichmännchen auf der Jagd nach Hirschen und Pferden und eine Regenbogenbrücke, das Symbol für die Verbindung zwischen den drei Welten: der Oberwelt, dem Großen Kaktusfelsen und der Unterwelt.
    Plötzlich erwachte mein Onkel aus seiner Trance. Er machte die Augen auf, blinzelte und starrte eine Weile nur geradeaus. Als er mich schließlich sah, lächelte er und winkte mich zu sich.
    »Geh mal einen Schluck trinken und ruh dich aus, Shy. Bis später.«
    Onkel Wilder Wolf legte mir den Arm um die Schultern. »So schnell schon wieder da? Du willst bestimmt noch mehr lernen. Hast du das Kapitel über Trance schon gelesen?«
    »Ja.«
    »Gut. Eines Tages nehme ich dich mit auf die Reise zwischen den Welten.«
    Vor Aufregung ballte sich mein Magen zusammen. »Wie ist das denn?«
    »Energiegeladen, aufwühlend, atemberaubend.« Er lächelte. »Ich könnte dir noch hundert andere Wörter nennen, und trotzdem wäre die Beschreibung völlig unvollkommen – lass dich einfach überraschen.«
    »Mit wem hast du denn gerade gesprochen?«
    »Mit den großen Häuptlingen der Vergangenheit, Medizinmännern, hochrangigen Frauen des Stammes aus längst verschwundenen Dörfern.«
    »Du meinst die Elfen aus den Dörfern auf dem westlichen Arm, wie die alte Lichtung in der Nähe von Phoenix Creek?«
    Er nicke. Mit einem Mal nahm sein Gesicht einen feierlichen Ausdruck an.
    »Alle sind der Meinung, dass wir uns wehren müssen, wenn wir verhindern wollen, dass die Geschichte sich wiederholt. Wir dürfen nicht zulassen, dass die menschlichen Siedler uns von unserem Land vertreiben, so wie unsere Vorfahren durch die ersten Pioniere vom westlichen Arm vertrieben worden sind.«
    Onkel Wilder Wolf erhob sich und ging zu seinem Tipi.
    »Ich habe dir und Häuptling Rote Feder wichtige Neuigkeiten zu berichten«, sagte ich und stellte einen Wasserkessel auf das Feuer, um Kaffee zu kochen. »Der Häuptling hat mir den Auftrag gegeben, mich ein bisschen umzuhören. Ich sollte herausfinden, ob die Gerüchte stimmen und die neuen Rancher tatsächlich einen Aufstand anzetteln wollen.«
    »Wusste ich’s doch, dass es einen besonderen Grund für deine frühe Rückkehr gibt. Sprich weiter.«
    »Du erinnerst dich doch an die Gatlan-Brüder, oder? Du hast ihnen ein schönes großes Guckloch in den Kutschwagen gemacht.«
    »Diese beiden hässlichen Fratzen werde ich wohl nicht so schnell vergessen.«
    »Sie verbreiten Lügen über das Elfenvolk, auch über dich. Sie haben allen erzählt, sogar dem Sheriff von Dugtown, dass wir neulich ihr Vieh stehlen wollten und, was noch schlimmer ist, dass die Elfen die Rancher mitsamt ihren Familien ermorden wollen. Sie haben in einem Saloon in Dugtown eine große Versammlung abgehalten, um noch mehr Unterstützer zu gewinnen.«
    »Und? Hat es geklappt?«
    »Ja. Es werden ständig mehr. Eine Wolferine war auch da, eine richtig bösartige Hexe. Sie heißt Imelda Hyde und hat einen Plan, mit dem sie die Himmelskavallerie auf die Seite der Rancher ziehen und gleichzeitig dich unschädlich machen will. Sie hat sogar von einem Rachefeldzug gesprochen.«
    »Wie war der Name noch mal?«
    »Imelda Hyde. Wieso?«
    »Hyde!« In seinen Augen blitzten Wut und Furcht auf. »Nein, das kann nicht sein. Oder doch?«
    »Was kann nicht sein?«
    »Vor vielen Jahren

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