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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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Dugtown. Dieser musterte ihn verächtlich und sagte: »Das ist er.«
    »Will!«, rief Onkel Wilder Wolf und versuchte, sich aus dem Griff der kräftigen Kavalleristen zu befreien. »Wartet, ich muss mit meinem Neffen sprechen.«
    Ich kämpfte mich bis zu ihm durch. »Was ist denn hier los?«
    »Es hat einen Angriff auf das neue Fort gegeben. Mehrere Wachsoldaten sind dabei ums Leben gekommen«, stieß Onkel Wilder Wolf hervor. »Und jetzt behaupten sie, dass das meine Donnerbälle waren.«
    Ich musste an die Geräusche denken, die ich in der Nacht gehört hatte, die Geräusche, die ich für Donnerdrachen gehalten hatte.
    »Aber das ist doch lächerlich.« Ich wandte mich dem Sheriff zu, flehte ihn praktisch an. »Mein Onkel war die ganze Nacht hier, direkt neben mir. Sie machen einen furchtbaren Fehler.«
    »Du schon wieder?«, keifte er. »Hab ich dir nicht gesagt, du sollst keinen Ärger mehr machen? Das geht dich gar nichts an, Halbblut. Überlass das der Himmelskavallerie.«
    »Aber das Ganze ist ein Täuschungsmanöver. Sehen Sie das denn nicht?«
    »Spar dir das für die Gerichtsverhandlung auf, Kleiner.«
    »Keine Sorge, Onkel Wilder Wolf. Ich spreche mit dem High Sheriff. Er wird mich ganz bestimmt anhören, wenn dieser Idiot hier sich weigert.«
    Ich empfand Wut und Angst zugleich. Die Worte der Wolferine, Imelda Hyde, fielen mir wieder ein. Falls dem Medizinmann etwas zustoßen sollte, dann wurde damit dem Stamm das Herz herausgerissen. War dies womöglich der Beginn der großen Dunkelheit, die die Geister prophezeit hatten?
    Einer der Kavalleristen, die meinen Onkel festhielten, zischte mich an: »Weg da, Kleiner, wir nehmen ihn jetzt mit.«
    »Wo bringt ihr ihn hin?«
    Zuerst gab er mir keine Antwort, und ich brüllte noch einmal: »Wo bringt ihr ihn hin?«
    »Nach Mid-Rock City. Ein Verbrechen von diesem Ausmaß liegt nicht mehr in der Zuständigkeit des Ortssheriffs.«
    Jetzt ließ auch Häuptling Rote Feder sich sehen. Er drohte den Männern, die Onkel Wilder Wolf festhielten, mit seinem Speer. »Das ist ein großes Übel!«, rief er. »Mein Medizinmann war nicht einmal in der Nähe eures Forts, genauso wenig wie meine Krieger.«
    Der Sheriff zischte: »Auf dem ganzen Kaktusfelsen gibt es keine Waffe, die wassermelonengroße Löcher in eine zwei Meter dicke Holzbarriere schießen kann. Das stinkt doch zehn Meilen gegen den Wind nach eurem Medizinmann-Hokuspokus.«
    »Ich finde, das stinkt nach den Gatlans!«, schrie ich ihn an, »und das werde ich auch beweisen!«
    »Wie gesagt, spar dir das für die Gerichtsverhandlung auf, Kleiner.«
    Sie setzten meinen Onkel auf ein Pferd hinter einen Himmelskavalleristen, und dann ritten sie, begleitet vom wütenden Geschrei der Elfenkrieger, davon.
    Ich starrte ihnen nach. Ich konnte kaum begreifen, was da gerade geschehen war.
    Kaum waren sie weg, sattelte ich Moonshine. Ich wollte mich sofort auf den Weg nach Mid-Rock City machen.
    »Will, was ist denn passiert? Wo bringen sie Wilder Wolf hin?«, wollte Moonshine wissen.
    »Sie haben ihn festgenommen. Angeblich steht er unter Mordverdacht. Scheinbar steht die Himmelskavallerie doch nicht immer auf der Seite der Gerechtigkeit.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Bestimmt stecken die Gatlans dahinter. Die haben Onkel Wilder Wolf eine Falle gestellt.« Ich zog den Sattelgurt fest. »Wir reiten ihm nach, Shy.«
    Da hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir: »Will.« Es war einer der Stammesältesten. »Der Häuptling will dich sprechen.«
    »Okay. Warte hier, Shy. Ich gehe noch schnell zum Häuptling, dann sehen wir uns den Schaden am neuen Fort an, und dann fliegen wir weiter nach Mid-Rock City.«
    Ich ging die Stufen zum Hügel des Häuptlingstipis hinauf. Häuptling Rote Feder hatte die Stirn in tiefe Sorgenfalten gelegt.
    Ich nahm den Hut ab und verbeugte mich. »Häuptling Rote Feder.«
    »Genau das habe ich befürchtet … jetzt legt die Himmelskavallerie endlich die Karten auf den Tisch, wie ein hinterlistiger Schlangenpokerspieler. Aber was noch schlimmer ist: Wir haben deinen Onkel verloren, unseren Medizinmann, unsere wichtigste Stütze in der Schlacht.«

    »Ich reite ihm nach, Häuptling Rote Feder. Und ich werde mit dem High Sheriff Septimus Flynt sprechen. Damals in der Zinnmine von Deadrock habe ich Seite an Seite mit ihm gekämpft. Ich werde dafür sorgen, dass wieder Vernunft einkehrt. Er ist ein guter Mensch und steht auf der Seite der Gerechtigkeit. Er wird verstehen, dass hier ein Fehler

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