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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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will ich noch etwas anderes überprüfen.«
    Jez und ich wandten uns in Richtung Stadt.
    Ich erkundigte mich bei einem uns entgegenkommenden Fußgänger, ob es in der Stadt einen Waffenschmied gab.
    Der Mann zeigte die Straße entlang. »Bei der Bank links abbiegen, dann kannst du ihn gar nicht verfehlen.«
    Der winzige Laden des Büchsenmachers befand sich genau zwischen der Arztpraxis und der Werkstatt des Bestattungsunternehmers. Ich musste lächeln. Irgendwie genau der richtige Ort, dachte ich.
    An der Tür hing ein Schild:

    Als wir den Laden betraten, richtete ein breitschultriger Mann ein gewaltiges Gewehr auf uns und drückte zweimal ab.
    Der Knall war ohrenbetäubend. Jez schrie laut auf.
    Mit pochendem Herzen wartete ich auf den stechenden Schmerz, aber ich spürte nichts. Dann blickte ich nach unten. Vor meinen Füße erhob sich eine Staubwolke, und dort lag das eigentliche Ziel des Mannes: eine dicke, fette Geröllratte. Sie war tot.

    »Ein Weibchen«, murmelte Jez gelassen. »Dann ist das Männchen bestimmt nicht weit.«
    »Alles in Ordnung bei euch?«, schnaufte der Büchsenmacher und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Tut mir leid, aber dieses Mistvieh hält mich schon den ganzen Tag auf Trab.« Er hob das Gewehr. »Die hier sind heute im Sonderangebot. Gut geeignet auch auf große Entfernungen, für Säbelzahnwölfe zum Beispiel. Aber ihr seht eigentlich nicht aus wie Wolferer. Und ihr riecht auch nicht so.«
    »Wir wollen nichts kaufen.« Ich zog die Zeitung aus der Tasche. »Haben Sie schon gehört, dass das neue Fort schwer beschädigt worden ist?«
    »Na klar. Man müsste ja Tomaten auf den Augen und Rosinen in den Ohren haben, wenn man das nicht mitgekriegt hätte.«
    »Angeblich gibt es auf dem ganzen Kaktusfelsen keine Waffe, die einen stabilen Palisadenzaun wie den am Fort so schwer beschädigen kann. Stimmt das?«
    »Die Antwort ist einfach: Ja. Soweit ich es beurteilen kann natürlich.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich habe den Schaden ja nicht mit eigenen Augen gesehen.«
    Jez zog ihr kleines Messer mit dem Knochengriff hervor und zeichnete einen großen Kreis in den Lehmboden des Ladens.
    »Die Löcher waren ungefähr so groß«, sagte sie. »Auf die ganze Länge des Zauns verteilt. Und sie haben einen Wachturm zum Einsturz gebracht.«
    Der Büchsenmacher betrachtete den Kreis eine Weile. Dann holte er hinter dem Tresen ein Gewehr mit dicken Läufen hervor und richtete es auf die Rückwand seines Ladens. Ein lauter Knall ertönte. Nachdem der Rauch sich verzogen hatte, war ein faustgroßes Loch in der Wand zu sehen. Ich unterdrückte ein Grinsen. Wie lange würde das Geschäft des Waffenschmieds wohl noch stehen, wenn er alle seine Gewehre an der Rückwand ausprobierte?
    »Das ist das größte Loch, das du mit einem Gewehr aus meinem Laden hinkriegst, und ich bin der verflixt noch mal beste Büchsenmacher auf dem gesamten Kaktusfelsen.«
    »Tja, aber irgendwie müssen diese Löcher doch in den Zaun gekommen sein«, meinte Jez.
    Der Waffenhändler legte das Gewehr wieder unter die Theke. »Soweit ich gehört hab, hat ein Elfenzauberer das getan, weil er nicht wollte, dass die Himmelskavallerie das Fort mitten auf ihr Land baut. Es heißt, dass der Zauberer …«
    »Medizinmann«, korrigierte ich ihn. »Er ist mein Onkel, und er war nicht einmal in der Nähe des Forts, als das passiert ist. Die, die das gemacht haben, wollen ihn reinlegen.«
    Hinter uns ging die Tür auf, und Buck Gatlan betrat den Laden. Er nahm den Hut ab und legte ihn auf seinen fetten Bauch.

    »So, so, so, wen haben wir denn da?«
    »Damit kommen Sie nicht durch, Buck Gatlan«, zischte ich ihn an.
    »Durchkommen? Womit denn?«
    »Das wissen Sie ganz genau. Sie haben es so hingedreht, dass mein Onkel die Schuld kriegt, obwohl er gar nichts gemacht hat – genau so, wie Sie es bei der Versammlung im Saloon gesagt haben.«
    »Wenn du glaubst, dass ich Himmelskavalleristen ermorden würde, obwohl wir schon in wenigen Tagen Seite an Seite mit ihnen gegen die wahren Schuldigen – nämlich den Gung-Choux-Stamm – in die Schlacht ziehen, dann hast du dich wirklich ganz schön geschnitten, Halbblut!«, quetschte er hämisch hervor. »Ach, du hast es wohl noch gar nicht gehört, was? Es ist jetzt offiziell: Wir haben die volle Unterstützung des High Sheriffs von Mid-Rock City. Und noch bevor die Woche um ist, wird dein Onkel am Galgen baumeln.«
    »Mein Volk hat mit diesem Angriff überhaupt nichts zu tun. Sie sind

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