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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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verloren.« Er grinste. »Ich bin wirklich bestürzt wegen Adam, und dann finde ich heraus, dass mein Kumpel depressiv ist und die Schule verlässt? Mann, das ist einfach zu viel.«
    Faith biss die Zähne zusammen. Sie wollte ihn nicht spüren lassen, dass er sie aufregte. Sie öffnete den Umschlag und zeigte ihm das Foto von Evan Bernard. »Hast du diesen Mann schon einmal gesehen?«
    Der Junge zuckte die Achseln.
    »Tommy, schau dir das Foto an.«
    Nun setzte er sich endlich auf und schaute sich das Foto von Evan Bernard an.
    Faith fragte: »Hast du ihn schon einmal gesehen?«
    Albertson schaute zu ihr hoch, dann wieder auf das Foto. »Vielleicht. Ich weiß es nicht.«
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie so verzweifelt die Wahrheit aus jemandem herausprügeln wollen. »Was jetzt?«
    »Ich sagte, ich weiß es nicht.«
    Sie behielt das Bild in der Hand. »Du musst dir das wirklich gut anschauen, Tommy. Das ist wichtig. Kommt dir dieser Mann bekannt vor?«
    Er seufzte verärgert. »Glaub schon. War er im Fernsehen oder so was?«
    »Nein. Wenn, dann hast du ihn hier auf dem Campus gesehen. Vielleicht mit Adam oder mit Gabe?«
    Albertson nahm ihr das Foto ab, hielt es in die Höhe und betrachtete das Gesicht. »Ich weiß nicht, wo ich ihn gesehen habe, aber er kommt mir bekannt vor.«
    »Kannst du mal darüber nachdenken?«
    »Klar.« Er gab ihr das Foto zurück und lümmelte sich wieder auf die Couch.
    Faith konnte ihre Verärgerung nicht mehr verbergen. »Jetzt, Tommy. Kannst du jetzt darüber nachdenken?«
    »Bin ja grad dabei«, blaffte er. »Ich sagte ja schon, er kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht, wo ich ihn gesehen habe. Er erinnert mich irgendwie an Han Solo. Vielleicht erkenne ich ihn ja deshalb wieder.«
    Faith steckte das Foto wieder in den Umschlag und dachte, dass sie noch eher wie Harrison Ford aussehe als Bernard Evans. »Was ist mit ihr?«
    Albertson musste man nicht lange bitten, um sich das Foto von Kayla Alexander anzuschauen. »Mann, die ist verdammt scharf.« Er kniff die Augen zusammen. »Das ist das Mädchen, das umgekommen ist, nicht?«
    Faith wusste, dass Kaylas Foto in den letzten drei Tagen überall im Fernsehen zu sehen gewesen war.
    Stirnrunzelnd hielt er ihr das Foto wieder hin. »Mann, das ist krank, scharf zu werden auf ein totes Mädchen.« Als Faith das Bild nicht zurücknahm, legte er es mit säuerlich verzogenem Mund wieder auf den Tisch.
    »Du hast sie noch nie gesehen?«, fragte Faith und steckte das Foto wieder in den Umschlag.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Vielen Dank, Tommy. Du warst mir eine große Hilfe.«
    »Ich kann Sie ja anrufen, wenn mir noch irgendwas einfällt.« Er lächelte auf eine Art, die er wohl für charmant hielt. »Vielleicht können Sie mir ja Ihre Privatnummer geben?«
    Faith biss sich auf die Unterlippe, damit sie ihn nicht anblaffte. Sein Mangel an Mitgefühl war ekelhaft. Sie wollte ihn daran erinnern, dass Emma Campano noch immer vermisst wurde - und vielleicht tot war -, dass ein Junge, der in seinem Alter und in seiner Schule war, jemand, der gerade mal drei Meter von ihm entfernt geschlafen hatte, brutal ermordet worden und der Mörder noch immer auf freiem Fuß war. Stattdessen drehte sie sich um, ging durchs Zimmer und zog die Tür sanft hinter sich zu, um ihm diese Befriedigung nicht zu geben.
    Draußen legte sie die Hand an die geschlossene Tür und wartete einen Augenblick, um sich zu beruhigen. Victor und seine Sekretärin schauten sie erwartungsvoll an. Sie wollte über den Jungen schimpfen, ihn verfluchen, weil er so ein herzloser Mistkerl war, aber sie tat es nicht. Es war noch zu früh in ihrer Beziehung, um Victor ihre zickige Seite zu zeigen.
    »Und?« Er stand da mit den Händen in den Taschen und seinem gewohnten Lächeln im Gesicht.
    »Reine Zeitverschwendung«, antwortete sie. Dann fiel ihr etwas ein. »Wurde sein Zimmer durchsucht?«
    »Wonach?«
    Faith hatte es damals für unbedeutend gehalten, aber jetzt sagte sie: »Nach dem Gras, das ich in seiner Sockenschublade fand, als ich gestern Abend Gabes Sachen durchsuchte.«
    Victors Lächeln wurde breiter. »Marty, können Sie unseren Sicherheitsdienst das überprüfen lassen?«
    »Natürlich.« Die Sekretärin griff zum Telefon und warf Faith einen zustimmenden Blick zu.
    Victor sagte zu Faith: »Bei Drogen sind wir sehr streng. Automatischer Schulausschluss.«
    »Ich glaube, das ist die beste Nachricht, die ich den ganzen Tag gehört habe.«
    »Hier ist noch eine: Chuck Wilson

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