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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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daraufgefallen.«
    »Gab es auf der Leiche ein Transfermuster?«
    »Das Plastik hat dem Mädchen die Rückenhaut aufgeschlitzt. Pete musste das Ding für mich ablösen.«
    Durch das transparente Plastik sah Will das kaputte Handy. Trotzdem drückte er mit dem Daumen auf den grünen Knopf und wartete. Der Akku war leer.
    »Stecken Sie die SIM-Karte in Ihr Handy«, schlug Charlie vor.
    »Sprint«, sagte Will, als er das Siebdruck-Logo auf der Rückseite des silbernen Geräts erkannte. Dieses Handy hatte keine SIM-Karte. Um auf die in dem Gerät gespeicherten Informationen zugreifen zu können, musste es ein Techniker an einen Computer anschließen und dann hoffen und beten. Will sagte: »Es gehörte entweder dem Jungen unten, Kayla oder jemand anderem.«
    »Ich lasse es durchs Labor laufen, sobald wir die Fingerabdrücke haben«, sagte Charlie und streckte die Hand nach dem Gerät aus. »Die IMEI ist abgekratzt.«
    Die IMEI war die Seriennummer, die alle Handy-Netzwerke benutzen, um jedes einzelne Gerät identifizieren zu können. »Absichtlich abgekratzt?« Charlie untersuchte den weißen Klebestreifen neben der Batterie-Abdeckung. »Sieht für mich nach normaler Abnutzung aus. Es ist ein älteres Modell. An den Seiten sind Rückstände von Klebeband zu sehen. Ich schätze, das Ding fiel schon auseinander, bevor es zertreten wurde. Nicht gerade ein Gerät, das ich bei einer Jugendlichen erwarten würde.«
    »Warum nicht?«
    »Es ist nicht pink und hat keine Hello-Kitty-Aufkleber überall auf dem Gehäuse.«
    Er hatte nicht unrecht. Von Emma Campanos Handy baumelte eine ganze Traube von pinkfarbenen Plastik-Maskottchen.
    Will sagte: »Sagen Sie dem Labor, dass das Priorität vor dem Computer hat.« Unten hatte man ein MacBook Pro gefunden, das Emma Campano gehörte. Das Mädchen hatte FileVault aktiviert, eine Verschlüsselungssoftware, die nicht einmal Apple ohne Passwort knacken konnte. Wenn Emma nicht etwas so Simples wie den Namen des Familienhunds benutzt hatte, dann kam höchstens die NSA an die Daten heran.
    Charlie sagte: »Das da habe ich drüben beim Tisch gefunden.« Er hielt einen weiteren Plastikbeutel in die Höhe, der einen Messingschlüssel enthielt. »Yale-Schloss, Standardmodell. Keine verwertbaren Fingerabdrücke darauf.«
    »Wurde der Schlüssel abgewischt?«
    »Nur sehr viel benutzt. Es gibt keine Abdrücke, die abzunehmen wären.«
    »Keine Schlüsselkette?«
    Charlie schüttelte den Kopf. »Wenn man eine weite Hose trägt und den in der Tasche hat, kann er bei einem Kampf ziemlich leicht herausfallen.«
    Will schaute sich den Schlüssel an und dachte, wenn eine Nummer oder eine Adresse daraufstehen würde, würde ihm das die Arbeit sehr erleichtern. »Was dagegen, wenn ich den behalte?«
    »Ich habe ihn bereits katalogisiert. Sorgen Sie nur dafür, dass er wieder zu den Beweismitteln kommt.«
    »Will?« Amanda stand schon eine Weile hinter ihm. »Ich habe mit Campano gesprochen.«
    Er steckte den Schlüssel ein, den Charlie gefunden hatte, und versuchte, sich seine Befürchtungen nicht anmerken zu lassen. »Und?«
    »Er will, dass man Ihnen den Fall entzieht«, sagte sie, schien dies aber nicht für diskussionswürdig zu halten. »Er sagt, dass sie in letzter Zeit einige Probleme mit Emma hatten. Sie war ein gutes Mädchen, das perfekte Kind, aber dann ließ sie sich irgendwann letztes Jahr mit dieser Kayla Alexander ein, und alles ging den Bach runter.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Sie fing an, die Schule zu schwänzen, die Noten wurden schlechter, sie begann damit, die falsche Musik zu hören und die falschen Sachen anzuziehen.«
    Er erzählte ihr, was er in Emmas Zimmer gefunden hatte. »Ich schätze, sie haben sie gezwungen, die Poster wieder abzunehmen.«
    »Typischer Teenager-Kram«, sagte Amanda. »Ich würde nicht viel darauf geben, was die Familie sagt, wer daran schuld ist. Ich habe noch nie Eltern getroffen, die zugeben, dass das eigene Kind der verdorbene Apfel ist.« Sie klopfte auf ihre Armbanduhr, ihr Hinweis darauf, dass sie Zeit vergeudeten. »Berichten Sie mir, welche Fortschritte wir gemacht haben.«
    Will sagte zu ihr: »Der tote Junge ist Adam Humphrey. Er hat einen Führerschein aus Oregon.«
    »Ist er Student?«
    »Detective Mitchell ruft eben alle örtlichen Colleges an, um herauszufinden, ob er irgendwo eingeschrieben ist. Wir versuchen immer noch, Kaylas Eltern aufzuspüren.«
    »Sie wissen, der Schlüssel zur Lösung dieses Falls ist es, mindestens eine zweite Person

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