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Willi von Bellden (German Edition)

Willi von Bellden (German Edition)

Titel: Willi von Bellden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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Gehen. Tanner hielt sie am Arm fest.
    »Sagen Sie mir noch eins ... was hat damals diese Personen miteinander verbunden?«
    »Die Archäologie. Wir hatten alle etwas mit Archäologie zu tun. Nachdem ich keine Stelle gefunden habe, bin ich Lehrerin geworden. Und möchte es auch bleiben. Jetzt entschuldigen Sie mich bitte!«
    Mit eiligen Schritten entfernte sie sich. Ihr beigefarbener Trenchcoat, der im auffrischenden Wind hinter ihr her wehte, war als kleiner heller Punkt auszumachen, bis sie in einer kleinen Seitengasse der Fußgängerzone verschwunden war.
    Basko und ich waren wie vor den Kopf gestoßen. Mit dieser Szene hätten wir durchaus Chancen gehabt, uns bei James Bond zu bewerben. Meinem Herrchen erging es nicht viel besser. Er bestellte sich noch einen Espresso, rauchte eine Zigarette, dann noch eine und noch eine. Danach brachen wir auf. Ich glaube, er hatte insgeheim gehofft, dass sie zurückkommen würde, um noch mehr preiszugeben. Doch sie kam nicht.
    Als wir heimfuhren, stellten Basko und ich auf dem Rücksitz ganz leise, um Tanners Gedankenfluss nicht zu unterbrechen, erste Vermutungen an.
    »Mathis, Norbert, Katrin Schubert, Toni, eine unbekannte Person, die männlich und tot ist, sowie eine weitere Person sind in diese Geschichte involviert. Das wissen wir jetzt. Alle haben etwas mit Archäologie zu tun. Und Norbert und Toni waren vielleicht auch am Tod dieses unbekannten Mannes beteiligt. Norbert ist tot, Toni verschwunden«, wisperte ich.
    »Erklärt sich dadurch das ungewöhnliche Verhalten von Mathis?«, fragte mich Basko.
    »Wäre eine Möglichkeit. Katrin Schubert machte auf mich auch nicht gerade einen lockeren Eindruck«, gab ich sarkastisch zurück.
    »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wer die unbekannte männliche Leiche ist und welche Person noch dabei war. Ich nehme an, dass derjenige zugleich auch der Mörder von Norbert ist«, mutmaßte mein Freund.
    Ich stimmte ihm zu.
    »Und wer weiß, ob er nicht schon ein dreifacher Mörder ist, denn immerhin geht jetzt die Polizei in Sachen Toni auch schon von einem gewaltsamen Ableben aus.«
    »Wir dürfen gespannt sein, welche Nachforschungen Tanner als Nächstes anstellt.«
    »Das kann ich dir jetzt schon voraussagen. Er bricht so schnell wie möglich nach Frankreich auf, um Mathis vor die eben genannten Tatsachen zu stellen.« Wie so oft im Leben sollte ich recht behalten.
    Selma hatte fast den ganzen Tag über auf der Polizeiwache verbracht. Die Suche nach Toni lief auf Hochtouren. In einem Radius von fünf Kilometern rund um den Fundort des Wagens wurde die Gegend Zentimeter für Zentimeter durchkämmt. Bisher leider ohne Erfolg. Die französische Polizei ließ sich nicht lumpen. Üblicherweise betrug der Radius zwischen zwei und drei Kilometern, aber es handelte sich um einen Ausländer, da wollte man sich nicht nachsagen lassen, sie würden nicht genug dafür tun, die vermisste Person zu finden.
    Mittlerweile waren Tonis Eltern auch wieder aus Italien zurück und drängten darauf, dass Selma nach Hause kam. Sie selbst fand es jetzt auch an der Zeit, ihre Schwiegereltern über das Verschwinden ihres Sohnes aufzuklären, was sie bisher noch nicht in der vollständigen Form getan hatte. Als wir in unsere Einfahrt einbogen, packte sie gerade das Auto. Seit ihr Mann verschwunden war, hatte sie einige Kilos abgenommen. Man konnte ihr ansehen, wie stark sie dadurch psychisch und auch physisch in Mitleidenschaft gezogen worden war. Alle nahmen ihr das Versprechen ab, so bald wie möglich wiederzukommen. Als sie wegfuhren, weinten Mimi und Anny. Bei meinem Frauchen überraschte es mich nicht, aber Mimis Art war das ganz und gar nicht. Ungewöhnlich, dass sie solche Emotionen gegenüber einer Freundin zeigte. Aber sie und Anna Maria hatten viele Tage miteinander verbracht, da fiel der Abschied natürlich schwer. Die ganze Familie versprach Selma, am Ball zu bleiben. Man wollte täglich telefonieren.
    Spät am Abend, als die Kinder schon im Bett waren, öffnete Tanner eine Flasche Wein und goss zwei Gläser ein. Eins davon reichte er Anny, die zusammengerollt auf dem Sofa lag und auf die Flamme der Kerze starrte, die auf dem kleinen Tisch vor ihr stand.
    Er fing an, von dem Treffen mit Katrin Schubert zu erzählen und davon, was sie ihm berichtet hatte.
    Folglich kamen sie nach Stunden, in denen hin und her debattiert wurde, zu dem gleichen Schluss wie mein Freund Basko und ich. Es gab nur eine Möglichkeit: Tanner musste wieder nach

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