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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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lauter und fordernder.
    „Ankaaaaa! Los hierher!!“
    Wir rieben noch einmal zärtlich die Schnauzen aneinander, dann lief sie widerstrebend davon. Mir blieb nichts weiter übrig, als ihr wehmütig hinterher zu blicken.
    Als sie sich ihrem Frauchen näherte, zog sie reumütig den Schwanz ein. Und ich musste hilflos mit ansehen, wie meine Liebste von Ida ausgeschimpft wurde.
    Ida nahm sie an die kurze Leine, warf mir einen bösen Blick zu, bevor sie mit Anka in Richtung Dorf verschwand.
    Mist, fluchte ich. Hoffentlich hatte das kein Nachspiel. Aber selbst wenn,  gelohnt hatte sich das ganze allemal! Niemals zuvor hatte ich solches Glück verspürt und ich wusste, dass Anka ebenso fühlte.
    Erst als Anka außer Sichtweite war, berappelte ich mich wieder, um noch einen Abstecher in den Wald zu machen. Nach Hause wollte ich noch nicht, es schien mir dem gerade Erlebten nicht angemessen gleich wieder in meine triste Koje zu springen.
    Ich roch mal hier mal da, aber die große Lust am Herumstromern wollte sich nicht mehr einstellen. Ich war mit meinen Gedanken immer noch bei Anka, und den überschwänglichen Gefühlen für sie.
    Also gab ich schließlich auf und trottete nach Hause.
    Nachdem ich wie üblich durch die Hecke geschlüpft war, standen mir völlig unerwartet zwei kräftige Säulen im Weg. Ich war mir sicher, dass sie dort noch nicht gestanden haben, als ich aufbrach.
    Zögernd schaute ich nach oben, und als ich in Tanners Gesicht schaute, wurde mir schlagartig klar, dass Ida hier gewesen sein musste um zu petzen.
    Das was nun folgte war nichts für schwache Nerven. Ich möchte hier auch nicht allzu viele Worte darüber verlieren.
    Es ist mir durchaus peinlich, vor anderen zuzugeben, dass auch ich reumütig und mit eingezogenem Schwanz vor meinem Herrchen rumkrebsen kann um das Schlimmste zu verhindern. Kurzum, Tanner war stinksauer.
    Nicht nur, dass er rumbrüllte wie ein Stier, von wegen Sauhund und so. Nein. Er schlug mir sogar auf mein Hinterteil, so dass ich ernsthaft überlegte, ob ich mit meinen Habseligkeiten ins Tierheim auswandern sollte.
    Das war aber nur ein kleiner, winziger Gedanke im Zorn und er dauerte nur drei Sekunden. Dann wurde mir bewusst, welch schönes Leben ich eigentlich hatte, und verwarf diesen Plan schnell wieder.
    Tanner war nach einiger Zeit, in der ich ihm nicht von den Fersen wich, wieder einigermaßen versöhnt. Doch ich sollte noch erfahren, welch perfiden Plan er geschmiedet hatte.
    „Willi, du willst es anscheinend nicht anders! Du hattest alle Freiheiten der Welt, aber wenn du anfängst davonzulaufen, dann schiebe ich dir einen Riegel vor! Du wirst mich in Zukunft, begleiten, wann immer es geht. Und deine Schlupflöcher, die kannst du vergessen!“
    Er schaute mich tadelnd an und ich leckte ihm schuldbewusst über das haarige Bein.
    Jetzt war es aus, mit meinen Abenteuern, den schönen Streifzügen mit Basko, und wahrscheinlich würde ich in nächster Zeit auch meine geliebte Anka nicht mehr sehen können. So eine verdammte Katzenscheiße!, dachte ich. Da lässt man sich einmal hinreißen, und dann kommt gleich das dicke Ende hinterher.
    Als ob Tanner meine Gedanken gelesen hätte, fiel die Terrassentür ins Schloss. Mit der Freiheit war es nun vorbei.
    Traurig setzte ich mich davor, und schaute durch die Scheibe hinaus in den herbstlichen Garten. Ich weiß nicht, wie lange ich so da gesessen hatte, aber irgendwann kam Basko angetrottet. Ich versuchte ihm durch Mimik und Gestik zu erklären, was passiert war, aber er schaute mich nur fragend an. Kopfschüttelnd verzog er sich wieder.
    Sehnsüchtig sah ich ihm hinterher, denn gerade jetzt hätte ich das dringende Bedürfnis gehabt, mit meinem Freund zu reden, ihm von meiner großen Liebe zu erzählen, von Schönheit, von Anmut, und tiefen Gefühlen. Siedend heiß fiel mir ein, dass wir ja noch nicht einmal Gelegenheit hatten, über den Besuch der Kripoleute und die römische Maske zu reden.
    Irgendwie fühlte ich mich plötzlich allein.
    Mit einem tiefen Seufzer schlich ich auf meinen Platz zurück, um vor lauter Langeweile einzuschlafen.
    Der Abend verlief so unspektakulär, wie auch ungemütlich.
    Von Tanners Würstchen bekam ich nicht mal den Zipfel ab. Noch nicht einmal ein kleiner Hundeknochen war heute noch drin.
    Der alte Tyrann ging mit mir nur noch mal in den Garten, damit ich unter seinem strengen Blick noch mein Geschäft erledigen konnte.
    Noch nicht mal einen kurzen Spaziergang hatte er mit mir unternommen, ich

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