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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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fehlenden G für Gloria und dem M für Mundi?“, Tanner schüttelte irritiert den Kopf.
    George erwiderte bierernst: „Mann, bist du aber kleinlich! Vielleicht war keine Zeit mehr für das G und das M. Oder kein Platz. Oder der Inschriften-Ritzer war ein Scherzkeks, der anderen gerne Rätsel aufgab...!?“
    Jetzt fing George herzhaft an zu lachen. Das steigerte sich noch, bis hin zu Tränen und schmerzenden Bauchmuskeln, als mein Herrchen einwarf: „Und das doppelte ‚Sic’ erklärst du wahrscheinlich damit, dass der Ritzer bei dieser Prozedur stotterte!“
    Tanner, der nun selber nicht mehr ernst bleiben konnte, fing an das Ganze theatralisch zu untermalen. Da musste selbst ich in das Gelächter einstimmen, und kläffte ausgelassen mit.
    Zu meiner und Georges Überraschung war das heitere Schauspiel aber wieder so schnell vorbei, wie es begonnen hatte, denn Tanner wurde schlagartig ruhig.
    Seine Augen waren halb geschlossen, und auf irgendeinen Punkt in weiter Ferne gerichtet, als er begann unzusammenhängende Satzfetzen zu stammeln.
    „Sic, sic, ...sic, ja..., das gut, ...überlegen wir mal..., eine Phrase... mit drei Wörtern, ...Sic am Anfang, ...wie wäre...George!“
    Tanner riss plötzlich die Augen ganz weit auf, und knallte die flachen Hände auf die Tischplatte: „Hey George, ich hab’s! Du bist ein Genie!!!
    Jetzt war es George, der ein dummes Gesicht machte.
    „Sic war gut, verdammt gut sogar. Der Rest war Scheiße, aber wer wird denn kleinlich sein. Hör zu, wie klingt das für dich – ‚S S T’ steht für ‚SIC SEMPER TYRANNIS’!!!“
    Georges Miene hellte sich auf. Er hatte verstanden. „SO IMMER DEN TYRANNEN! Hey, das ist ein Brutus Zitat! Zumindest wird es ihm zugeschrieben. Marcus Iunius Brutus, der diese Worte bei der Ermordung Caesars gesagt haben soll. Ja, das klingt verdammt überzeugend, hab ich’s dir nicht gesagt?!“
    Der Rest der Nacht verdient keine Erwähnung in dieser Geschichte, da man die beiden Herren nach einer Weile wirklich nur noch mit Mühe verstehen konnte.
    Nur noch so viel, mein Herrchen leitete die dritte Runde des Abends mit den Worten ein: „Der Weine sind genug gewechselt, lasst endlich Cognac sehen!“ Diese Abwandlung eines Faustwortes hätte Goethe vielleicht sogar gefallen. Der Dichterfürst war nie ein Kind von Traurigkeit gewesen, doch ich nahm es zum Anlass abzuschalten. Das Niveau würde sich heute Nacht wohl nicht mehr heben.
    Also gab ich mich meinen süßen Hundeträumen hin und dachte an meinen Hundefreund Basko. Gleich am nächsten Morgen wollte ich versuchen ihn zu treffen. Es musste sein! Aber der allerletzte Gedanke, galt Anka. Meiner großen Liebe.
     
     
     
    Vor einer Stunde hatte er eine Flasche Wein geöffnet.
    Nun betrachtete er zufrieden das Etikett. Ein ganz besonderer Bordeaux. Hanneberg, ein befreundeter Weinhändler, hatte ihn um einen Kostenvoranschlag für eine neue Weinkelterei gebeten. Dabei konnte er bei ihm diesen herrlichen Tropfen für die Hälfte ersteigern.
    Genüsslich füllte er das Glas bis zur Hälfte, lehnte sich lässig an den Kaminsims, und genoss die Wärme und den Wein.
    Seine Frau war früh zu Bett gegangen, nachdem sie, wegen einer Lappalie, mal wieder einen Streit angefangen hatte. Er hatte sich zwar gestern Abend etwas verspätet, jedoch immer noch kein triftiger Grund ihm solch eine Szene zu machen, dachte er bitter.
    Umso mehr genoss er jetzt die Ruhe, die er sich, seiner Meinung nach, auch redlich verdient hatte. Er stand auf und ließ sich in das Chaiselounge fallen, das direkt links neben dem Kamin stand.
    Während er die Beine ausstreckte, seufzte er entspannt.
    Draußen schien ein Sturm aufzuziehen. Er dachte an das neue Cabriolet, dass er vor einer Stunde in die geräumige Garage gefahren hatte.
    Seine Frau hatte ihm so lange zugesetzt, bis er es schließlich gekauft hatte.
    Der Winter stand vor der Tür, aber Madame hatte sich in den kleinen roten Flitzer verliebt. Was für ein Irrsinn, ging es ihm durch den Kopf. Eigentlich hatte er sich vorgenommen in nächster Zeit etwas sparsamer mit dem Geld umzugehen.
    Aber nachdem er es in letzter Zeit mit seinen nächtlichen Aktivitäten etwas übertrieben hatte, musste er ein Zugeständnis machen. Sie wusste nur zu gut, dass er sie brauchte. Auch wenn er sich ab und zu woanders vergnügte.
    Im Grunde war ihr das völlig egal, aber sie verstand es ihm ein schlechtes Gewissen zu machen. Verdammtes Mistweib, dachte er.
    Sie hatten finanzielle

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