Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)
so waren wir ungestört.
Ich erzählte Basko alles, was zwischenzeitlich geschehen war, angefangen beim Keltenfest und Kielings Tod, bis hin zur Vereinssitzung, Strobels Unfall und von meinem Verdacht gegen George. Die dubiosen Aktivitäten unseres speziellen Freundes Lamberg schilderte ich ihm haarklein. Ich wollte, dass mein Vertrauter alle wichtigen Informationen hatte. Vielleicht fiel ihm etwas auf, das ich übersehen hatte.
Basko hörte mir geduldig zu und unterbrach mich nur ein einziges Mal, als ich ihm berichtet, dass die Bauarbeiten am Archäopark in Kürze beginnen sollten.
„Heißt das, dass Ellert und Lamberg ohne die ausdrückliche Bewilligung der Gelder mit dem Bau beginnen wollen?“, fragte er mich interessiert.
„So habe ich es zumindest verstanden. Lamberg meinte wohl, dass die mündliche Zusage bereits erfolgt sei und nichts mehr schief gehen könnte!“, gab ich zur Antwort.
„Gefährliches Spiel, was die Jungs da treiben!“, meinte Basko. „Ich glaube Tanner hat mit seinen Überlegungen zu den drei Toten und Lambergs möglicher Verstrickung ins Schwarze getroffen. Für mich steckt er auf jeden Fall hinter diesen Morden!“
„Aber welches Motiv könnte er haben?“ fragte ich nachdenklich. „Ich zermartere mir schon die ganze Zeit das Gehirn, was ihn dazu bewegt haben könnte.“
„Das ist es was wir herausfinden müssen! Am besten wir gehen die ganze Geschichte noch einmal gründlich zusammen durch. Vielleicht haben wir etwas wichtiges übersehen!“, schlug Basko vor.
Nach einer guten Stunde rauchte mir der Kopf und ich hatte Hunger. Doch Basko bestand darauf, die Sache zu Ende zu bringen. Immer wieder fragte er nach weiteren Details, aber ich hatte den Eindruck, dass wir uns im Kreise drehten.
Schließlich fing er an Selbstgespräche zu führen: „Warum diese Eile, ... warum diese verdammte Eile? ... Warum nicht einfach warten bis die Gelder da sind? Wenn was schief geht, sind sie alle pleite. ....Muss einen doch abschrecken, oder? Oder ... ? Warte! ... Was ist, wenn einem das Wasser schon bis zum Hals steht ...? Willi, das ist es!“
Ich hatte schon abgeschaltet und zuckte zusammen, als Basko meinen Namen rief. Hoffentlich hatte das Gebrüll von Basko meinen Boss nicht aufgeschreckt, denn dann war was los! Er hasste es, so lautstark aus den Träumen gerissen zu werden.
Ich lauschte kurz, aber alles schien friedlich. „Nicht so laut, du weckst ihn auf! „, flüsterte ich. Dann schieben wir bis heute Abend Kohldampf!“
„Egal, Willi, das ist jetzt völlig egal!“ Basko redete augenblicklich noch leiser und geheimnisvoller, aber er schien trotzdem äußerst erregt zu sein. „Es dreht sich alles um den Archäopark! Da gibt es was zu holen für solche Halunken! Verstehst du?“
Ich nickte verschwörerisch, aber ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung worauf er hinaus wollte.
„Dort ist die Kohle, der Rubel, der Treibstoff, um den sich alles dreht! Hör mir einfach zu...“, Basko machte eine ungeduldige Bewegung mit seiner Pfote. „Lamberg hat eine Baufirma. Nehmen wir einmal an, er hat finanzielle Probleme. Da gibt es doch die Planungen für den Archäopark ..., wo Millionen zu verdienen sind! Was glaubst du, geht so einem charakterlosen Schwein wie Lamberg durch den Kopf, wenn er darüber nachdenkt?“ Er machte eine bedeutungsvolle Pause. „Richtig! Er will sich ein dickes Stück vom Kuchen abschneiden! Das Problem ist, er kann nicht mehr warten bis die Mühlen der Bürokratie ausgemahlen haben und das Mehl verteilt wird. Er braucht das Geld, jetzt! Also fängt er an Druck zu machen. Das Ergebnis hast du gestern Abend gehört. Sie haben schon mit den Arbeiten begonnen und die Leute vom Ministerium kommen in Zugzwang!“
Baskos Theorie hörte sich gut an. Einleuchtend und nachzuvollziehen. Doch warum mussten drei Männer sterben? Und wie sollte letztendlich Kohle auf Lambergs Konto landen, wenn die Aufträge an die Firmen Selbert Bau und Fa. Alesig gegangen waren?
Ich hätte erwartet, dass diese Einwürfe meinen Kumpel in Argumentationsnot bringen würde, doch ich sollte mich täuschen.
„Was Giesel anbelangt, habe ich keine Ahnung. Aber er war Archäologe und saß als Chef des Landesdenkmalamts an den Schalthebeln. Er war wohl irgendwie im Wege. Das gleiche gilt für Kieling. Der arbeitete als Kulturfuzzi bei der Gemeinde und eine seiner Aufgaben war die Planung und Umsetzung des Projekts Archäopark. Bei Strobel...“, Basko schürzte nachdenklich die Lefzen
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