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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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fort.
    Basko zögerte keine Sekunde. Er schlich bis zur Tür, sprang mit einem mächtigen Satz nach oben zum Türgriff, und schon war er drinnen.
    Ich blieb unbeweglich sitzen, damit Tanner nichts von all dem mitbekam. Wenn wir beide verschwanden, hätte er vielleicht Lunte gerochen. Aber er schien gänzlich in der Betrachtung einiger Luftbilder versunken zu sein. Und schaute nicht ein einziges Mal in meine Richtung.
    Je länger Basko fort war, desto zappeliger wurde ich. Ständig schaute ich von Tanner zur Treppe, dann in den Korridor mit den vielen Türen, aus denen urplötzlich jemand heraus kommen könnte, und wieder zurück zu meinem Herrchen. Als ich aber durch die halb geöffnete Zimmertür zu meinem Kumpel spähte, stockte mir der Atem. Basko stand auf Ellerts Schreibtisch und durchpflügte mit den Vorderpfoten und der Schnauze einen Stapel Papiere nach dem anderen. Er hatte ein heilloses Durcheinander angerichtet. Das roch nach Ärger. Nach mächtigem Ärger! Doch jetzt war es für einen Rückzieher zu spät.
    Etliche Minuten waren verstrichen, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen. Ich hoffte inständig, dass er finden würde, wonach wir suchten. Plötzlich hörte ich schwere Schritte auf der Treppe, ohne Zweifel die eines großen Mannes. Was, wenn das Ellert war?
    Ich spürte, wie die Panik in mir hoch kroch. Ich versuchte mich zu beruhigen, in dem ich mir einredete, dass einem Hund in einem verlassenen Büro bestimmt nicht allzu viel passieren konnte, wenn er erwischt würde. Aber dann fiel mir Lamberg ein, der mich grundlos in dem kleinen Waldstück niedergeschlagen hatte. Mit einem Mal hatte ich große Angst um meinen Freund.
    Die Schritte wurden lauter, und es war Zeit etwas tun. Um Tanner nicht auf mich aufmerksam zu machen, schlich ich zur Tür und bellte Basko leise zu, dass jemand im Anmarsch war. Doch er war so in seine Lektüre vertieft, dass er mich noch nicht einmal bemerkte!
    Wir hatten keine Zeit mehr, das wusste ich, und stürzte wieder nach draußen. Zumindest hatte ich das vor, denn abrupt stolperte ich über ein paar Füße, die in grauen Anzugshosen steckten.
    „Was ist denn hier los?“, schrie eine dunkle Stimme. Der Lärm sorgte dafür, dass Tanner eilends herbeikam.
    Ellert sah ihn mit wütenden Augen an.
    „Sind das etwa ihre Hunde?“, fragte er, ohne ihn mit einen Gruß zu bedenken.
    Statt einer Antwort zitierte Tanner mich und Basko, der inzwischen vom Schreibtisch heruntergestiegen war, mit vor Wut zitternder Stimme zu sich.
    „Sie glauben nicht, wie leid mir das tut ...!“, brachte mein Herrchen stammelnd hervor. „Ich...ich habe die Fotografien im Flur betrachtet und dabei die Hunde für einige Sekunden (das war gelogen, es waren Minuten!) nicht beachtet!“ Er hielt mich und Basko fest an den Halsbändern, und haderte vermutlich mit seinem Schicksal, dass er uns überhaupt mitgenommen hatte. Basko und ich setzten uns artig an seine Seite, und taten, als ob uns kein Wässerchen trüben könnten.
    „Sehen Sie sich mal die Sauerei hier an! Ich werde Stunden brauchen um die Papiere wieder zu ordnen!“ Ich betrachtete den zornigen Ellert. Er war ein großer, ausgesprochen stattlicher Mann, mit grauem, ja fast schon weißem Haar. Was mich an seiner gepflegten Erscheinung störte, war seine schon unnatürliche Gesichtsbräune, die in unseren Gefilden, zumal im Winter geradezu grotesk wirkte. Der Typ lies ein beträchtliches Sümmchen seines Taschengeldes im Sonnenstudio, soviel war sicher.
    Ellert seufzte und begann die umherliegenden Papiere aufzusammeln. Tanner half ihm dabei und legte sie zu einem Stapel auf dem Schreibtisch.
    Als sie fertig waren, bemerkte mein Herrchen, dass er leider nicht bei der Sortierung behilflich sein könne, aber den Vorfall unendlich bedaure.
    Ellert hatte sich wieder einigermaßen gefangen und die Männer kamen ins Gespräch. Zwar spürte man, dass sie keine Sympathie füreinander hegten, so doch gegenseitigen Respekt. Sie sprachen kurz über den Tod Strobels, Es überraschte mich nicht, dass Tanner darauf verzichtete seine Zweifel an der Unfalltheorie zu äußern.
    Dann kam er zu seinem eigentlichen Anliegen. Tanner legte Ellert seinen Artikel auf den Tisch, und versuchte ihn zu überzeugen, dass der vom Archäologie-Verein eingeschlagene Weg und die dubiosen Machenschaften Lambergs fatale Folgen für die Gemeinde haben und Ellert sich selbst schaden könnte.
    Nach einer Weile stoppte Ellert Tanners Redefluss mit einer eindeutigen Geste. „Herr

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