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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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erzählte ihm das Geschehene, während wir auf Tanner warteten, der im Gegensatz zu uns, mit Anny ins Haus gegangen war.
    Mein Herrchen kam nach einigen Minuten wieder heraus und versicherte sich zunächst, dass es den Pferden auch wirklich durch und durch gut ging. Sie standen noch immer in einer Senke hinter dem Haus einträchtig nebeneinander und knabberten mittlerweile an dem spärlichen Grün, das noch vom Sommer übrig war.
    Danach eilte er zu dem Schuppen im Hof, um sich dort mit einem alten Overall, Werkzeug und Handschuhen auszurüsten. Mir war sofort klar, dass er die Polizei nicht verständigen wollte (wie es jeder gute Bürger getan hätte!) vermutlich scheute er den Rummel und die lästigen Fragen.
    Mit einem Schubkarren und uns im Schlepptau, machte er sich an die Arbeit. Die Pferdeköpfe samt der Pfähle und dem Herz sollten in einer großen Grube entsorgt werden. Er schuftete wie wild, der Schweiß rann ihm übers Gesicht. Das war die reinste Schwerstarbeit, da der Boden an der Oberfläche mindestens zehn Zentimeter tief gefroren war.
    Als er nach endlos langer Zeit endlich fertig war, verfüllte er das Loch wieder, trampelte darauf herum, um die Erde zu verdichten und verteilte den Rest. Zuletzt streute er Laub darüber, so dass es sich auf den ersten Blick nicht von dem anderen Land unterschied.
    Die Stufe mit dem Blut und die Fußmatte spritze er mit einem Schlauch ab, bis schließlich alle Spuren der Wahnsinnstat beseitigt waren.
    Als Tanner sich der Werkzeuge und seiner Arbeitskluft entledigt hatte, stand die Sonne schon sehr tief und bald würde es dunkel werden. Ich freute mich auf Annys gute Stube, in der ich noch immer ein warmes Plätzchen und eine ordentliche Mahlzeit bekommen hatte. Das war es was ich jetzt brauchte!
    Und tatsächlich, im Kamin brannte ein Feuer und wohlriechender Kaffeeduft erfüllte den Raum. Die Kerzen in den Fenstern und auf dem Tisch warfen ein warmes, angenehmes Licht in den Raum.
    Anny schien äußerlich wieder völlig gefasst und schenkte Tanner eine Tasse ein als wir eintraten. Ich verlor keine Zeit und tippelte postwendend zum Kamin, meiner Meinung nach das gemütlichste Plätzchen im Haus. Basko musste mit der Ecke vorlieb nehmen, aber er nahm es gelassen.
    „Mit den Pferden ist alles in bester Ordnung!“, sagte Tanner. „Sie sind wohlauf und wirken sehr ruhig.“
    Anny nickte beruhigt, wurde dann aber sofort wieder ernst. „Michael, bitte sag mir die Wahrheit. Hast du irgendeine Ahnung was das mit den Köpfen sollte und wer das gewesen sein könnte? Und bitte, versuche nicht mich in irgendeiner Weise zu schonen! Ich habe durch das Fenster beobachtet, wie du die blutverschmierte Treppe mit dem Schlauch gereinigt hast.“ fragte Anny eindringlich.
    Tanner schloss für einen Moment die Augen und schürzte die Lippen. „Ich weiß natürlich nicht welches Schwein dafür verantwortlich ist. Wie kommst du darauf?“
    Anny druckste etwas herum. „Weißt du, ich habe nachgedacht, während du die Köpfe der armen Tiere begraben hast. Das hast du doch, oder?“
    „Natürlich, Anny“, beruhigend streichelte er ihr über den Rücken.
    Sie fuhr fort. „Ich sehe das so..., es könnte natürlich einer dieser perversen Pferdeschänder gewesen sein, die immer wieder ihre abartigen Neigungen in unserer Gegend ausleben. Das glaube ich aber nicht so recht, denn unsere Tiere sind ja unversehrt. Welches kranke Arschloch käme wohl auf die Idee, irgendwo  die Köpfe von drei abgeschlachteten Pferden zu nehmen um sie hier bei uns auf Holzpfähle zu spießen. Das macht doch keinen Sinn!“
    „Das sehe ich genauso...“, erwiderte mein Herrchen. „An einen harmlosen Streich glaube ich auch nicht. Wer macht sich schon die Mühe, geht zum Pferdemetzger und baut hier so eine Staffage auf um die Leute zu erschrecken?“
    „Die zweite Möglichkeit die ich sehe ist, dass uns irgendjemand böse mitspielen wollte, dir oder mir! Oder uns eine Art Warnung zukommen lassen möchte. Und ich tippe das es eher mit dir zu tun hat wie mit mir!“ Anny zeigte mit dem Kaffeelöffel auf Tanner.
    „Wie kommst du auf mich?“ fragte er überrascht.
    „Nun, zum einen bin ich ein eher sozial verträglicher Mensch, im Gegensatz zu dir..!“, sprach sie weiter mit gespielt vorwurfsvoller Stimme.
    Ein wahres Wort, da musste ich ihr Recht geben, dachte ich, und war froh, dass mein Boss keine Gedanken lesen konnte.
    „.. Und zum anderen sieht mir das ganze wie ein prähistorisches Ritual aus. Und

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