Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)
Maul! Wenn du es jetzt auffaltest, zerreißt es!“
Basko hielt sofort inne und nickte. „Gut. Dann warten wir bis der Zettel getrocknet ist. Es ist wahrscheinlich auch nicht mehr so wichtig, da uns die ganze Aktion ohnehin nicht weitergebracht hat!“.
„Wieso denn das?, fragte ich verblüfft. „Was steht denn auf dem Papier? Und außerdem, lass dir nicht immer die Würmer aus der Nase ziehen“, entgegnete ich ungeduldig
„Du wirst enttäuscht sein ...!“ erwiderte Basko. Es gab absolut nichts zu lesen, was irgendetwas bewiesen hätte. Lediglich einige Beträge wurden aufgeführt und Firmen genannt, die sich auf die Ausschreibungen beworben haben. Und zum guten Schluss wurde vermerkt, dass die Firmen Selbert und Alesig den Zuschlag erhalten haben, weil sie den besten Preis geboten hatten. Erstere hat ihren Sitz in Birkenfeld, die zweite in St. Wendel. Leider steht nicht dabei, wer die Inhaber der Firmen sind. Das ist alles!“
Mein Kumpel hatte recht gehabt, ich war enttäuscht. Das brachte uns überhaupt nicht weiter. Wenigstens hatte ich gehofft, dass auf irgendeinem Blatt Papier die Firmeninhaber erwähnt würden und wir Lamberg damit auf die Spur kommen konnten.
Ich schüttelte frustriert den Kopf. Für eine Weile herrschte Schweigen.
„Mmmh ...“, meinte Basko schließlich. „Was machen wir jetzt?“
„Vielleicht brauchen wir ganz einfach Hilfe. Anders kann die Sache wohl nicht funktionieren“, sagte ich mit einer gewissen Resignation in der Stimme. „Tanner sollte sich endlich ausgiebig damit befassen. Wenn der nichts findet, dann gibt es eben nichts zu finden!“
„Und wie willst du ihn dazu bringen, dass er sich um die Sache kümmert?“ In Baskos Stimme schwang Belustigung mit. „Willst du ihn telepathisch auf die richtige Fährte lotsen?“
„Lass das mal meine Sorge sein. Mir wird schon was einfallen! Ich kenne ihn und muss nur den richtigen Zeitpunkt abpassen.“ Für weitere Gespräche blieb uns keine Zeit, da Tanner vom Tisch aufgestanden war, um uns in den Garten zu lassen. Schnell schoben wir das Papier unter die Decke zurück.
Mein Herr und Meister hatte sich Dank Anny wieder vollständig beruhigt, und sah uns gutgelaunt an. Draußen war ein herrliches Wetter, trotz der eisigen Kälte. Die Sonne schien, kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Die Vögel machten sich in dem Vogelhäuschen, welches am Rand der Terrasse stand, fröhlich über das Futter her. Sie ließen sich durch uns nicht stören. Instinktiv wussten sie, dass wir ihnen nichts zuleide tun würden.
Wir erledigten, was zu erledigen war, und stiefelten wieder ins Wohnzimmer zurück. Der Specksteinofen verströmte eine wohlige Wärme und ich konnte nicht anders, als mich ganz dicht davor zulegen. Basko tat es mir gleich.
„Was ich ganz vergessen hatte zu erzählen...“, Anny schlug ihre wohlgeformten Beine übereinander und fuhr fort. „Gestern ist die Heizung im Häuschen ausgefallen (mit dem Häuschen meinte sie das Ferienhaus, in dem Sie mit den Kindern zur Zeit wohnte). Ich habe den Kamin angemacht und ordentlich eingeheizt, damit uns die Wasserleitungen nicht zufrieren. Aber für die Kinder war es immer noch viel zu kalt. Also hab ich sie kurz entschlossen zu meiner Mutter gebracht, dort werden sie zwar wieder nach Strich und Faden verwöhnt, aber es ist wenigstens warm. Soll ich den Installateur anrufen oder siehst du es dir vorerst selbst einmal an?“, fragte sie.
„Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit, ich schau lieber mal selbst danach. Die Handwerker können wir immer noch anrufen“, meinte Tanner seufzend. „Dann lass uns aber gleich starten. Heute Nachmittag muss ich an meinem Buch weiterarbeiten, sonst krieg ich langsam Ärger mit dem Verlag“.
„Einverstanden!“, sagte Anny und stand auf um die Tassen in die Küche zu bringen. „Aber lass uns dein Auto nehmen, dann kann ich nämlich meine alte Karre direkt zur Werkstatt bringen. Die Bremsbeläge müssen unbedingt erneuert werden. Meine Mutter bringt später die Kinder, dann brauche ich heute notwendigerweise keinen fahrbaren Untersatz mehr.“
Sie räumte den übrigen Tisch ab, zog ihre Jacke an, und noch bevor sie das Haus verlassen hatte, war ich schwanzwedelnd an ihrer Seite. Basko trottete mir hinterher. Sie verstand, dass wir mitwollten, und warf Tanner einen charmanten Blick zu, als sie uns ins Auto springen ließ.
„Sie können sich auf den Wiesen am Häuschen etwas austoben!“, sagte sie entschuldigend. Er hob
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