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Willkommen im Land der Liebe

Willkommen im Land der Liebe

Titel: Willkommen im Land der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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zwanzig Jahre älter ist als du und mit dem Gedanken an einen Bürgerkrieg spielt.“ Kalen ging auf die Tür zu, blieb aber noch einmal stehen, als seine Hand schon den Türknauf berührte. „Ich würde dir wenigstens Lust bereiten, laeela.“
    Sie konnte ihn nur anstarren, erstaunt und überwältigt von allem, was er gesagt und was er angedeutet hatte.
    „Und das ist nicht zu verachten“, fügte er hinzu. „Schlafgut. Gute Nacht.“
    Wie sollte sie jetzt gut schlafen?
    Als sie es versuchte, wälzte sie sich unruhig im Bett hin und her, bis sie aufstand und wieder auf und ab ging – zwischen den widersprüchlichsten Emotionen hin und her gerissen.
    Sie hasste Kalen, weil er ihr dieses neue Leben aufzwang, andererseits war er von allen Männern, die sie in ihrem Leben kennengelernt hatte, derjenige, den sie am meisten begehrte. Er war der einzige Mann, von dem sie geträumt hatte, der einzige, nach dem sie sich sehnte.
    Verlangen. War es seelisch oder körperlich? Und woher kam es überhaupt?
    Gegen Mitternacht schlief Keira endlich ein, erwachte am nächsten Morgen aber ziemlich früh. Als sie nach unten kam, um sich einen Kaffee zu holen, stellte sie jedoch fest, dass Kalen noch früher aufgestanden war. „Er ist schon im Büro“, sagte das Mädchen, das Keira in den Frühstücksraum führte.
    „Möchten Sie eine Zeitung, Miss?“ Die Angestellte hielt ihr einen Stapel internationaler Zeitungen hin. Zeitungen aus New York, San Francisco, London, Berlin und Baraka.
    Keira nahm sich die Zeitung aus Baraka und breitete sie neben ihrer Kaffeetasse aus.
    Seit Jahren hatte sie die Nachrichten aus Baraka ganz bewusst nicht mehr verfolgt. Denn sie wollte nicht über das Land nachdenken oder sich mit einer Kultur auseinandersetzen, in der sie sich unerwünscht fühlte.
    „Du siehst ernst aus heute Morgen.“
    Beim Klang von Kalens Stimme schreckte sie auf und faltete schnell die Zeitung zusammen.
    „Hör nicht auf zu lesen. Es ist erfrischend, eine Frau zu sehen, die sich für das Weltgeschehen interessiert.“ Er kam zu ihr und küsste sie auf die Stirn.
    In stummem Protest versteifte sie sich, doch trotzdem spürte sie, wie Feuer durch ihre Adern rauschte, als seine Lippen ihre Haut berührten. Feuer und Lust.
    „Beim nächsten Mal küsse ich dich auf die Lippen“, meinte er und setzte sich neben sie an den Tisch.
    „Die meisten Frauen interessieren sich für die Ereignisse in der Welt.“
    „Tatsächlich?“
    „Allerdings. Und deshalb frage ich mich allmählich, mit was für Frauen du dich normalerweise abgibst.“
    Belustigt zog er die Augenbrauen in die Höhe. „Eifersüchtig?“
    „Nein, nur neugierig.“
    Während das Hausmädchen eine Kaffeetasse vor ihm auf den Tisch stellte, sah er sie weiterhin an. „Hast du schon gefrühstückt, oder wartest du auf mich?“
    „Nein, ich habe nicht gewartet.“
    „Gut. Du sollst hier weder Hunger noch Durst haben.“ Seine Augen funkelten. „Nur Hunger nach mir.“
    Obwohl Keira beinahe vor Wut platzte, zwang sie sich, tief Luft zu holen und sich zu entspannen. „Warum machst du ständig diese Anspielungen? Anzügliche Bemerkungen?“
    „Weil es das ist, was du von mir willst. Was du immer schon von mir wolltest.“
    „Falsch.“
    „So bin ich nun einmal.“
    Das nahm sie ihm nicht ab. Vielleicht mochte Kalen ein Rebell sein, aber er war auch ein Intellektueller. Keira wusste, dass er Baraka verlassen hatte, weil er mehr vom Leben erwartete. „Der Meinung kann ich mich nicht anschließen.“
    „ Laeela , du kennst mich überhaupt nicht.“
    „Doch, ich habe dich früher immer beobachtet.“ Bevor sie darüber nachdachte, rutschte ihr dieses Geständnis heraus. Sie wurde rot. „Bei anderen hast du dich nicht so herausfordernd benommen. Du warst irgendwie … aufrichtiger.“
    Abrupt beugte er sich so nah zu ihr herüber, dass sie jeden goldenen Punkt in seinen Augen sah und die dichten schwarzen Wimpern. „Und warum benehme ich mich dir gegenüberso?“
    Er war bildschön, zu schön, unverschämt schön für einen Mann, und plötzlich konnte Keira nicht mehr klar denken.
    „Warum?“, fragte er noch einmal.
    Aber sie bekam kein Wort heraus. Sie war verloren, war wieder sechzehn Jahre alt mit einem Knoten im Bauch.
    Ein Kuss, einen Kuss nur, nur einmal seine Hände spüren, die sich um ihre Schultern legten und sie an sich zogen.
    „Was wolltest du sagen? Ich warte begierig auf jedes deiner Worte, laeela.“
    Wenn das nur wahr wäre, dachte sie.

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