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Willkommen im Totenhaus

Willkommen im Totenhaus

Titel: Willkommen im Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kinder.
    Ihr Verschwinden hatte das Faß zum Überlaufen gebracht, denn sie waren erst seit drei Tagen weg. Man ging davon aus, daß sie von den Monstern geholt worden waren, die sich im See oder im Sumpf aufhielten. Von irgendwelchen schlammigen und schleimigen Gestalten, die auch an Land unterwegs waren.
    Das alles wußte ich und fragte mich, was Dichtung und Wahrheit war. Der Kollege wäre gern mitgekommen, doch kurz vor unserer Abfahrt hatte ihn eine Grippe mit Fieber erwischt und ihn aufs Krankenbett geschleudert.
    So waren Suko und ich allein gefahren und hatten dafür auch ein Wochenende geopfert.
    Wir arbeiteten schon lange in diesem Job, und nicht immer waren unser Bemühungen von Erfolg gekrönt worden. Oft hatten sich verheißungsvolle Spuren als Luftlöcher herausgestellt oder als Spinnereien irgendwelcher Phantasten.
    Zudem verschwanden überall auf der Welt Menschen. Was uns nur so gestört hatte, war das Abtauchen der beiden Kinder gewesen. Vor drei Tagen. Da bestand noch Hoffnung, daß wir sie fanden, vorausgesetzt, sie waren nicht von irgendwelchen menschenjagenden Monstern aus dem sumpfigen See geholt worden.
    Suko und ich hatten uns mit genügend Dämonen und ähnlichen Kreaturen herumgeschlagen. Wenn es jedoch um Kinder ging, sahen wir rot. Da spielte es keine Rolle, ob wir uns ein Wochenende um die Ohren schlugen. Da gingen wir jedem Hinweis nach.
    Vor mir schimmerte es glatt. Da hatte der Wind das Laub zu einer Rutschbahn zusammengeweht, und ich trat genau verkehrt auf. Mit dem rechten Bein zuerst glitt ich ab und fiel zur anderen Seite hinüber. Fluchend schlitterte ich den restlichen Abhang hinab, bis ich in die Nähe des Ufers geriet und den Schilfgürtel wie einen dichten Zaun vor mir sah. Zum Glück landete ich nicht im nahen weichen Uferschlick. Dennoch war meine Kleidung schmutzig geworden, und ich schickte meine Flüche flüsternd in die Stille des Waldes hinein.
    Dann stand ich auf. Blätter klebten an der Kleidung. Ich zupfte sie so gut wie möglich weg und ärgerte mich am meisten über mich selbst.
    Jedenfalls lag der Hang jetzt hinter mir. Suko hatte sich diesmal den besseren Ort ausgesucht. Er wartete im Wagen. Über unsere Handys wollten wir Kontakt halten, aber noch ließen wir uns gegenseitig in Ruhe.
    Die Hütte würde ich finden, das war kein Problem, denn der Kollege hatte sie mir ziemlich genau beschrieben und natürlich auch den Weg dorthin. Ich schaute mich um.
    Rechterhand baute sich der Hang auf. Die Bäume klammerten sich mit ihrem Wurzelwerk im Boden fest, als wären sie in Beton gegossen worden. Die meisten Blätter lagen bereits am Boden. Das sonst mit Laub gefüllte Dach sah in diesem Fall aus, als wäre es an vielen Stellen eingerissen worden. Hoch darüber schwebte der düstere Nachthimmel, der mit mächtigen Wolkenpaketen verdeckt war. Sie schwammen dort wie in einem sehr großen See.
    Der eigentliche See lag links von mir. Ein stilles Gewässer, dessen Oberfläche ich nicht sehen konnte, weil mir der dichte Gürtel aus Schilf die Sicht nahm. Hinzu kamen noch die harten Gräser, deren Spitzen im leichten Wind zitterten.
    Der Atem dampfte von meinen Lippen, als ich ihn ausstieß. Als Rückweg wollte ich mir einen anderen Weg suchen. Zunächst aber mußte ich die Flutte finden, und da führte mich der Weg immer direkt am See entlang. Wie gesagt, er war nicht sehr groß. Hätte es einen normalen Weg gegeben, man hätte ihn in gut einer halben Stunden umgehen können. Er breitete sich in einem kleinen Tal aus, das mehr einem Krater glich, der von irgendeinem Einschlag hinterlassen worden war.
    So still wie ich gedacht hatte, war es in meiner Umgebung nicht. Ich hörte auch die Laute, die über den Schilfgürtel hinweg an meine Ohren drangen.
    Hin und wieder ein Klatschen, wenn etwas ins Wasser fiel oder zurückfiel. Mal das Quaken eines Frosches oder einer Unke. Dann plätscherte etwas, ansonsten aber blieb es still, und es tanzten auch keine Mücken um mich herum.
    Ich ging über den weichen Boden hinweg, auf dem das Gras wie eine flache Schicht lag und das abgefallene Laub eine weitere gebildet hatte. Äste störten mich nicht mehr. Was in meiner Nähe wuchs, war das hohe Schilf und das Buschwerk an der anderen Seite. Auch seine Wurzeln steckten fest in der Erde des Hangs.
    Wer die Hütte gebaut hatte, wußte der Kollege auch nicht. Jedenfalls stand sie auf Stelzen und besaß eine Plattform oder Terrasse, von der aus man einen wunderbaren Blick über den See hatte,

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