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Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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der einsam und verlassen auf einem Barhocker kauert. Oh, haha, ich kriege Seitenstechen. Schätze, das wird heute eine sehr lange Nacht.
    »Und – Ladys und Gentlemen, nach Stanley wird zu meiner größten Freude ein Überraaaaaaaschungsgast diese Bühne beehren. Natürlich möchte ich Ihnen die Überraschung nicht verderben. Und so erwähne ich nur, dass er früher ein Stammgast war. Und obwohl er inzwischen nach Höherem strebt, Ladys und Gentlemen, hat er seine alten Freunde vom Queen’s Arms nicht vergessen.«
    Dan neigt sich wieder zu mir. »Wer ist dein spezieller Freund, Lizzy?«
    »Das möchtest du gern wissen, was?«, antworte ich provozierend, um Zeit zu gewinnen. Vermutlich glaubt er, ich wäre aus amourösen Gründen hier, und ich werde nichts zugeben, was mich demütigen könnte. »Hör dir meinen Vorschlag an. Wenn wir alle drei Nummern gesehen haben, versuchst du es zu erraten. Und ich sage dir dann, ob du recht hast.«
    Vom Nebentisch schaut eine Frau zu uns herüber und zischt: »Pst.«
    »So geheimnisvoll, Lizzy, so geheimnisvoll«, wispert Dan und grinst belustigt. »Offenbar lohnt es sich, dir nachzuspionieren.«
    »Zum ersten Mal auf der Bühne des Queen’s Arms – und hoffentlich nicht zum letzten Mal – Ladys und Gentlemen, der einzigartige Daaaaaaave Diamond!« Der Moderator verlässt die Bühne, und ein sehr großer, dicker Mann mit einem Fez tritt auf. Unter den Ärmeln seines blau karierten Hemds bekunden dunkle Schweißflecken sein Lampenfieber. Das kurze Haar ist nach vorn gekämmt und glänzt vor Gel oder noch mehr Schweiß. Das lässt sich aus der Ferne nicht feststellen.
    Dave schlurft in die Bühnenmitte und umklammert das Mikrofon so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortreten. Als wäre das eine Granate, die explodieren würde, wenn er seinen Griff nur ein kleines bisschen lockert.
    Bitte, sei gut, Fahrradkurier Dave, denke ich. Bitte, bitte.
    Sein Gesicht nimmt eine unschöne graue Farbe an. Nervös verlagert er sein beträchtliches Gewicht vom linken Fuß auf den rechten.
    »Nun denn«, murmelt er ins Mikrofon.
    Heiliger Himmel, was soll das denn werden? Grabesstille im Publikum.
    »Nun denn, nun denn«, wiederholt Dave etwas lauter. Ich spüre, wie die Stimmung der Zuschauer von amüsierter Neugier zu Ungeduld überwechselt. Um meine Loyalität zu zeigen, und weil ich anscheinend verrückt bin, lache ich so laut wie möglich. Obwohl ich mir gar nicht sicher bin, ob Daves einleitende Worte witzig gemeint waren. Bangers, Bodders, Johnno, Dusty und Paddy drehen sich alle zu mir und starren mich ungläubig an. Dann mustern sie Dan und fragen sich, warum er eine so eigenartige Person kennt. Offensichtlich ist Dave genauso verblüfft wie die Jungs, denn er späht mit schmalen Augen ins Publikum, auf der Suche nach seinem einzigen Fan.
    »Nun denn«, fügt er tapfer hinzu – oder lächerlicherweise, wie manche Leute diesen dritten Versuch mit derselben Einleitung beurteilen würden. Da stürmt ein Schatten in Jeans und mit wehendem Blondhaar aus den Kulissen, schlingt die Arme um Daves Beine und zieht sie unter ihm weg. Zuerst fällt der Fez herunter. Dann kracht der Debütant, die Augen vor Entsetzen weit geöffnet, wie ein gefällter Mammutbaum auf die Bühnenbretter.
    »Verdammt gutes Tackling, Kumpel!«, schreit Johnno und springt von der Bank auf. »Verdammt gutes Tackling.« Alle Rugby-Jungs stoßen miteinander an und sind zum ersten Mal an diesem Abend beeindruckt.
    Katzengleich hüpft der blonde Schatten auf die Füße und streicht seine Haare aus dem Gesicht – und das ist so wohlbekannt, dass die Zuschauer nach Luft schnappen.
    Diese kantigen Wangenknochen sind unverkennbar, ein
prägnantes Kinn rettet die berühmten vollen Lippen vor mädchenhafter Sinnlichkeit, üppige Mascara verlängert die dunklen Wimpern.
    Randy Jones, zum Teufel. Das hätte ich doch wissen müssen.
    Entschlossen reißt er das Mikrofon aus der Hand des armen Dave, der immer noch benommen am Boden liegt.
    Der aufgeregte Moderator rennt auf die Bühne und versucht, dem Debütanten auf die Beine zu helfen, während ein anderer Mann – vermutlich Stanley Judd, die Nummer zwei – aus den Kulissen heraus gestikuliert, was unmissverständlich bedeutet: Schaff Dave weg!
    »Tut mir leid, Kumpel«, sagt Randy, als hätte er nur auf Daves Zehen getreten oder etwas ähnlich Harmloses getan. »Ich dachte, du würdest hier draußen Hilfe brauchen. Also, wo war ich?« Dämonisch grinst er in die

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