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Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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Outfit geben«, erwidert Dan – unfähig, ein Lächeln zu unterdrücken.
    »Ha, du kennst doch Randy. Niemals underdressed. Wenigstens sieht Lulu so aus, als würde sie es genießen.«
    Blitzschnell muss sie an uns vorbeigestürmt sein, denn ich habe sie nicht entdeckt, und plötzlich posiert sie neben Randy in ihrem todschicken, schimmernden Kleid.
    Falls Sie noch nie einen Promi vor den Kameras gesehen haben – das ist sehr aufschlussreich. Zu einem lässigen Paparazzi-Schnappschuss gehört sehr viel Beinarbeit. Ein Fuß muss immer vorn stehen, ohne dass das Gewicht darauf verlagert wird, damit er beweglich bleibt. Ist es der rechte Fuß, wird die rechte Schulter der Pressemeute zugewandt, in einem möglichst attraktiven Winkel. Natürlich weiß jeder Promi aus Erfahrung und dank eines sorgsamen Medientrainings, ob sein rechtes oder sein linkes Profil besser wirkt. Haben Sie schon mal ein Foto von Mariah Careys linker Seite gesehen? Der Kopf schief gelegt, das Kinn leicht gesenkt, der Mund nur ein bisschen geöffnet, nicht zu weit, dann sieht man dämlich aus. Ein Doppelkinn minimiert man, indem man die Zunge fest auf den Gaumen presst. Dabei muss man ständig lächeln, es sei denn, man will einen sexy Schmolleffekt erzielen. Aber man muss aufpassen, wenn man einen sexy Gesichtsausdruck mit einem offenen Mund kombiniert – da steigt die Gefahr, dass das Ganze nur noch idiotisch wirkt.
    Falls die Fotografen etwas höher postiert sind als der Star, umso besser. Niemals darf man sich von unten knipsen lassen, es sei denn, man will wie ein Hobbit rüberkommen. Heute Abend drängen sich alle auf dem Pflaster, und so müssen wir das Beste hoffen.
    Lulu posiert, als hätte sie das ihr Leben lang geübt. Das würde ich ihr durchaus zutrauen, da sie mit fünfzehn mal vor dem Spiegel geraucht und ein cooles Auftreten einstudiert hat.
    »Lulu Miller!«, schreit sie in die Menge, um eine Frage zu beantworten. »M-I-L-L-E-R! Das ist meine Geburtstagsparty. Für wie alt halten Sie mich? Heute hat auch mein Bruder Geburtstag.« Erst jetzt merkt sie, dass Dan und ich nicht neben ihr stehen. »Dan! Lizzy! Hierher!« Freudestrahlend winkt sie uns zu sich.
    »Gehen wir«, sagt Dan. »Bringen wir es hinter uns.«
    »Igitt, ich hasse es, fotografiert zu werden«, murre ich, während Dan mich zum Mob führt.
    Erstaunt wendet er sich zu mir. »Mach dir keine Sorgen, Lizzy, du siehst traumhaft aus, wirklich.«
    Er stellt sich neben Lulu und direkt vor die Kameras. Kein gebeugtes Knie, kein effektvoller Blickwinkel.
    Sobald Randy mich sieht, zieht er mich an seine Seite. »Wo warst du denn, Babe?«, fragt er, manövriert mich in eine enge Hüfte-an-Hüfte-Pose, wobei ich versuche, nicht im Blitzlichtgewitter zu blinzeln.
    Als wir durch die Tür der Old Brewery gehen, sind Randy und wir drei in allen erdenklichen Kombinationen geknipst worden. Randy und Lizzy! Randy und Lulu! Randy und Lizzy und Lulu! Randy und Dan und Lizzy! Randy und Dan! Randy und Dan und Lulu und Lizzy! Glücklich zerstreut sich die Paparazzi-Horde und wünscht uns einen angenehmen Abend. Endlich dürfen wir die Party genießen.
    Im Eingang des großen Saals mit den Ziegelwänden hält Randy inne, das Stimmengewirr der Gäste verstummt. Reglos steht er da, die Hände am Griff seines Spazierstocks,
und schaut auf einen Punkt in mittlerer Distanz, wie ein Katalogmodel. Halb und halb erwarte ich, dass er gleich auf ein imaginäres Objekt zeigen oder nachdenklich sein Kinn berühren wird.
    Seit dem Comedy-Abend in Balham sehe ich ihn zum ersten Mal in Superstar-Pose vor einem großen Publikum, und ich muss zugeben – er ist brillant. Kein Wort, kein Räuspern – er steht einfach nur da. Trotzdem zieht er alle Blicke auf sich. Schließlich geht ein Raunen durch den Saal. »Oh, mein Gott, ist das ...?« – »Siehst du ihn?« – »Was zum Henker hat er an?«
    Unsanft stoße ich meinen Ellbogen zwischen Randys Rippen. »Geh weiter!«, zische ich durch meine Zähne. »Du wolltest im Hintergrund verschwinden. Erinnerst du dich nicht?«
    »Ich tu doch gar nichts, Babe, ich sehe mich nur um.« Sekundenlang offeriert er den Gästen sein linkes Profil. Als er sicher ist, dass alle ihn bewundert haben, ergreift er meinen Arm. »Komm, meine zauberhafte Freundin, zeigen wir ihnen, wie man so was macht.«
    Als wir zwischen den Tischen hindurchschlendern, winkt er leutselig nach allen Seiten wie ein König, der die Huldigungen seiner Untertanen entgegennimmt.
    Lulu, ein

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