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Willkommen in der Wirklichkeit

Willkommen in der Wirklichkeit

Titel: Willkommen in der Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Lederstiefeln und -uniformen schwer ausgerüstete Einsatzbeamte, in der Tür erschienen, hoben sie bis auf Phil artig die Hände. Phil lächelte freundlich.
    Indem er grobe Ellbogenknüffe verteilte, kämpfte sich der Einsatzleiter durch das Spalier der Leute, die eine ganze Batterie von großkalibrigen Feuerwaffen gezückt hatten. Er lockerte den Kinnriemen und zog sich den Helm vom Kopf. Sein von Aknenarben zerfurchtes Gesicht zeigte keine Bewegung. Er atmete nur angestrengt.
    »Kraft der mir übertragenen Befugnis …«, begann er.
    Sofort lärmte ein wildes Heulen aus den Lautsprechern. Auf allen Bildschirmen war nun gleichzeitig das Gesicht eines etwa sechzig Jahre alten Mannes mit zahllosen Abzeichen auf seinem Uniformhemd zu sehen. Der Einsatzleiter erbleichte.
    »Das ist doch nicht möglich«, stammelte er.
    »Piel, Sie pubertärer Halbinvalide«, sagte der alte Mann zornig. »Wollen Sie uns alle mit sich in den Abgrund ihrer Verantwortungslosigkeit reißen? Kein Einsatz ohne vorherige dienstliche Weisung, erinnern Sie sich daran? Ein Dutzend Experten arbeiten seit einem halben Jahr daran, diese Verbrecher auszuheben, und Sie bringen es in fünf Minuten fertig, alles in den Keller zu reiten.«
    »Ich wußte nicht, daß …«
    »Halten Sie die Klappe, Mann! Wenn Sie nicht in fünf Minuten mit Ihren Leuten abgezogen sind, landen Sie in den Bergen. Das wird Ihnen teuer zu stehen kommen.«
    »Jawohl, Herr Polizeipräsident.«
    »Bohlen! Schicken Sie ihm die Rechnung!«
    »Mit Vergnügen«, sagte Phil. »Guten Abend, die Herren.«
    Der Einsatzleiter winkte kleinmütig seine Leute mit sich. Florenz, Dieter, Dorothea und Winfried Schlicht blickten fassungslos den Beamten nach. Als wieder Ruhe eingekehrt war, wurden die Bildschirme dunkel. Alle Fernseher und Radios gingen aus.
    Phil schritt gelassen zur Tür und machte das Licht an.
    »Komm, gehen wir, Wallmond«, sagte Dieter Wesselheimer und stieß seinen Freund ungeduldig voran. Florenz war zu verwirrt, um irgend etwas zu sagen. »Sonst kommen die noch zurück.«
    »Ich hoffe, ich kann mich irgendwann für Ihre Hilfe revanchieren«, sagte Phil, während sie die Werkstatt verließen. »Es gibt Wege, diese Welt zu verlassen. Wenn man wie ich hierher gelangen kann, dann kann man auch irgendwie wieder zurück. Sie alle leben nicht nur in dieser Welt. Wenn ich die Lösung für dieses Problem gefunden habe, werde ich mich Ihnen erkenntlich zeigen.«
    »Schönen Abend noch«, sagte Dieter mürrisch. Florenz murmelte irgend etwas. Sie stiegen durch die zertrümmerte Schaufensterscheibe auf den regenfeuchten Gehsteig. Inzwischen nieselte es nur noch. Eine halbe Stunde später waren sie wieder in Düsseldorf.
     
    Am nächsten Morgen um acht Uhr rüttelte irgend jemand Florenz J. Wallmond ungeduldig aus dem Schlaf.
    »Aufwachen, hier ist die Polizei!« hörte er.
    Er schlug die Augen auf und sah sich zwei hochgewachsenen Beamten in glattgebügelten grünen Uniformen und einem hageren, geiergesichtigen Anzugträger gegenüber. Im Hintergrund standen ein Handwerker mit zwei großen Schlüsselbünden am Gürtel und der Hausvermieter. Der Gerichtsvollzieher schnaufte ungemütlich.
    Scheiße, dachte Florenz. Er wußte nicht einmal, in wessen Bett er lag. Die Wohnung war mit Sicherheit nicht seine.
    »Entschuldigen Sie«, brachte er hervor. »Ich wohne gar nicht hier. Ich bin nur zu Gast. Ich weiß selbst nicht …«
    »Reden Sie keinen Unfug«, sagte der Gerichtsvollzieher. »Ich bin seit sieben Jahren hinter Ihnen her. Da lasse ich mich nicht auf diese dumme Tour abwimmeln.«
    Florenz rappelte sich auf und blickte verwirrt umher. Auf einem Korbstuhl neben dem Bett lagen seine Sachen. Er griff nach einem T-Shirt und zog es sich über. Gegenüber der schmalen Liege, auf der er geschlafen hatte, stand eine Stereoanlage auf dem Boden. Vor das Fenster linker Hand waren die Vorhänge gezogen. Rechts stand ein mit Büchern beladenes Regal.
    »Bin ich jetzt verhaftet?« fragte Florenz.
    »Unsinn, Sie schulden dem deutschen Konsulat Geld«, sagte der Mann. »Wenn Sie nicht in den nächsten drei Wochen bezahlen, wird gepfändet. Unterschreiben Sie das bitte.« Er reichte Florenz ein ausgefülltes Formular. Florenz setzte seinen Namen darunter und gab es ihm zurück. Der Gerichtsvollzieher runzelte die Stirn.
    »Nun lassen Sie diese Mätzchen«, murrte er. »Unterschreiben Sie mit Ihrem richtigen Namen. So einfach bin ich nicht auszutricksen.« Er drückte ihm ein zweites Mal das Papier

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