Willküra (German Edition)
was wissen könnte, dem ist der Teil seiner Erinnerung natürlich nach der Auswertung gelöscht worden, das ist ja der Grund für die Zusammenarbeit mit WED gewesen, dass die Mitarbeiter nichts wissen, und die Zusammenarbeit wird mit Mathilde als meiner Freundin, Verlobten, Frau, man wird sehen, natürlich jetzt noch intensiver und effektiver gestaltet werden.«
»Also, jetzt sag es doch endlich, Br-rrrrrrrrr-ing mich nicht um den Verstand, bitte«, hielt es Fürchtedich IX. nicht mehr aus, und es durchaus für möglich, dass sein Bruder noch ein langes Loblied auf seine Unternehmen, Subunternehmen, Mitarbeiter, Vorteile der Zusammenarbeit, Strategien und was sonst noch alles starten würde, wenn er ihn ließe.
»Ja sicher, du hast ja Recht. Ich les dir jetzt die wichtigsten zwei Punkte einfach mal trocken vor, auch wenn es dich bestimmt umhauen wird, und dann lass ich dir die Daten alle zukommen, damit du sie hast.«
Milo räusperte sich wieder.
»Punkt eins der wichtigsten Punkte der Datenauswertung, die der Film-und Paparazzi-Dienst auf deinen Wunsch hin vorgenommen hat: Willküra und Faulidös haben gemeinsame Sache betrieben mit dem Ziel der Universumherrschaft, und sie haben dich nur als notwendige Figur auf ihrem Weg dahin missbraucht, und Punkt zwei«, er räusperte sich wieder, »Willküra weiß seit ein paar Stunden, dass sie schwanger ist, sie weiß aber nicht, von wem das Kind ist. Wir hingegen wissen es: du bist der Vater!«
Fürchtedich IX. schaute schockiert mit leerem Blick vom Blatt hoch in die lange Flucht, die von den Bohnenpflanzen gebildet wurde.
»Danke.«
Fürchtedich IX. nickte.
»Danke.«
74
Der Leiter der Erfindungsabteilung der ERGA stand in einem großen Studio für Film- und Fernsehaufnahmen. Hinter ihm wechselten verschiedene Fotoimpressionen von der ERGA durch. Der Leiter der Erfindungsabteilung schaute unsicher geradeaus, leicht an der Kamera vorbei auf Einsatz wartend, drehte dann, wahrscheinlich auf ein Zeichen hin den Kopf, so dass er nun gerade in die Kamera schaute, und lächelte.
»Hey, hallo! Ich bin Dan, der Leiter der Erfindungsabteilung in der ERGA.«
Dan lief langsam geradeaus auf die Kamera zu, während er dynamisch jovial seinen Text sprach. Der Bildausschnitt seines Körpers änderte sich durch seinen Gang stetig, so dass sein Gesicht immer größer zu sehen war.
»Als Gesandter 6574 mich gebeten hat, diesen Film hier zu moderieren, hab ich natürlich sofort ja gesagt. Denn für meinen Chef irgendwas zu tun ist mir immer eine große Ehre.«
Dan war mittlerweile so weit an die Kamera heran gekommen, dass sein Oberkörper das Bild fast komplett ausfüllte, der Hintergrund dafür aber kaum mehr zu sehen war.
»Hi Chef!«, sagte er keck und winkte mit seiner Hand neben dem Gesicht ein paar Mal hin und her.
»Hallo«, antwortete Gesandter 6574 reflexartig, und winkte dem Bild auf dem Blatt Papier vor ihm.
Im Bild tauchte von der Seite der Kopf vom Leiter der Entwicklungsabteilung auf.
»Hi Chef«, sagte der, langsam, leise und unsicher wie immer, und winkte ebenfalls, allerdings leicht verschämt. Das Bild wurde nun völlig vom Oberkörper des Leiters der Entwicklungsabteilung ausgefüllt.
»Und auch ein Hallo an die beiden anderen Herrscher. Ich bin Paul, der Leiter der Entwicklungsabteilung in der ERGA.«
Jetzt waren beide gleichzeitig in voller Körpergröße im Bild, und die Fotos von der ERGA hörten auf, statt dessen liefen kurze Filmclips über die ERGA im Hintergrund, die sich immer überblendeten.
»Wir wollen nicht lang vorweg reden, sondern euch so schnell wie möglich so viel wie möglich von unserer großartigen ERGA zeigen«, sagte der Leiter der Entwicklungsabteilung.
»Nicht lang Schnacken, Kopp in Nacken!«, schaute General Faulidös von seiner Erdbeere hoch, klopfte sich ein Mal auf den Schenkel und lachte.
Keiner lachte mit. Der Willkürherrscher und Jamel schauten konzentriert auf den Diamant und Gesandter 6574 tadelte General Faulidös mit einem strengen Blick.
»Tschuldigung, Jungs, ist mir nur so rausgerutscht.«
General Faulidös schaute wieder auf seine Erdbeere, denn die Demonstration der ERGA ging ohne Unterbrechung weiter.
Immer noch standen die beiden Leiter nebeneinander, von beiden waren aber nur wieder die Oberkörper zu sehen. Die Arme hatten sie angewinkelt, damit sie vom unteren Bildrand nicht abgeschnitten würden und sie versuchten, das so natürlich wie möglich wirken zu lassen. So weit es eben natürlich
Weitere Kostenlose Bücher