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Willst du dein Herz mir schenken

Willst du dein Herz mir schenken

Titel: Willst du dein Herz mir schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marit Hannis
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wegnehmen will! Wie können Sie das nur tun!?«
    Der Graf blieb jedoch ganz ruhig. »Hatten wir das Thema nicht schon? Und können Sie nicht sehen, dass ich Sie in Ruhe lasse, bis alles geklärt ist? Ich habe keine Lust auf Ärger.«
    Teresa fiel plötzlich auf, womit der Graf beschäftigt war. Er packte. Ruhig stopfte er seine Uniform und ein paar Hemden in seine Koffer.
    »Sie gehen?«, fragte Teresa erstaunt.
    »Ja«, antwortete er. »Ich ziehe ins Hotel. Dort bekomme ich wenigstens den Service, den ich brauche.«
    Teresa blinzelte irritiert. »Ist das Ihre Idee mit dem Hotel?«
    »Welche Idee mit welchem Hotel?«
    Er hatte offensichtlich keine Ahnung.
    Teresa setzte sich auf den Bettrand und erzählte dem Grafen von ihrer Entdeckung. Er hörte ihr mit gerunzelter Stirn aufmerksam zu. Als sie fertig war, nahm er wortlos seine Sachen wieder aus dem Koffer.
    »Was machen Sie denn da?«, fragte Teresa entsetzt.
    »Ich bleibe hier. Ich lasse Sie damit nicht allein.«
    »Nein!«, rief Teresa aus. »Sie sind im Hotel wirklich besser aufgehoben.«
    Der Graf schüttelte den Kopf. »Nein, Sie brauchen Unterstützung, und da ist es am besten, wenn ich hier bin.« Er schien auf einmal wie verwandelt. Die Kühle und Arroganz waren aus seinem Blick verschwunden. Er wirkte fast aufrichtig mitfühlend. Fast.
    »Damit komme ich schon allein zurecht. Sie würden sich hier in der einsamen Burg nicht wohlfühlen.«
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen.« Er legte beruhigend seine Hand auf ihren Arm. »Ich werde ein waches Auge auf die Burg haben, falls schon morgen die Bagger angefahren kommen.«
    Teresa stöhnte leise auf. Den Plänen nach zu urteilen, konnte es wirklich jeden Tag passieren, dass die Bauarbeiten begannen. Dann war es vielleicht wirklich besser, wenn immer jemand hier war. Aber wollte sie den merkwürdigen Grafen auch wirklich ständig in der Nähe haben? Eigentlich nicht. Doch wenn einer ein Interesse daran hatte, die Pläne zu verhindern, dann er.
    Sie nickte vorsichtig. Der Graf nahm seine Hand wieder von ihrem Arm und griff zur Tüte mit den Delikatessen. Dann zog er mit einer schnellen Bewegung die Decke vom Bett und warf sie über seine Schulter.
    »Kommen Sie mit«, sagte er in einem bestimmenden Ton.
    »Wohin?«
    »Lassen Sie sich überraschen.«
     
    Das Gras auf der Wiese vor der Burg kitzelte Teresa an ihren Waden, als sie mit dem Grafen darüber lief. Gänseblümchen blühten, Schmetterlinge taumelten von Blüte zu Blüte, und Bienen summten leise zwischen ihren Füßen. Unten am Hang plätscherte das Wasser des Sees, ein Segelboot trieb auf dem Wasser der Schleuse zu.
    Plötzlich blieb der Graf stehen und legte die Bettdecke auf das Gras.
    »Was wird das?«, fragte Teresa mit einem skeptischen Blick auf die Zweckentfremdung der Bettdecke.
    »Ein Picknick. Setzen Sie sich.«
    Er ließ sich auf der Decke nieder und packte die Delikatessen aus der Tüte.
    Teresa gehorchte zögerlich. »Ein Picknick mit Ihnen? Warum?«
    »Weil ich das nicht alles alleine essen kann.« Er sah sie wieder mit gerunzelter Stirn an. »Und weil wir jetzt Verbündete sind. Wir wollen doch beide nicht, dass die Burg ein tragisches Schicksal erfährt. Richtig?«
    »Richtig.« Teresa entspannte sich etwas und betrachtete die Leckerbissen, die der Graf vor ihr ausbreitete. Er öffnete sogar eine Flasche Wein, die er zu den Delikatessen gepackt hatte. Danach sah er sie an.
    »Außerdem habe ich Ihren Sonntag ruiniert, das muss ich doch irgendwie wieder gut machen.«
    Teresa lächelte kläglich. »Der größte Schock am heutigen Sonntag hat allerdings nichts mit Ihnen zu tun.«
    »Sie hängen sehr an der Burg, wie mir scheint.«
    Teresa nickte. »Ich habe meine ganze Kindheit hier verbracht. Als Fünfjährige bin ich da unten mal in den See gehüpft, weil mein kleiner Hund hineingefallen war und nicht wieder raus kam. Der See war damals so verdreckt, dass meine Haare drei Wochen lang gestunken haben. Auf dem Burgberg habe ich im Wald meinen ersten Kuss bekommen. Der Junge war einen Kopf kleiner als ich und musste sich auf einen Baumstamm stellen, damit er zu mir hochkam. Und mein erster Job, den ich je gemacht habe, war in der Burg als Spargelschälerin zur Hauptsaison. Ich habe es geliebt, nicht wegen des Spargels, sondern wegen der Burg. Sie war damals ein wunderschönes Restaurant. Es war toll.« Ihre Augen leuchteten.
    Der Graf hörte ihr aufmerksam zu. »Das klingt schön. Ich kann verstehen, dass Sie nicht wollen, dass hier

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