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Willst du dein Herz mir schenken

Willst du dein Herz mir schenken

Titel: Willst du dein Herz mir schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marit Hannis
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dem jungen Mann, dann wandte er sich wieder an Teresa.
    »Was willst du essen, Teresa? Hast du schon was gewählt? Ich finde es sehr schön, dass wir es endlich mal geschafft haben und ich dich heute einladen durfte. Also, bestell, worauf du immer Lust hast. Die Karte rauf und runter.« George Clooney sah sie aus warmen, freundlichen Augen an und lachte ein weiches, nettes Lachen, das nicht einmal mehr entfernt an einen Gorilla erinnerte, während sich der junge Kellner neben sie stellte und den Bestellblock zum Diktat bereithielt.
    Teresa überlegte schnell, wie das Gericht hieß, das sie sich vorhin aus der Speisekarte ausgesucht hatte. Nachdem es ihr eingefallen war, nannte sie dem Kellner das Gewünschte. Jonathan Rogge folgte mit seinem Essenwunsch. »Und geben Sie sich Mühe«, fügte er schließlich hinzu. Seine Stimme klang plötzlich kalt und überheblich. »Wir sind aus der Branche und wissen, wie es gemacht wird. Volle Teller, frische Zutaten, keine Reste von gestern. Sonst gibt es kein Trinkgeld und ich verklage den Laden.«
    Der Kellner nickte eingeschüchtert und ging, während Teresa sich überrascht ihr Gegenüber wieder etwas genauer ansah. George Clooney war spurlos verschwunden. Alf war zurück und der Gorilla lachte sie aus kalten Augen gierig an.
    Sie schüttelte sich und nahm einen langen Schluck aus ihrem Weinglas. Fast hoffte sie, dass jetzt ihr Telefon klingelte und ein Notfall in der Familie oder auf der Burg sie von diesem Tisch holte. Doch in diesem Moment öffnete sich die Tür und ein etwa achtjähriger Junge betrat das Restaurant. In seiner Hand hielt er einen riesigen Blumenstrauß. Er sah sich für einen Moment im Lokal um, dann ging er schnurstracks auf Teresa zu und reichte ihr den Blumenstrauß.
    »Der ist für mich?«, fragte sie erstaunt. Der Junge nickte, doch bevor Teresa ihn noch mehr fragen konnte, rannte er wieder hinaus.
    Immer noch erstaunt hielt sie den Strauß in der Hand, dann sah sie Jonathan Rogge ungläubig an. »Ist der von Ihnen? Sonst weiß doch keiner, dass ich hier bin.«
    Jonathan Rogge hatte ein verständnisloses Lächeln auf den Lippen, als Teresa ihm diese Frage stellte, doch dann wechselte sein Gesichtsausdruck zu verärgert, danach zu nachdenklich und im Anschluss daran zu zustimmend. Er nickte. »Ich dachte, das würde dich freuen«, sagte er.
    »Das tut es auch«, strahlte sie ihr Gegenüber verzückt an.
    George Clooney war zurück.
     
    ***
    AUCH AN DIESEM FREITAG, 20:13 UHR
     
    ›Teresa ist ein harter Brocken‹, dachte Jonathan Rogge, als er ihr in dem Restaurant am Tisch gegenüber saß. ›Wie viele Monate habe ich gebraucht, bis sie endlich mit mir essen geht? Ich kann sie gar nicht mehr zählen. Lotto spielen ist dagegen richtig einfach und vor allem erfolgreicher. Da muss ich volles Geschütz auffahren. Sie sieht mich an, als würde sie sehen, dass meine Haare getönt sind. Mist.‹
    »War es denn ein harter Tag heute in der Agentur?«, fragte Teresa.
    ›Sie hat es nicht gesehen‹, atmete Jonathan Rogge auf. ›Sie interessiert sich für mich. Ich muss sie beeindrucken.‹
    »Die Kunden werden immer dämlicher. Da wollte einer doch glatt einen Alleinunterhalter für seinen siebzigsten Geburtstag mieten. Als ob ich so etwas vermieten würde!« Er lachte auf, dann nahm er einen Schluck von seinem Wein. ›Ruhig bleiben, Jonathan. Und jetzt deinen Charme spielen lassen‹, sagte die Stimme in seinem Kopf.
    Jonathan Rogge lächelte Teresa an. »Ich weiß, du hättest einen Alleinunterhalter für den Geburtstag organisiert, aber ich habe die Zeit nicht dafür.«
    Er bemerkte, dass die Strategie zu funktionieren schien. Teresa lächelte zurück. »Ich weiß, dass es eine Menge zu tun gibt, aber dafür bleiben doch immer ein paar Minuten übrig«, sagte sie.
    ›Sie redet, als hätte sie bei meiner Mutter Unterricht gehabt‹, dachte Jonathan Rogge. »Bei dir, ja. Ich finde es immer überwältigend, wie toll du mit den Leuten umgehst, das fehlt mir, muss ich zugeben. So was lernt man nicht auf der Wirtschaftsschule«, sagte er stattdessen.
    Er versuchte, seinem Lächeln einen Hauch von Reue zu geben.
    Auch das schien zu funktionieren. Teresa lächelte wieder und trank einen Schluck von ihrem Wein.
    ›Wenn sie betrunken ist, ist es bestimmt einfacher‹, dachte er. ›Hoffentlich schmeckt ihr der Wein.‹
    »Guter Wein«, sagte Teresa.
    Jonathan Rogge lächelte. ›Bingo‹, dachte er. ›Jetzt noch etwas Weinkenner-Kauderwelsch und sie gehört

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