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Willst du dein Herz mir schenken

Willst du dein Herz mir schenken

Titel: Willst du dein Herz mir schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marit Hannis
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eine Taschenlampe an, so dass Teresa die Polizeiuniform erkennen konnte.
    »Oh nein«, stöhnte sie leise.
    »Oh doch«, erwiderte der Polizist.
    Teresa sah zum Grafen, der noch immer unentdeckt im Schatten hockte und hoffte, fliehen zu können. In diesem Moment, als der Graf beobachtete, dass Teresa in den Fängen der Polizei steckte, überlegte er einen Augenblick lang. Dann sah er zum schwarzen Nachthimmel über ihnen, zu den Bäumen im Wald und berührte leicht die Mauer der Burg. Danach stellte er sich auf und hob die Hände. Er gab auf.
    Der junge Polizist erschrak leicht, als die Gestalt des Grafen plötzlich aus der Dunkelheit auftauchte, dann sah er Teresa fest an. »Sie bleiben hier stehen. Kein weiterer Fluchtversuch, klar?!« Seine Stimme duldete keinen Widerspruch, so dass Teresa nickte und tatsächlich reglos stehen blieb. Anschließend ging der Polizist auf den Grafen zu, während er Handschellen aus seinem Gürtel zog.
    »Sie nehme ich lieber in Gewahrsam«, erklärte er seine Handlung.
    Widerstandslos ließ sich der Graf die Handschellen anlegen, während der andere Polizist, der deutlich älter war als sein Kollege, inzwischen ebenfalls auf die Terrasse trat.
    »Da haben wir ja die beiden. Wir müssen Sie mit aufs Revier nehmen«, sagte er mit seiner tiefen Stimme, bevor er einen Schritt zur Seite ging, um Teresa zum Polizeiwagen zu führen.
    »Sie sagen nichts«, flüsterte der Graf Teresa zu, bevor sie durch die Tür geleitet wurde. Dann wurde er von dem jungen Polizisten abgeführt.
     
    Das Revier lag leer und dunkel zu dieser Uhrzeit. Mitten in der Nacht befand sich auch bei der Polizei kaum jemand bei der Arbeit. Nur an einem Schreibtisch brannte Licht, aber es war nicht ersichtlich, ob wirklich jemand an diesem Schreibtisch arbeitete oder ob die Lampe noch vom Tag brannte und einfach vergessen worden war.
    Im Gang des Reviers herrschte ebenfalls gespenstische Stille, als Teresa zusammengesunken auf einem Stuhl an der Wand saß. Hin und wieder drang gedämpftes Gemurmel aus dem Raum direkt gegenüber, in den die beiden Polizisten mit dem Grafen gegangen waren.
    Teresa war so müde, sie konnte sich nur noch mit Mühe auf dem Stuhl halten. Und ihr war noch immer übel. Was hatte sie nur getan? Sie war zu einer Einbrecherin und Diebin geworden, so dass sie nun kurz davor stand, für viele Jahre ins Gefängnis zu gehen. Teresa schloss gequält die Augen bei dem Gedanken daran, was ihr bevorstand. Wenn die Polizisten sie zum Verhör holten, musste sie alles gestehen. Von Anfang an.
    Plötzlich öffnete sich die Tür zu dem Verhörraum gegenüber. Teresa konnte einen Blick auf den Grafen erhaschen, der angespannt an einem Tisch saß und mit dem älteren Polizisten sprach, bevor sich der Körper des jüngeren Polizisten ins Blickfeld schob, da er den Raum verließ. Er machte die Tür hinter sich zu und stellte sich vor Teresa. Jetzt war es soweit. Teresa schloss wieder die Augen in Erwartung ihres Schicksals.
    »Was machen wir denn jetzt mit Ihnen?«, fragte der junge Mann. In seiner Stimme schwang Ratlosigkeit mit. »Sie können ja eigentlich nichts dafür. Sie sind nur Beifahrerin gewesen und haben den Unfall nicht verursacht.«
    Teresa öffnete die Augen wieder. »Was? Welcher Unfall?« Sie hatte keine Ahnung, wovon der Polizist sprach.
    »Wir haben beobachtet, wie Sie und Ihr Freund heute Nacht mit ihrem Kraftfahrzeug extrem die Geschwindigkeit überschritten und dabei eine Leitplanke beschädigten. Das war ein Unfall mit Fahrerflucht.«
    »Ein Unfall mit Fahrerflucht? Deshalb haben Sie uns hierher gebracht?« Sie konnte kaum fassen, was der junge Polizist eben gesagt hatte. Doch dieser nickte.
    »Ja. Und der Fluchtversuch von der Burg, als wir vor Ihrer Tür standen, sieht auch nicht gerade gut aus.«
    Teresa hatte das Gefühl, als würde ein riesiger Felsbrocken von ihrem Herzen fallen. Sie lächelte erleichtert. »Danke.«
    Der Polizist runzelte leicht die Stirn, dann erwiderte das Lächeln. »Ich denke, wenn wir Ihre Personalien aufgenommen und die Fragen zur Identität Ihres Freundes geklärt haben, können Sie nach Hause gehen.«
    Sie lächelte wieder. »Danke.«
     
    Eine Stunde später war Teresa jedoch weder in der Burg noch zu Hause in ihrem Bett. Sie saß mit dem Grafen in einer kleinen Zelle im Polizeirevier.
    »Ich verstehe nicht, was es für Probleme mit Ihrem Pass und Ihrem Visum geben kann. Wenn er abgelaufen ist, beantragen Sie einfach einen neuen!«, sagte sie zum wiederholten

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