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Wilsberg 17 - Wilsberg und die dritte Generation

Wilsberg 17 - Wilsberg und die dritte Generation

Titel: Wilsberg 17 - Wilsberg und die dritte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Kehrer
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Vater versprochen, sie zu suchen.«
    Die Wagentür wurde von außen geöffnet.
    »Lass es!«, sagte Stürzenbecher und schaute mich eindringlich an. »Lass es, Wilsberg!«
    Er stieg aus, nickte den beiden Beamten zu, die mich aus der Zelle abgeholt hatten, und verschwand aus meinem Blickfeld.
    Die Uniformierten brachten mich in das Büro von Podzey und Niemeyer. Franka war ebenfalls da und strahlte mich an. »Es gibt gute Neuigkeiten, Georg.«
    »Tatsächlich?«, spielte ich den Unwissenden.
    »Nehmen Sie ihm die Handschellen ab!«, wandte sich Niemeyer an einen meiner Bewacher.
    Ich rieb meine Handgelenke und setzte mich. »Heißt das, dass ich unschuldig bin?«
    Niemeyer verschanzte sich wieder hinter einer neutralen Maske, Podzey konnte seine schlechte Laune nicht verbergen.
    »Darf ich?«, fragte Franka und berichtete, was ich schon von Stürzenbecher wusste.
    Als sie geendet hatte, grinste ich Podzey an. »Pech gehabt, was, Herr Podzey?«
    »Freuen Sie sich nicht zu früh«, gab er mürrisch zurück. »Möglicherweise werden Sie wegen Beteiligung an dem Supermarktüberfall belangt.«
    »Das ist lächerlich und das wissen Sie genau.«
    »Die Staatsanwaltschaft hat noch nicht über die Einstellung des Verfahrens entschieden«, schaltete sich Niemeyer ein. »Vorläufig werden Sie auf freien Fuß gesetzt. Aber halten Sie sich bitte zur Verfügung! Sie dürfen das Land nicht verlassen.«
    Ich stand auf. »Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag. Und viel Glück bei der Mördersuche.«
    Podzey schnellte hoch. »Werden Sie nicht unverschämt, Herr Wilsberg.«
    Ich blieb stehen. »Warum werde ich den Eindruck nicht los, dass Sie ein persönliches Interesse daran haben, mir etwas anzuhängen?«
    »Das bilden Sie sich ein. Ich lasse mich nur ungern beleidigen.«
    Ich grunzte. »Aber ich beleidige Sie doch nicht, Herr Podzey. Sie tun mir einfach leid.«

    »War das nötig?«, fragte Franka, als wir über den Flur zu den Aufzügen gingen.
    »Der Typ geht mir tierisch auf die Nerven.«
    »Trotzdem ist es blöd, ihn zu provozieren.«
    »Vielleicht auch nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass er die ganze Zeit gewusst hat, was tatsächlich gelaufen ist. Dass er sogar daran mitgewirkt hat.«
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Das sagt dir dein Bauchgefühl, nehme ich an.«
    »Genau.«
    Wir fuhren im Lift nach unten. »Ich war übrigens in Amsterdam«, sagte Franka. »Der alte van Kranenburg hat mir sofort geholfen. Er ist ein sehr zuvorkommender Mensch.«
    »Vorausgesetzt, man ist jung, weiblich und gut aussehend.«
    Franka lachte. »Er hat über die Telefongesellschaft rausgekriegt, mit wem Berning kurz vor seinem Tod telefoniert hat. Willst du den Namen wissen?«
    »Muss ich dir dafür die Füße küssen?«
    »Mit Henrike Sanddorn.«
    »Hast du sie gefragt, worüber sie mit ihrem Mann geredet hat?«
    Wir verließen das Gebäude. Kalter Nieselregen schlug uns entgegen.
    »Hatte ich vor«, sagte Franka. »Aber Henrike Sanddorn ist vorgestern aus ihrer Wohnung in Warendorf ausgezogen. Und ihren Nachbarn hat sie nicht verraten, wo sie jetzt wohnt.«
    Ich schaute missmutig zum Himmel. »Das wundert mich überhaupt nicht.«
    »Du solltest mal eine Pause einlegen«, sagte Franka. »In den letzten Tagen habe ich bis zum Umfallen für dich gerackert. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern ein freies Wochenende verbringen und dich nicht schon wieder aus dem Gefängnis holen.«
    Ich nahm sie in den Arm. »Du bist wunderbar, Franka. Ehrlich. Du hast einiges bei mir gut. Und versprochen: Bis Sonntagabend werde ich dir keinen Ärger machen.«
    Sie verzog das Gesicht. »Wieso bis Sonntagabend?«
    »Weil an diesem Wochenende Sarah zu mir kommt. Da bin ich ausschließlich Vater.«

    Imke, meine Ex, sah das allerdings anders. Sie hatte in der Zeitung von meiner Verhaftung gelesen und erklärte mir am Telefon, dass sie einen Mordverdächtigen nicht für den richtigen Umgang ihrer Tochter halten würde.
    »Sarah ist auch meine Tochter«, sagte ich wütend. »Du weißt genau, dass ich keinen Mord begehen könnte. Inzwischen bin ich rehabilitiert. Das wirst du morgen in der Zeitung lesen. So eine Verhaftung gehört nun mal zum Berufsrisiko.«
    »Warum kannst du dir keinen anständigen Beruf suchen? Hast du es in deinem Alter noch nötig, hinter Büschen zu lauern und über Leichen zu stolpern?«
    Ich wartete, bis ich wieder ruhig sprechen konnte. »Die Leiche, über die ich gestolpert bin, war mein Auftraggeber.«
    »Und wenn

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