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Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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geschworen, die Republik zu beschützen und den Feind zu jagen und zu plagen, und nichts in dem genannten Eid erlaubt mir, in dieser Hinsicht wählerisch zu sein.«
    »Wohl gesprochen«, sagte Fujiama. »Aber in Ihrem Eid ging es auch darum, Befehle zu befolgen und die Kommandohierarchie zu respektieren, und dieser Teil ist es, den Sie schon über Ihre ganze Karriere hinweg konsequent missachten. Ich möchte das nicht noch einmal erleben. Ich bin es leid, hier zu sein, während der Krieg dort stattfindet. Die Menschen und Außerirdischen auf diesem Schiff haben ihre Zeit in der Wüste abgeleistet; sie haben es verdient, sich wieder ins Getümmel stürzen zu dürfen.« Er runzelte die Stirn. »Das Idiotische ist nun, dass Sie unsere größte Chance in dieser Hinsicht darstellen. Falls die Presse und die Leute Sie schon nicht auf Rapunzel umkommen lassen wollten, dann werden sie auch nicht glücklich darüber sein, dass Sie im Randsektor festsitzen, während der Krieg fünfzigtausend Lichtjahre entfernt von hier tobt. So abscheulich das ist: Wir müssen zu einer Einigung gelangen.«
    »Sie mögen mich nicht besonders, nicht wahr?«, fragte Cole neugierig.
    »Bereitet Ihnen das Kopfzerbrechen, Mr. Cole?«
    »Im Grunde nicht, obwohl ich es natürlich lieber habe, wenn man mich schätzt.«
    »Die Wahrheit lautet, dass ich Sie nicht gut genug kenne, um Sie leiden oder nicht leiden zu können«, antwortete Fujiama.
    »Was ich allerdings tue: Ich fürchte und beneide Sie. Ich beneide Sie um Ihre Leistungen und Ihre Fähigkeit, außergewöhnliche Situationen nach Ihrem Willen zu gestalten; und ich fürchte, was diese Fähigkeit meinem Schiff und meiner Zukunft antun kann. Ist das für Sie ehrlich genug?«
    »Ja, Sir, das ist es«, sagte Cole.
    »Möchten Sie mir sonst noch etwas sagen?«
    »Nein, Sir.«
    »Jetzt, wo wir einander verstehen, erhalte ich da Ihr Versprechen, dass Sie künftig weder die Roosevelt noch ihre Beiboote oder Angehörige ihrer Mannschaft in Gefahr bringen, ohne mich vorher zu informieren?«
    »Ja, Sir«, sagte Cole. »Jetzt, wo wir einander verstehen, werde ich keine derartige Maßnahme ergreifen, ohne Sie vorher zu informieren.«
    »Ich habe das Gefühl, dass Sie semantische Spielchen mit mir treiben. Ich hoffe, dass Sie es nicht tun, denn ich spiele keinerlei Spiel. Sollten Sie Ihr Versprechen brechen, dann zögere ich nicht, Sie Ihres Postens zu entheben und Ihnen für den Rest unseres Einsatzes im Randsektor Kabinenarrest zu verpassen.«

    »Ich glaube Ihnen, Sir«, sagte Cole.
    »Das sollten Sie auch.« Fujiama starrte ihn ausgiebig an. »Ist unser Gespräch beendet?«
    »Ja, Sir, das ist es«, sagte Cole.
    Fujiama ging zu einem Schrank und fuhr davor mit der Hand hin und her. Die Tür verschwand, und er holte eine halb leere Flasche Cygnischen Cognac und zwei Gläser hervor. »Dann trinken wir einen und versuchen, die Illusion von Kameradschaft zu wahren.«
    »Klingt gut in meinen Ohren, Sir«, sagte Cole, nahm ein Glas entgegen und fragte sich, wie lange die Illusion von Bestand sein würde.
Kapitel 11
    Cole lag gerade behaglich auf dem Bett und las ein Buch im Computer, als das Buch verschwand und durch das Bild von Sharon Blacksmith ersetzt wurde.
    »Beschäftigt?«, fragte sie.
    »Sehe ich so aus?«
    »Ersparen Sie mir Ihre Süffisanz«, sagte sie. »Gerade sind neue Befehle eingetroffen. Zwar werden Sie ohnehin davon erfahren, aber da ich vermute, dass Sie dafür verantwortlich sind, dachte ich, es Ihnen schon vorher zu sagen
    - falls Sie versprechen, den Mund zu halten und überrascht zu tun, wenn der Inhalt der Befehle schließlich bekannt gemacht wird.«
    »Was ist los?«
    »Befehle von ganz oben. Die Teddy R wird in den PhönixSternhaufen verlegt, wo wir und zwei weitere Schiffe den ganzen verdammten Sternhaufen patrouillieren sollen.«
    »Das ist fast so weit vom eigentlichen Krieg entfernt wie der Randsektor«, sagte Cole. »Wie viele bewohnte Planeten enthält der Sternhaufen?«
    »Ein paar hundert, die meisten davon unsere.«
    »Warum sagen Sie, ich wäre dafür verantwortlich?«
    »Sie sind ein Held, erinnern Sie sich? Die Leute wollen ihren Helden nicht draußen im Randsektor haben, wo nichts passiert, also verlegt uns die Raumflotte in den Phönix-Sternhaufen, wo ...« Sie grinste. »... noch weniger passiert.«
    »Findet man dort irgendetwas, das den Schutz lohnen würde?«
    Sie zuckte die Achseln. »Bergbauplaneten, landwirtschaftliche Planeten, drei Handelszentren. Angeblich

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