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Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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findet man auf Dalmation II ein fantastisches Hurenhaus, falls das nach Ihrem Geschmack ist.«
    »Ich hätte Sie gern gefragt, woher Sie davon wissen«, sagte Cole, »aber ich fürchte, Sie könnten mir antworten.«
    Sie lachte. »Vergessen Sie nur nicht: Sobald Mount Fuji oder Podok die Befehle bekannt gibt, sind Sie überrascht.«
    »Völlig von den Socken. Vielleicht falle ich gar in Ohnmacht.«
    »Sind Sie nach wie vor in der blauen Schicht?«
    »Na klar. Mein Dienst beginnt in etwa zwei Stunden.«
    »Ich mache in ein paar Minuten Pause«, sagte Sharon. »Falls Sie nichts Besonderes vorhaben, kommen Sie doch in die Messe herab, und ich spendiere Ihnen einen Becher Kaffee.«
    »Klar, wieso nicht?«, fragte er. »Ich habe das verdammte Buch schon mal gelesen.«
    »War es der Butler?«
    »Sicher. Bis gleich in der Messe.«
    Er trennte die Verbindung, ging zum Waschbecken, spülte sich das Gesicht ab und verließ die Kabine.
    Er bemerkte, dass er jedes Mal angestarrt wurde, wenn er auf dem Flur an einem Mitglied der Mannschaft vorbeikam, aber er hatte keine Ahnung, ob die Leute von seinen Leistungen auf Rapunzel beeindruckt waren oder Widerwillen gegen seine traurige Berühmtheit hegten. Er erinnerte sich daran, die militärischen Grüße jedes Yeoman und Ensign zu erwidern, der an ihm vorbeikam, und erreichte endlich die Messe, wo Sharon an einem kleinen Tisch saß und auf ihn wartete.
    »Sie sehen gut aus«, fand sie. »Offensichtlich sind Abenteuer unter Lebensgefahr bekömmlich für Sie.«
    »Ach, lassen Sie das doch«, sagte er. Er schaltete seine Seite des Tisches ein und bestellte einen Kaffee. »Wie laufen die Spannergeschäfte? Oder eher die einer Spannerin?«
    »Schlecht«, sagte sie und war auf einmal ernst.
    »Was ist los?«
    »Das Übliche«, antwortete sie. »Hoffen Sie lieber, dass uns niemand in den nächsten zwei Stunden angreift, denn einer der drei diensthabenden Geschützoffiziere ist total high, und die beiden anderen stehen ihm nicht viel nach.«
    »Woher haben sie nur den Stoff?«, fragte Cole. »Wir sind doch seit Monaten nirgendwo gelandet.«
    »Was denken Sie denn? Jemand plündert die Krankenstation.«
    »Trotz all Ihrer Sicherheitsanlagen?«

    »Jemand, der sehr kreativ ist«, sagte sie. »Oder vielleicht eine Menge solcher Leute.«
    »Ich wusste ja schon, dass wir ein Drogenproblem haben ...«, begann er.
    »Wir haben mit allem ein Problem«, unterbrach ihn Sharon. »Niemand hat sich seit drei Tagen in den Labors blicken lassen. Einer der weiblichen Ensigns wäre in der Schiffskapelle - ausgerechnet dort! - vergewaltigt worden, wäre nicht Ihr Freund Forrice zufällig vorbeigekommen. Die Leute bestehlen nicht nur das Schiff, sondern sich auch gegenseitig.« Sie seufzte schwer. »Alle unsere faulen Äpfel in einen Korb zu packen, das war vielleicht nicht die cleverste Idee, die die Raumflotte jemals hatte.«
    »Ich wusste noch gar nicht, dass es so schlimm ist«, sagte Cole. »Oh, Four Eyes und der Captain haben beide davon gesprochen, aber ich hielt es nur für das übliche Gemecker.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist schlimm, Wilson.«
    »Na ja, solange ich hier festsitze und möglicherweise mein Leben davon abhängt, schätze ich, ist es mein Job, den Leuten ein wenig Disziplin einzutrichtern, falls es der Captain nicht tut.«
    »Mount Fuji verbringt die meiste Zeit in seinem Büro oder seiner Kabine und hat fast nie mit der Mannschaft zu tun. Ich
    denke, der Verlust seiner Frau und seiner Kinder hat bei ihm zu schlimmsten Depressionen geführt.« Sie nahm einen Bissen von dem Gebäck, das vor ihr lag. »Er war mal ein guter Mann und ein tapferer. Tatsächlich«, setzte sie hinzu, »bin ich die Personalakten der meisten Crewmitglieder durchgegangen, und niemand ist wegen Feigheit hier.«
    »Das ist egal«, sagte Cole. »Man braucht nicht besonders tapfer zu sein, um in einem Krieg zu kämpfen. Falls jemand auf dich schießt und du nirgendwohin flüchten kannst, schießt du eben zurück ... und im Weltraum bietet sich selten eine Zuflucht. Aber falls es uns an Disziplin mangelt, dann will man mit den Impulskanonen schießen und stellt fest, dass sie nicht gewartet wurden; man möchte manövrieren und stellt fest, dass niemand den Navigationscomputer für den umgebenden Sektor programmiert hat; man leidet auf einmal an Atemnot und bemerkt, dass sich niemand um den hydroponischen Garten gekümmert hat und der Sauerstoff-Notvorrat erschöpft ist.« Er unterbrach sich. »Einen dummen

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