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Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Befehl zu missachten ist eine Sache, und falls die Raumflotte dann von mangelnder Disziplin spricht, mag sie das tun; aber die eigenen Waffen, die eigene Ausrüstung und das eigene Schiff in einem Krieg nicht zu warten, das ist schon etwas ganz anderes, und dieser Mangel an Disziplin ist es, dem wir ein Ende machen müssen.«
    »Ich stimme Ihnen von ganzem Herzen zu«, sagte Sharon. »Die Lage ist jedoch so stark außer Kontrolle geraten, dass ich wirklich nicht weiß, ob man sie überhaupt noch in Ordnung bringen kann.«
    »Jedes Problem ist lösbar«, sagte Cole. »Was läuft hier noch außer den Drogen?«
    »Eine Menge Sex, darunter auch Interspezies-Verbindungen.« Sie lächelte auf einmal. »Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass fleischliche Intrigen jetzt jederzeit ihr reizendes Haupt in Ihrer Nähe erheben.«
    »Verzeihung?«
    »Drei der Frauen an Bord haben eine Wette laufen, welche als Erste mit Ihnen ins Bett steigt«, sagte sie amüsiert.
    »Möchten Sie die Namen erfahren?«
    »Nein. Ich könnte mir vorstellen, dass ich sie bald genug erfahre. Möchten Sie mir sonst noch etwas erzählen?«
    »Tatsächlich, das möchte ich«, sagte Sharon. »Hüten Sie sich vor Podok.«
    »Warum?«
    »Sie hat versucht, Sie wegen Verstoßes gegen Befehle und Vorschriften zu belangen, und stattdessen erhielten Sie einen weiteren Tapferkeitsorden. Ich behaupte nicht, alle Nuancen und Feinheiten des Polonoi-Denkens zu kennen, aber ich habe das Gefühl, dass sie einen verdammt mächtigen Groll gegen Sie hegt.«
    »Danke für die Warnung.«
    Auf einmal wurden Stimme und Gesicht des Captains auf alle Stationen an Bord gesendet, auch in die Messe.
    »Hier spricht Captain Fujiama«, sagte er. »Die Theodore Roosevelt hat gerade neue Befehle erhalten. Um siebzehn Uhr -also in siebenunddreißig Minuten - haben wir den Randsektor zu verlassen und den Phönix-Sternhaufen anzufliegen, wo wir uns mit der Bonaparte und der Maracaibo zusammentun, um gemeinsam die zweihunderteinundvierzig bewohnten Planeten dieses Sternhaufens zu patrouillieren. Sobald wir dort sind, haben wir Funkstille zu wahren, bis wir gegenteilige Order erhalten. Falls Sie also irgendwelche Subraumnachrichten senden möchten, tun Sie das jetzt.«
    Das Bild verschwand.
    »Wie lange brauchen wir bis dorthin?«, fragte Cole.
    Sharon zuckte die Achseln. »Das ist nicht mein Fachgebiet. Ich kann es aber herausfinden, falls es wichtig ist.«
    »Nein, ist es im Grunde nicht. Ich war nur neugierig.« Er legte eine Pause ein. »Es gibt allerdings etwas, was Sie für mich tun können.«
    »Heraus damit.«
    »Überwachen Sie mich rund um die Uhr.«

    »Sind Sie so stolz auf Ihre sexuelle Technik?«, fragte sie lächelnd.
    »Ich meine es ernst. Ich habe vor, auf diesem Schiff für ein bisschen Disziplin zu sorgen - meine Vorstellung von Disziplin, nicht die der Raumflotte. Ich vermute, das wird auf Widerwillen stoßen. Falls mir jemand ein Messer zwischen die Rippen rammt, wüsste ich gern, dass er nicht ungestraft davonkommt.«
    »In Ordnung«, sagte sie. »Begleiten Sie mich in die Sicherheitsabteilung, und ich rüste Sie so aus, dass wir Sie überwachen können, wo immer Sie auch stecken.«
    »Prima.« Er trank seinen Kaffee aus. »Ich bin bereit, wann immer Sie es auch sind.«
    »Noch nicht«, entgegnete sie. »Sie sind nur ein Held. Das hier ...« Sie deutete auf das Gebäck. »... ist eine sündhaft tolle Mischung aus Schokolade, Vanillecreme und zwei oder drei Zutaten, die nicht mal der Chef des Sicherheitsdienstes bestimmen konnte.« Sie nahm einen weiteren Bissen. »Ich vermute, ich muss das Zeug einfach so lange essen, bis ich sämtliche Bestandteile identifiziert habe.«
    »Wie können Sie nur dermaßen essen und dabei so schlank bleiben?«, erkundigte sich Cole.
    »Ein wenig Sport und viele Sorgen«, antwortete sie. »Besonders die vielen Sorgen.« Sie starrte ihn an. »Weniger effektiv jedoch als die Methode zum Abnehmen, die Sie auf Baimoral IV demonstriert haben.«
    »Sie wissen davon?«
    »Das ist mein Job. Ich bin mit Ihrer Akte so vertraut wie Sie selbst. Was ich aber nicht verstehe: Wie kam es nur, dass Sie gefangen genommen wurden? Es war eine solch offenkundige Falle.«
    »Natürlich war sie das, aber niemand wusste, wo die Teronis Gerhardt Sigardson festhielten. Ich überlegte mir, dass ich es nur herausfinden konnte, indem ich mich selbst gefangen nehmen ließ.«
    »Wie lange blieben Sie ohne Nahrung?«
    »Einige Zeit«, antwortete er unverbindlich.

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