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Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Podok nicht schon sauer genug.«
    »Podok ist noch das geringste deiner Probleme«, wandte der Molarier ein.
    »Oh?«
    »Die ganze Mannschaft weiß jetzt, was du mit Leuten anstellst, die im Dienst Drogen nehmen. Die Leute, die dir am Aufzug zugejubelt haben, sind wahrscheinlich schon mehr als die Hälfte derer, deren System von Aufputschmitteln frei ist.«
    »Das wird kein Problem sein«, fand Cole. »Soweit ich feststellen kann, haben wir weder Feiglinge noch Deserteure in unserer Mannschaft. Was die Leute belastet: Sie sind sauer, weil sie hier sind, und fühlen sich außerdem gelangweilt. Ich denke, ein bisschen Disziplin wird sie nicht schrecken, solange sie erkennen, dass das einem Zweck dient. Ich denke sogar, dass sie sich darüber freuen werden. Ich bin überzeugt, dass die meisten von ihnen gute Mannschaftsmitglieder sein möchten. Nur hat bislang niemand darauf bestanden, und die Hälfte der Vorschriften, auf deren Einhaltung die Offiziere bestehen, ergibt nicht den geringsten Sinn.«
    »Du solltest lieber hoffen, dass du damit richtig liegst.«
    »Mach dir keine Sorgen. Falls ich mich irre: Der Sicherheitsdienst überwacht mich ständig.«
    »Was nur bedeutet, dass sie wissen werden, wem sie den Mord an dir anlasten können«, meinte Forrice.
    »Bist du immer so optimistisch?«
    »Ich muss ein Optimist sein«, erklärte Forrice. »Ich habe schließlich niemanden mehr, den ich foppen kann, falls man dich umbringt.«
    »Ich bin richtig gerührt«, sagte Cole. »Aber nur für den Fall, dass sie die bösen Buben lieber umbringen: Haben wir noch Leute an Bord, die für unsere Geschützspezialisten einspringen können?«
    »Ich treibe jemanden auf«, sagte Forrice. »Seit ich nicht mehr der blauen Schicht angehöre, sind meine Pflichten etwas vage.«
    »Wie die aller anderen an Bord. Darin liegt eines unserer Probleme.«
    »Na ja, wenigstens wissen wir, dass die Impulskanone vor einer Woche noch funktioniert hat. Sie war es, die wir gegen das Bortellitenschiff eingesetzt haben.«
    »Ein Schiff zu treffen, das am Boden festsitzt und gar nicht ahnt, dass ein Angriff bevorsteht, ist wohl nicht der wirkungsvollste Test unserer Waffen«, wandte Cole ein.
    »Dem stimme ich zu«, sagte Forrice. »Andererseits ist das immer noch besser, als danebenzuschießen.«
    Eine Lampe blinkte, und eine Glocke läutete.
    »Da spielt jemand dein Lied«, sagte der Molarier.
    »Das sagt mir, dass die weiße Schicht in zehn Minuten endet«, sagte Cole, der immer noch saß. »Zeit, an die Arbeit zu gehen.«
    »Ich sehe gar nicht, dass du Richtung Brücke losstürmst«, stellte Forrice fest.
    »Falls ich zu früh dort eintreffe, schätze ich, dass mir Podok den Zutritt verwehrt. Und natürlich wird sie mich melden, falls ich zu spät komme. Also gehe ich hinauf und warte direkt vor der Brücke ab, um sie präzise um 16
    Uhr zu betreten.«
    »Warum sorgst du dich darum, dass sie dich melden könnte?«, fragte Forrice verwirrt. »Du weißt doch, dass die Raumflotte dich nicht bestrafen wird; nicht nach Rapunzel.«
    »Die Raumflotte ist weniger begeistert von mir, als du denkst«, hielt ihm Cole trocken entgegen. »Was eine disziplinarische Meldung angeht: Falls ich vorhabe, alle Fehltritte zu bestrafen und die schlimmsten Übeltäter in die Zelle zu stecken, dann sieht es wirklich nicht gut aus, wenn ich selbst gemeldet werde. Selbst wenn alle wissen, dass es ein erfundener Vorwurf ist, eingetragen von einem missgünstigen Offizierskameraden.«
    Er stand auf, wartete ab, bis der Molaner in seiner anmutigen dreibeinigen Gangart auf den Korridor hinausrotiert war, spazierte dann zum Aufzug und fuhr zum Brückendeck hinauf. Er wartete, bis eine automatische Pfeife offiziell das Ende der weißen Schicht bekannt gab, und betrat die Brücke, ehe der letzte Laut des Signals verklungen war. Er nahm steif Haltung an und salutierte forsch vor Podok, als sie an ihm vorbeiging, und fragte sich dabei müßig, ob sie Sarkasmus erkannte, wenn sie ihn demonstriert sah.
    Christine Mboya saß nicht mehr an der Kommunikatorstation. Sie war durch Jacillios ersetzt worden, eine Molarierin, die, wie Forrice Cole versicherte, aktuell zu den Personen mit dem meisten Sex-Appeal gehörte - eine Bewertung, die an Cole vorbeiging. Der Offizier vom Dienst war Lieutenant Malcolm Briggs, erst kürzlich von der Prosperity hierher versetzt, weil er einen anderen Offizier geschlagen hatte, aus Gründen, die vage blieben. Seiner Personaldatei zufolge war er zuvor ein guter

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