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Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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werden. Sobald Sie das hören, verschwinden Sie schnellstens von hier und begeben Sie sich unverzüglich auf Ihre Gefechtsstation.«
    »Meinen Sie das ernst?«
    »Ja, ich meine das ernst«, sagte Cole. »Ich zumindest wüsste gern, dass unsere Geschütze einsatzfähig sind, und Sie wissen wahrscheinlich zehn mal mehr über unsere Kanonen und die anderen Sachen als die Leute, die Four Eyes gerade ausbildet.«
    »Wie steht es mit meinen Geschützkameraden?«, fragte Pampas. »Wie geht es ihnen?«
    »Kudop liegt noch immer im Koma, weil er ein Samenkorn zu viel gekaut hat, und da es sich bei unserem Arzt um einen Bedalier handelt, dessen gesamte Erfahrung mit Polonoi auf unser Schiff beschränkt ist, vermute ich, dass Kudop noch eine ganze Weile weiterschlafen wird.«
    »Und Solaniss?«
    »Ob Sie es glauben oder nicht, er wurde zur Wartungsmannschaft versetzt«, antwortete Cole. »Ich habe Podok zu erklären versucht, dass wir ihn bei den Geschützen brauchen, wo wir knapp an Personal sind, aber Sie kennen sie ja - falls der Dienstplan sagt, dass seine nächste Station die Wartungsmannschaft ist, dann geht er dorthin.« Er unterbrach sich. »Ich weiß, dass wir einen vierten Geschütztechniker hatten, bin ihm aber noch nicht begegnet.«

    »Ihr«, berichtigte ihn Pampas.
    »Mensch?«
    Pampas schüttelte den Kopf. »Eine Orovitin.«
    »Ich denke nicht, dass ich schon mal einem begegnet bin.«
    »Sie ähnelt gewissermaßen einem hässlichen Soporier.«
    »Hab auch von denen noch keinen gesehen.«
    »Ich dachte, Sie wären schon überall in der Galaxis gewesen, Sir«, sagte Pampas.
    »Ja, war ich auch«, bestätigte Cole. »Gewöhnlich aber im Innern eines Schiffs. Sie wären überrascht, wie vielen Lebensformen man gar nicht begegnet, wenn man nie landet.« Pampas lachte leise. »Ja, ich weiß, was Sie meinen, Sir.«
    »Na ja, ich gehe jetzt lieber«, sagte Cole. »Ich werde Sie zumindest einmal täglich besuchen. Falls Sie etwas brauchen, sprechen Sie es laut aus.«
    »In einer leeren Kabine?«
    »Colonel Blacksmith oder einer ihrer Leute werden Sie überwachen. Sie überwachen außerdem jeden sonstigen Quadratzentimeter an Bord, sodass man womöglich nicht sofort auf Ihren Wunsch reagiert - aber über kurz oder lang werden die Überwachungsanlagen übermitteln, dass jemand in Ihrer Kabine etwas gesagt hat, selbst wenn es nur Sie mit dem Wunsch nach einem Bier waren, und man wird für Sie tun, was möglich ist.« Er redete lauter.
    »Habe ich Recht?«
    »Ja, Sir«, antwortete eine Männerstimme unvermittelt hoch oben in einer Ecke. »Und Sie müssen nicht brüllen.«
    »Die Leute vom Sicherheitsdienst müssen eine Menge Dinge und Personen im Auge behalten, also missbrauchen Sie das Privileg nicht«, mahnte Cole Pampas. »Aber denken Sie notfalls daran, dass Sie es haben.«
    »Danke, Sir«, sagte Pampas.
    »Bis morgen«, sagte Cole und ging wieder auf den Flur hinaus.
    Er überlegte, auch bei Rachel Marcos hineinzublicken, entschied sich aber dagegen. Er verabscheute Tränen, und er war überzeugt, dass sie nach wie vor ausgiebig weinte. Er wollte sich einfach nicht mit ihrem Flehen oder, noch schlimmer, ihren Avancen befassen. Stattdessen ging er in die Messe, bestellte für Rachel das reichhaltigste Dessert, das er auf dem Menü entdeckte, fand einen Yeoman, der gerade nur herumlungerte, und wies ihn an, ihr das Dessert zu bringen.
    Dann war es endlich Zeit, entschied er, zur Brücke hinaufzufahren. Nicht, dass er das Teroni-Schiff nicht auch auf jedem anderen der zwei Dutzend Monitore hätte betrachten können, die im ganzen Schiff verstreut waren, oder auch auf dem eigenen Computer - aber dieses Schiff bereitete ihm weniger Kopfzerbrechen als Podoks Reaktion darauf. Das einzige Mal, dass er sie in einer Lage erlebt hatte, die einer Krise ähnelte - damals im PhönixSternhaufen -, hatten ihn ihre Reaktionen nicht mit großer Zuversicht erfüllt.
    Er nahm den Luftpolsterlift, hielt sich einige Augenblicke lang zurück, bis er sicher war, dass alle hier gelassen agierten, und trat vor.
    »Bitte um Erlaubnis, die Brücke betreten zu dürfen, Captain«, sagte er und erinnerte sich daran zu salutieren, als sie sich zu ihm umdrehte.
    »Erlaubnis gewährt.«
    »Danke, Captain«, sagte er.
    »Warum sind Sie hier, Mr. Cole?«, fragte sie. »Noch läuft die weiße Schicht.«
    »Ich dachte mir, Sie könnten mir Ihre Absichten bezüglich des Teroni-Schiffs erläutern, Captain«, antwortete Cole.
    »Ich sollte wirklich erfahren, ob

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