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Wilson Cole 02 - Die Piraten

Titel: Wilson Cole 02 - Die Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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pflückte das Gerät vom Gürtel, wo er es angeheftet hatte, und legte es weg. »Wenn ich es mir recht überlege, bin ich ohne das besser dran. Ich möchte nicht, dass jemand das Signal anpeilt oder Ihnen eine gefälschte Nachricht übermittelt. Schließlich bin ich nur der Unterhändler; der Schatz befindet sich genau hier an Bord. Denken Sie nur daran: Warten Sie vier Stunden lang, und falls ich bis dahin nicht zurückgekehrt bin, starten Sie.«
    »Falls ich das tue, bin ich schon morgen mit der Teddy R wieder hier.«
    »Das ist eine Kommandoentscheidung«, entgegnete Cole, »und falls ich nicht da bin, liegt es an Four Eyes, sie zu treffen. Gehen wir mal davon aus, dass dies alles nur theoretische Erwägungen sind und ich in ein oder zwei Stunden zurück bin, schwer mit Geld beladen.«
    Cole ging zur Luke, stieg auf den Erdboden hinab und ging zu Zoll und Einwanderung hinüber. Er benutzte eine ID, die er einem Mannschaftsmitglied der Achilles abgenommen hatte, ehe er diese beseitigte, und die Sharon so geändert hatte, dass sie mit seinem Stimmmuster, Daumenabdruck und Netzhautmuster übereinstimmte. Diese Fälschung hätte auf Deluros VIII oder sonst einem der stärker besiedelten Planeten der Republik keiner Überprüfung standgehalten, aber Cole war ziemlich überzeugt, dass er hier draußen damit durchkam, hier unweit der Inneren Grenze. Er wusste: In ein oder zwei Tagen - hoffentlich später - würde irgendein Computer irgendwo bemerken, dass Handelsvertreter Roger Cowin und Meuterer Wilson Cole dasselbe Netzhautmuster hatten und sich furchtbar ähnlich sahen, aber Cole erwartete, in den nächsten paar Stunden in Sicherheit zu sein, und mehr interessierte ihn nicht.
    Er benutzte öffentliche Verkehrsmittel, um die nahe gelegene Stadt zu erreichen, und fragte dort ein leuchtendes Straßenschild nach dem Standort der Pilargo Company; er wartete, während das Gerät die Adresse auf eine Holokarte mit Sprachanweisung drückte, und betrat wenig später die Räumlichkeiten der Versicherung.
    Ein glänzender Silberroboter saß am Empfangstisch.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er mit einer singenden Frauenstimme.
    »Ich heiße Roger Cowin«, antwortete Cole. »Ich habe einen Termin bei Mr Taniguchi.«
    »Ich sage ihm, dass Sie hier sind.« Der Roboter blieb etwa zwanzig Sekunden lang reglos. »Er empfängt Sie jetzt.
    Sein Büro finden Sie am Ende des Flures zu Ihrer Linken.«
    »Danke«, sagte Cole, aber der Roboter gab nicht zu erkennen, ob er ihn überhaupt gehört hatte. Cole folgte dem Flur, erreichte das letzte Büro und wartete darauf, dass sich die Irisblende der Tür öffnete und ihn einließ. Im Büro sah er sich einem korpulenten Mann gegenüber, dessen schwarze Haare sich bereits lichteten und dessen Spitzbart einfach zu sauber getrimmt war und eher an Farbe oder Make-up erinnerte als an Haare.
    »Mr Cowin?«, fragte der Mann, stand auf und streckte die Hand aus.
    »Der bin ich«, sagte Cole, ergriff die gereichte Hand und schüttelte sie.
    »Und ich bin Hector Taniguchi.«
    »Ich freue mich, Sie kennenzulernen.«
    »Unserem Computer zufolge haben wir noch nie Geschäfte mit Ihnen getätigt, Mr Cowin. Sie geben an, Sie wären Handelsvertreter, haben allerdings nicht Ihr Unternehmen genannt. Ich frage mich, warum Sie denken, dass Sie mich persönlich sprechen müssen und nicht unseren Einkaufsleiter.«
    »Ich denke, dass meine Ware seine Kompetenz ein bisschen übersteigen könnte.«
    »Oh ?«, fragte Taniguchi und bemühte sich erfolgslos darum, uninteressiert zu erscheinen.
    »Ja. Zunächst jedoch möchte ich fragen, ob Sie einen Lügendetektor in Ihren Räumen haben ?«
    Taniguchi runzelte die Stirn. »Die meisten großen Unternehmen haben einen. Die Geräte sind natürlich nicht so leistungsfähig wie die der Polizei, aber sie erfüllen ihren Zweck.«
    »Gut. Ehe wir anfangen, möchte ich, dass Sie mir zwei Fragen stellen, wobei das Gerät meine Antworten überwacht. Sobald Sie davon überzeugt sind, dass ich die Wahrheit sage, können wir zum geschäftlichen Teil übergehen.«
    »Das, was Sie da sagen, klingt wirklich faszinierend, Mr Cowin«, sagte Taniguchi. »Haben wir wirklich eine Transaktion zu tätigen?«
    »Oh ja«, versicherte ihm Cole. »Wir haben ganz eindeutig eine Transaktion zu tätigen.«
    Taniguchi rief einen Untergebenen, und zwei Minuten später war Cole an den Lügendetektor angeschlossen.
    »Was jetzt, Mr Cowin?«
    Cole holte einen kleinen Würfel aus der Tasche und reichte

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