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Wilson Cole 02 - Die Piraten

Titel: Wilson Cole 02 - Die Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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dass du nie ein Schiff oder auch nur einen Flugwagen gemietet hast.«
    »Du würdest die Wette gewinnen«, sagte Cole. »Was übersehe ich hier?«
    »Sie werden eine Kaution fordern. Womöglich berechnen sie dir nur eintausend Credits oder so für einen Tag, aber sie werden einem völlig Fremden kein Raumschiff im Wert von dreihunderttausend Credits anvertrauen, ohne dass er eine beträchtliche Kaution hinterlegt.«
    »So viel Geld haben wir nicht auf der Teddy R. Deshalb mieten wir ja ein Schiff - damit wir das Geld holen können.« Er senkte einen Augenblick lang nachdenklich den Kopf. »Okay, wir machen es wie folgt: Ich gebe Mr Morales ein halbes Dutzend Diamanten mit. Das müsste als Kaution reichen. Und ich schicke Bull Pampas und Braxite mit und vielleicht auch die hochgewachsene Frau, die niemals im Wissenschaftslabor zu finden ist, wenn ich sie brauche, diese - wie heißt sie noch gleich? - Idena Müller. Dann hat sie wenigstens mal was zu tun.«
    »Was zum Beispiel?«, fragte Sharon.
    »Ich hätte eigentlich erwartet, das wäre offenkundig«, antwortete Cole. »Falls die Diamanten nicht akzeptiert werden, stehlen wir das Schiff.«
    »Und steuern damit einen Planeten an, wo man danach Ausschau halten wird?«, wollte Sharon wissen.
    »Wir lassen Bull, Braxite und Müller zurück, und sie werden freundlich, aber bestimmt erklären, dass das Schiff innerhalb eines Standardtages zurückgegeben wird und dass die Agentur, sofern sich ihre Leute vernünftig benehmen, ihre Mietgebühr erhält sowie zusätzlich einen Bonus.«
    »Und falls sie sich nicht vernünftig benehmen?«
    »Dann geht die Mietgebühr an ihre Uberlebenden, und wir behalten den Bonus.«
    »Du würdest diese Leute wirklich umbringen?«
    »Verdammt, nein!«, erwiderte Cole. »Aber das verrate ich ihnen natürlich nicht, falls du es auch nicht tust. Und du musst zugeben, dass Bull und Braxite ganz schön beeindruckende Vertreter ihrer jeweiligen Spezies sind.«
    »Warum soll Idena Müller sie dann überhaupt begleiten?«
    »Man trifft dort möglicherweise zwanzig Beschäftigte an. Vielleicht hält sich auch eine Kundin auf der Damentoilette auf, während unsere Leute ihre Drohungen aussprechen, eine Kundin, die anschließend vielleicht die Polizei informiert. Damit soll nicht gesagt sein, dass nicht auch Sokolow oder ein anderer Mann diesen Job erledigen könnte, aber warum die Leute mehr provozieren als nötig?«
    »Und das von einem Typ, der sie mit dem Tode bedrohen möchte«, sagte Sharon erheitert.
    »Ich weiß aus vielen langen und intensiven Nächten, die wir gemeinsam verbracht haben, dass Feinsinn nicht deine starke Seite ist«, sagte Cole, »aber es besteht ein Unterschied zwischen der Drohung, jemanden umzubringen, und ihn tatsächlich umzubringen.«
    »Warst du vielleicht vergangene Nacht feinsinnig, bevor oder nachdem du ... «
    »Sag es nicht!«, unterbrach er sie. »Du schockierst damit nur unser neuestes Mannschaftsmitglied. Sag einfach den drei genannten Mannschaftsmitgliedern Bescheid, dass sie sich bereithalten sollen.«

    Ihr Bild verschwand, und Cole wandte sich erneut an Morales. »Okay, folgen Sie mir ins Wissenschaftslabor.«
    »Das Wissenschaftslabor?«
    »Yeah. Dort habe ich die Diamanten untergebracht.«
    »Gibt es dafür einen besonderen Grund?«
    »Klar doch. Seit ich auf der Teddy R bin, habe ich noch nie erlebt, dass jemand freiwillig ins Labor gegangen wäre. Zumindest nicht, seit ich dafür sorgte, dass die Leute dort nicht mehr ihre Drogenvorräte aufbewahren konnten.«
    »Sie haben Drogen genommen?«
    »Früher einmal«, antwortete Cole. Auf einmal wurde sein Gesicht hart, und etwas Kaltes, beinahe Furchterregendes trat in seinen Blick. »Heute nicht mehr.«
    Zum ersten Mal erblickte Morales damit einen Hinweis auf das, was diesen sehr freundlichen Mann zum meistdekorierten Offizier der Raumflotte gemacht hatte - und auch darauf, warum die Flotte ihn zu ihrem größten Feind erklärt hatte.
Kapitel 12
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte Morales, während das Zwei-MannSchiff Richtung New Madrid raste.
    »Es war nicht Ihre Schuld«, entgegnete Cole. »Kein ehrlicher Mensch hätte diese Diamanten jemals als Kaution akzeptiert.« Er zuckte die Achseln. »Wir hatten einfach das Pech - und er ebenfalls -, dass wir auf einen ehrlichen Menschen gestoßen sind.«
    »Er ebenfalls?«, wiederholte Morales. »Haben Sie vor, ihn umzubringen, wenn wir zurückkommen?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Cole. »Aber hätte er sich

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