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Wilson Cole 05 - Flaggschiff

Titel: Wilson Cole 05 - Flaggschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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den wir erreichen.«
    »Weil wir uns weigern, einen Gefangenen zu foltern?«, wollte Brill wissen.
    »Nein«, sagte Cole. »Für die Missachtung eines direkten Befehls und für Ihre Bereitschaft, lieber achtzig Bundesgenossen sterben zu lassen, als einem Feind ernsthaft Unbehagen zu bereiten. Verschwinden Sie jetzt von hier.«
    Sie gingen, ohne noch etwas zu sagen, und Cole kehrte in Sharons Büro zurück.
    »Was immer du vorhattest - kannst du es auch mit drei Leuten tun statt mit fünf?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete sie. »Ich vermute, wir können notfalls Walli um Hilfe bitten.«
    »Nein«, sagte Cole.
    »Nein?«, fragte sie neugierig.
    »Ich bin die abschließende Autorität, die dieses Vorgehen genehmigt hat. Solltest du Hilfe bei dem Verfahren brauchen, das du anwendest, sprich mich an - und niemanden sonst.«
    »Bist du sicher, Wilson?«
    »Ich kann nicht diese Männer vom Schiff verbannen, nur weil sie etwas zu tun ablehnen, was ich selbst auch nicht täte - und ich kann nicht zulassen, dass achtzig Personen sterben, wenn wir eine Chance haben, sie zu retten.«
    »In Ordnung«, sagte Sharon grimmig. »Die Zeit wird knapp. Machen wir uns an die Arbeit.«
13
    Es war nicht schön und nicht schmerzlos, aber es ging relativ schnell, und nach weniger als einer halben Stunde hatten sie die Information erhalten. Cole verließ die Sicherheitsabteilung und kehrte mit der Information auf die Brücke zurück.
    »Hat er geredet?«, erkundigte sich Walli, als er eintrat.
    »Er hat geredet«, antwortete Cole.
    »Habe ich erwartet«, sagte sie. »Er machte einen verdammt vernünftigen Eindruck.« Dann: »Lebt er noch?«
    »Ja.«
    »Wird er wieder normal funktionieren?«
    »Ja«, sagte Cole.
    »Dann hat er zu schnell geredet«, meinte sie entschieden.
    »Wir können nicht alle wie Sie sein, Walli«, wandte Cole ein. »Der arme Mistkerl tut mir leid. Er kümmerte sich mitten im Nirgendwo einfach um den eigenen Kram. Er hat nicht um diese Information gebeten oder darum, die entsprechende Funkmeldung mitzuhören. Er ist einfach ein Opfer der Umstände.«
    »Wir alle sind Opfer der Umstände«, erwiderte sie. »Die Tüchtigen unter uns nutzen das oder überwinden es.«
    Cole hätte ihr gern gesagt, dass sie der Art Verhör, wie Torres es durchgemacht hatte, auch nicht standgehalten hätte, aber er hegte den Verdacht, dass sie die einzige Person an Bord war, die sehr wohl dazu fähig gewesen wäre.
    Er ging also einfach zu Wxakgini hinüber.
    »Pilot, bringen Sie uns mit vollem Karacho ins Malagori-System.«
    »Mit vollem Karacho?«, fragte Wxakgini.
    »Altmodischer Slang. Es bedeutet: So schnell Sie können.«
    »Es geht nicht darum, wie schnell ich kann, sondern eher das Schiff...«

    »Tun Sie es einfach!«, schimpfte Cole. »Ich hatte einen Scheißtag, und ich kann jetzt kein Streitgespräch über Semantik gebrauchen!«
    Wxakgini wandte sich wortlos wieder dem Navigationscomputer zu.
    »Malagori?«, fragte Rachel stirnrunzelnd. »Was gibt es denn dort? Ich dachte, es wäre unbewohnt.«
    »Man hat Malagori V vor wenigen Jahren besiedelt«, erklärte Cole. »Man nennt den Planeten jetzt Thistlepatch.«
    »Wieso ?«, überlegte Domak.
    »Ich vermute, wir finden es heraus, sobald wir dort eingetroffen sind«, antwortete Cole. »Jedenfalls ist es, soweit ich verstanden habe, überwiegend ein Knotenpunkt für den Handelsverkehr. Dort stehen ein paar Dutzend riesige Lagerhäuser, wo Waren von den äußeren Kolonien untergebracht sind, dazu Raubgut von der Inneren Grenze, ehe alles an die Planeten weitergeleitet wird, die es bestellt haben.«
    »Haben sie dort überhaupt ein Gefängnis für achtzig Personen?«, fragte Rachel.
    »Das bezweifle ich. Deshalb überführen sie sie auch so schnell. Wahrscheinlich hat man sie einfach in einem der Lagerhäuser eingesperrt.«
    »Welche Abwehreinrichtungen sind dort vorhanden?«, erkundigte sich Walli.
    »Die übliche Planetenverteidigung«, antwortete Cole. »Nichts, was der Teddy R gefährlich werden könnte.«
    »Müsste ein Klacks sein«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Interpretieren Sie meine Worte nicht vorschnell. Dort existieren keine planetaren Abwehreinrichtungen, die uns schaden können - aber wir müssen davon ausgehen, dass Kriegsschiffe im System patrouillieren. Schließlich können sie nicht ausschließen, dass der Oktopus ein verschlüsseltes Notsignal absetzen konnte, ehe sie ihn gefangen nahmen.«
    »Fordern wir Unterstützung von einigen unserer Bundesgenossen

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