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Wilson Cole 05 - Flaggschiff

Titel: Wilson Cole 05 - Flaggschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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begleiten?«
    »Sie begleiten mich«, behauptete der Herzog im Brustton der Überzeugung. »Auf Sie zumindest wird niemand an Bord der Station schießen.«
    »Engländer sind aus härterem Holz geschnitzt«, sagte David. »Ich lasse meinen Freund Steerforth nicht im Stich.«
    »Sie sind kein Engländer«, sagte der Herzog. »Sie sind überhaupt kein Mensch.«
    »Erklären Sie es ihm, Steerforth«, bat David.
    »Wenn er sagt, dass er Engländer ist, dann reicht mir das«, sagte Cole.
    »Sie sind ja beide verrückt!«, klagte der Herzog und stand auf. »Ich gehe meine Sachen packen. Sagen Sie mir Bescheid, sobald der Shuttle bereitsteht und klar ist, wohin es geht.«
    Er verließ den Salon, und David wandte sich an Cole.
    »Danke, dass Sie für mich eingestanden sind, Steerforth«, sagte der kleine Außerirdische.
    »Ich darf bestreiten, dass wir im England des neunzehnten Jahrhunderts gemeinsam zur Schule gegangen sind«, sagte Cole. »Er darf es nicht.«
    »Sie sind ein wahrer Freund, Steerforth«, meinte David.
    »Möchten Sie Ihrem wahren Freund eine Freude machen?«, fragte Cole. »Fangen Sie an, mich mit meinem richtigen Namen anzureden.«
    »Es ist Ihr richtiger Name«, beharrte David eisern. »Ich setze mein Leben doch nicht für jemanden aufs Spiel, der Wilson oder Cole heißt. Ein solches Opfer bleibt Klassenkameraden vorbehalten.«
    »Wie Sie meinen«, sagte Cole müde.
    »Noch immer keine Spur von ihnen«, meldete Wallis Stimme. »Ich denke, das Loch hat sie woanders abgesetzt.«
    »Gut«, sagte Cole. »Wie weit sind wir von Station Singapur entfernt?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«
    »Fragen Sie den Piloten.«
    »Darf ich einen Vorschlag unterbreiten, Steerforth?«, fragte David.
    »Wie lautet er?«
    »Sobald unsere Position bestimmt wurde, lassen Sie sie hier auf einem Trideo-Querschnitt der Grenze darstellen.«
    »Wozu?«
    »Möglicherweise haben Sie mehr Freunde, als Sie ahnen«, antwortete David. »Oder erhalten zumindest mehr Nachschub.«
    »Walli, Sie haben ihn gehört.«
    »Gleich. Gestatten Sie mir, erst mit Wxakgini zu reden.«
    Cole brummte einen Fluch. »Wie kommt es, dass jeder außer mir seinen Namen aussprechen kann?«
    »Oh, Namen sind einfach«, fand David.
    »Danke.«
    »Quantenmechanik, das ist schwierig«, fuhr der Außerirdische fort. »Ich habe glatt Monate gebraucht, um sie vollständig zu meistern.«
    »Vielleicht setze ich Sie zusammen mit dem Herzog an Land«, sagte Cole.
    Ehe David antworten konnte, gab Wallis Stimme bekannt: »Achtung!« Und einen Augenblick später war das Zentrum der Kabine von einem Querschnitt der Inneren Grenze erfüllt. Ein winziger blinkender Lichtpunkt markierte die Position der Teddy R.
    David betrachtete das Hologramm einen Moment lang forschend und fuhr dann mit dem Finger hindurch, bis er damit einen großen blauen Stern erreichte. »Computer, ist das hier Horatius?«
    »Ja«, antwortete die Stimme des Computers.
    David lächelte und fasste an einen weiteren Stern. »Dann ist das hier New Macademia?«

    »Ja.«
    David nahm die Hand zurück und wandte sich an Cole. »Ich weiß jetzt, wo wir sind.« Er deutete auf einen nahen gelben Stern. »Sehen Sie den ? Das ist Nyerere, und der fünfte Planet, der ihn umkreist, heißt Ngorongoro. Dort habe ich einen Geschäftspartner.«
    »Ein Dieb oder ein Hehler?«, fragte Cole.
    »Das kommt auf den Tag an«, antwortete David lässig. »Er schuldet mir allerdings einen Gefallen. Ich bin sicher, dass er den Platinherzog zur Station Singapur bringt.«
    Cole starrte ihn an. »David, Sie waren einer der kaltschnäuzigsten Geschäftsleute, denen ich je begegnet bin.
    Niemand schuldet Ihnen einen Gefallen. Sie hätten ihn gleich eingefordert.«
    »Auslegungssache«, sagte David.
    »Was?«
    »Eine Frage der Zeitformen.«
    »Was zum Teufel reden Sie da?«
    »Er wird mir einen Gefallen schulden«, erläuterte David.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ihr Schiff ist nach wie vor ein Modell der Raumflotte. Ich erkläre meinem Geschäftspartner einfach, dass ich Sie von Ngorongoro weglocke, wenn er den Herzog befördert.«
    »Falls sein Sicherheitssystem auch nur halb so gut ist, wie Ihres es war, erkennt er uns als die Teddy R.«
    »Und inzwischen weiß alle Welt, dass sich die Teddy R mit dem Oktopus zusammengetan hat, der ein Dieb und Halsabschneider ist.«
    »Warum bieten wir ihm nicht einfach Geld für die Beförderung des Herzogs und sparen uns die Drohungen für jemanden auf, den man von Anfang an nicht

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